Der ehemalige Konzilsvorsitzende zieht Bilanz
Fortsetzung von Seite 37 Demokratieverständnis und politische Integration am Beispiel der ostdeutschen Nach-Wende-Elite“ (11.11.1996).
Dr. phil.
Eleonore Leder mit der Arbeit: „Arbeitsund organisationspsychologische Aspekte des Simulationseinsatzes“ (15.11.1996).
Lehrbefugnis erhalten
Dr. phil. habil. Christoph Schulte hat am
7.6.1996 die Venia legendi für die Fächer Philosophie und Jüdische Studien erhalten.
Auskunftserteilung
beantragen
Entsprechend einer Dienstvereinbarung zwischen der Universitätsleitung und dem Gesamtpersonalrat vom November 1994 ist im Bereich der zentralen Personal- und Stellenverwaltung des Dezernats 3 eine automatisierte Verarbeitung der Daten aller Beschäftigten der Universität Potsdam eingeführt worden. Damit verbunden sein wird eine Effektivierung und Beschleunigung der Arbeiten in diesem Dezernat bei gleichzeitiger Wahrung der Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit deren personenbezogenen Daten. Der Gesamtpersonalrat empfiehlt jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter der Universität in Übereinstimmung mit § 18 des Branden- burgischen Datenschutzgesetzes, im Dezernat 3 der Universität eine Auskunftserteilung über die dort zu seiner Person gespeicherten Daten zu beantragen, um damit auch die Richtigkeit der gespeicherten Daten überprüfen zu können. Gesamtpersonalrat
Jann in internationales Komitee gewählt
Auf der Jahrestagung der European Group of Administration (EGPA) in Budapest/Ungarn ist Prof. Dr. Werner Jann, Professor für Poltikwissenschaft, Verwaltung und Organisation und Dekan der Wirtschafts- und Sozi- alwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam, in das fünfköpfige „Steering Committee“ der EGPA gewählt worden. Die EGPA ist eine Arbeitsgruppe des International Institute of Administrative Science (IIAS) und besteht aus Wissenschaftlern und hochrangigen Praktikern sämtlicher europäischer Länder. Zentrale Ziele der Arbeit sind Information und Austausch über die Entwicklungen in der Theorie und Praxis der öffentlichen Verwaltung, Organisation von vergleichenden Studien sowie die Unterstützung der Anwendung innovativer Ideen, Methoden und Praktiken im öffentlichen Sektor. z<3-
Auch Konzil-Wahlen geben Anlaß, geleistete Arbeit zu resümieren und auf anstehende Aufgaben zu verweisen. Dies tat der scheidende Konzilsvorsitzende Prof. Dr. Hans-Joachim Petsche Anfang November 1996. Im folgenden einige seiner Gedanken:
„Obwohl die neue Grundordnung im Januar 1996 einstimmig vom Konzil beschlossen wurde, ging eine Stellungnahme des Wissen- schaftsmini- steriums mit über 30 Vorbehalten erst ein halbes Jahr später ein. Somit mußte das neue Konzil erneut zu Änderungswünschen Stellung nehmen. Unverständlich bleibt, daß sich der zentrale Einwand im Kern gegen temporäre Einrichtungen zur Flexibilisierung innovativer Forschung und gegen gruppenparitätische Strukturen der Institute richtete, obgleich das Hochschulgesetz des Landes - und das politische Selbstverständnis der Landesregierung - Gestaltungsspielräume zuließen.
Obgleich sich das Konzil mit der Wahl des jetzigen Rektorats für ein bestimmtes Konzept universitärer Entwicklung ausgesprochen hatte, kam die Erörterung langfristiger Entwicklungsempfehlungen für die Universität nur ungenügend in Gang. Mein Eindruckwar, daß die konkreten Probleme des Aufbaus der Universität die Fragen nach dem langfristigen „Wohin“ in den Hintergrund rücken ließen. Diese Situation hat sich mit dem Sommer bzw. Herbst 1996 dramatisch geändert.
So wird nicht mehr von geplanten 264 Professorenstellen (als Endausbau) geträumt - es wird um 209 Stellen gerungen, in der Hoffnung, daß dies nicht das Ende (des Ausbaus) sei! Es ist eine große Leistung der Fakultäten, daß sie eine einvernehmliche Minimallösung für das Überleben der Universität als Ganzes gefunden haben. Aus dieser Notsituation wird die frage, wie wir uns mit dieser reduzierten Struktur als moderne und leistungsfähige Universität behaupten können - Suche nach Synergie-Effekten, innovativen Strukturen, nach Identität, Unverwechselbarkeit und gesellschaftlichem Anspruch - existentiell und ein zentrales Thema des Konzils:
Die Universität hält zusammen. Soll dies auf Dauer der Fall sein, muß langfristig die Binnenvernetzung der Universität weiter zunehmen. Die Universität bewährt sich - bei allen Problemen - als einzigartiges Beispiel ost-westdeutscher Mischkalkulation. Die „Ossifizierung der Wessis“ und die ,Wessi- fizierung der Ossis“ bietet die Chancen für etwas anderes in der deutschen Hochschullandschaft, die innovativ genutzt werden sollten. Aus der Not erwachsen neue Chancen für den Mittelbau und die Studentenschaft, das jeweilige wissenschaftliche Profil in die Waagschale zu werfen und dort, wo Professuren fehlen, oder das Dach für komplexe mtegrative Projekte abgeben, Lehre und Forschung exemplarisch für die Bundesrepublik zu gestalten. Damit steht auch die frage, wie die noch gesicherte Einheit dieser Universität durch verantwortliche Einbindung und Mitsprache aller am Universitätsleben Beteiligten weiter durch die Ausgestaltung leistungsfähiger demokratischer Strukturen zementiert werden kann. Dem Konzil fällt damit auch die Aufgabe zu, verstärkt in der Öffentlichkeit für die Universität einzutreten. Hieraus ergibt sich, wie mir scheint, daß das Konzil über die Effektivierung seiner Fhnktion, wie beispielsweise bei der Beschlußvorbereitung durch entsprechend eingesetzte Kommissionen, nachdenken sollte." (Inzwischen trat die vom Wissenschaftsministerium bestätigte Grundordnung in Kraft.)
Aissen-Crewett an der Spitze des Konzils
Die Mitglieder des Konzils der Universität Potsdam wählten am 7.11.1996 Prof. Dr. Mei- ke Aissen- Crewett aus dem Institut für Grundschulpädagogik in der Philosophischen Fakultät II für eine Amtszeit von zwei Jahren zu ihrer Vorsitzenden. Die Wissenschaftlerin arbeitet in Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Ästhetischen Erziehung. Sie ist die erste Frau, die an der Universität Potsdam in dieses Amt gewählt wurde. In die Amtszeit Meike Aissen-Crewetts fiel bereits die endgültige Verabschiedung der Grundordnung der Universität, die dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur nach Änderungen erneut zur Genehmigung vorgelegt wurde. B.E.
Leitete bis 30.9.1996 ein Jahr lang das Konzil der Uni: Prof. Dr. Hans-Joachim Petsche aus dem Institut für Philosophie.
Seite 38
PUTZ 1/97