PERSONALIA
WISSENSCHAFTSAUSSCHUSSVORSITZENDER WURDE 60
Der Vorsitzende des ständigen Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur im Landtag Brandenburg, Dr. Klaus-Dietrich Krüger, beging kürzlich seinen 60. Geburtstag. In Falkenberg/ Mark geboren, studierte er Ende der 50er Jahre Elektrische Energietechnik an der Technischen Hochschule Ilmenau, war in der Forschung und Entwicklung tätig und promovierte 1975. Seit 1990 sitzt Krüger für die SPD im Brandenburger Landtag. Die Arbeit des Landtagsausschusses, dem Krüger vorsteht, tangiert nicht zuletzt die Potsdamer Uni. Ist er doch an der Vorbereitung und Verabschiedung von Landesgesetzen im Bereich von Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie an der Mitbestimmung der Strukturpolitik auf diesen Gebieten beteiligt. Die Ausschuß-Mitglieder befassen sich des weiteren unter anderem mit der Beratung und Beschlußfassung zu Gesetzentwürfen, wie zum jährlichen Haushaltsgesetzentwurf, nach deren Überweisung in ihr Gremium, zu Anträgen der Fraktionen oder einzelner Abgeordneter. B.E.
RUTSCHKE IN SEOUL
Der ehrenamtliche Leiter der „Forschungsstelle für Ökologie der Wasservögel und Feuchtgebiete“ am Institut für Ökologie und Naturschutz der Universität Potsdam und Mitglied des „Nationalen Komitees für Feuchtgebietsschutz“ beim Bundesminister für Umweltschutz, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Prof. Dr. Erich Rutschke (i.R.), wurde im November '96 auf ein Umwelt- und Naturschutzseminar nach Seoul zu einem Vortrag über Feuchtschutzgebiete in Deutschland eingeladen. Veranstalter waren koreanische Universitäten und die Umweitorganisation „Green Korea“. Durch die Einbeziehung international bekannter Exper'en erhofft sich die koreanische Naturschuhbewegung Unterstützung bei der Erhaltung ökologisch wertvoller Ökosysteme an der Westküste Südkoreas, die in ihrer Struktur dem Wattenmeer an der deutschen Nordseeküste entsprechen. Sie sind durch die expansive wirtschaftliche Entwicklung Südkoreas akut gefährdet. zg.
Geowissenschaftler unterstützen Kollegen in Brasilien
Brasilien gehört zu den großen rohstoff-pro- duzierenden Ländern. Trotz oder möglicherweise als Folge optimaler Bedingungen für die Ausbeutung begann sich schon vor Jahren im Bereich der Geowissenschaften ein Umweitbewußtsein zu entwickeln, welches sich letztlich auch politisch in der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro niederschlug. Zu den progressivsten Protagonisten eines verstärkten Umweltbewußtseins gehört die 1876 von Henrique Gorcex gegründete Escola de Minas in Minas Gerais, dem wichtigsten Bergbaustaat Brasiliens aufgrund sehr reicher Bodenschätze. Sie wurde 1968 mit der Escola de Farmacia zur Universidad Federal de Ouro Preto (UFOP) zusammengeschlossen. Seit wenigen Jahren findet hier ein Postgraduiertenkurs statt, an dessen Organisation nicht zuletzt die Universität Potsdam beteiligt war und ist. Der Postgraduiertenkurs wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus der Täufe gehoben und mit Hilfe von Wissenschaftlern aus Erlangen, Frankfurt und Potsdam organisiert.
Die Gruppe deutscher Dozenten wurde motiviert, an der UFOP einen postgraduierten Kurs der Geochemie zusammenzu- stellen und einzelne Tfeile des Kurses durchzuführen. Er umfaßt die umweltrelevanten Aspekte der Teilgebiete Lithogeochemie (Chemie der Erdkruste und Prozesse mine
ralogischer und chemischer Veränderungen darin), Sedimentologie (Prozesse von der Ablagerung von Gesteinen und der Entwicklung von Becken), Biogeochemie, Atmosphärenphysik, Physikalische Chemie und Hydrochemie. Der Kurs wurde erstmals 1995 durchgeführt und 1996 von den deutschen Partnern wiederholt. Dieses Jahr soll er von den brasilianischen Wissenschaftlern weitergeführt werden. Von Prof. Dr. Roland Oberhänsli, dem geschäftsführenden Direktor des Instituts für Geowissenschaftler der Universität Potsdam, sowie von Prof. Dr. Jörg Negendank und Dr. Achim Bauer vom Geo- ForschungsZentrum wurden 1995/96 zwei Blockkurse in Lithogeochemie und Sedimentpetrographie durchgeführt.
Nachdem die Provinz Minas Gerais 1996 einen technisch wissenschaftlichen Kooperationsvertrag mit dem Land Brandenburg geschlossen hat, besteht berechtigte Hoffnung, daß sich die Beziehungen weiter vertiefen lassen und sich in weiteren gemeinsamen umweltrelevanten Forschungsprojekten niederschlagen. So laufen unter der Leitung von Oberhänsli Vorbereitungen zu einem gemeinsamen Projekt der Geowissenschaften der Universität Potsdam sowie der UFOP und einem weiteren Institut in Brasilien zur Problematik der Kontamination durch künstlich angelegte Sedimentationsbecken und Brauchwässer des Erzanbaus. Zg.
ZWEITE LEGISLATURPERIODE AUFGENOMMEN
Seine erneute Berufung in den Fachausschuß „Medizin und Biologie“ im Fachbeirat „Medizin, Dopinganalytik, Behindertensport“ des in Köln ansässigen Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) erhielt vor wenigen Wochen Prof. Dr. Gernot Badtke von der Universität Potsdam. Der Direktor des Instituts für Sportmedizin und Prävention der brandenburgischen Alma mater setzt damit die eigene, bereits vor vier Jahren aufgenommene Tätigkeit in diesem Gremium fort. Die jetzt begonnene Le- gislaturpenode endet am 31. Juli 2000.
Das BISp widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Koordination und Förderung aller sportwissenschaftlichen Aktivitäten auf deutschem Boden. Drei sich aus verschiedenen Fachausschüssen zusammensetzende Fachbeiräte leisten hierbei wertvolle Sacharbeit. Im Fachbeirat „Medizin, Dopinganalytik, Behmdertensport“ geht es den Experten so um zahlreiche die Entwicklung des Leistungssports betreffende Einzelfragen. Die insgesamt sieben Mitglieder des ihm untergeordneten Fachausschusses „Medizin und Biologie“ beschäftigen sich insbesondere mit in diesem Zusammenhang stehenden notwendigen wissenschaftlichen Erfordernissen. Ihnen ob
liegt es ebenso, Mittel für die Antrags- und Auftragsforschung zu verteilen.
Um den Aufgaben gerecht werden zu können, treffen sich die dem Ausschuß Ange- höngen in der Regel zweimal jährlich zu gemeinsamen mehrtägigen Beratungen. An ihnen nimmt als weiterer aus den neuen Bundesländern kommender Vertreter auch der neu berufene Leipziger Prof. Dr. Georg Neumann aus dem dortigen Institut für Angewandte Trainingswissenschaft teil. EG.
Minister Zöllner neuer Vorsitzender
Die Verwaltungskommission des Wissenschaftsrates, die aus Vertretern der 16 Länder und des Bundes besteht, hat Professor Dr. E. Jürgen Zöllner, Minister für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung des Landes Rheinland-Pfalz, zu ihrem neuen Vorsitzenden für die Länderseite gewählt. Minister Zöllner gehört dem Wissenschaftsrat seit 1991 an. Für die Bundesseite ist unverändert Dr. Fritz Schaumann, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Vorsitzender der Verwaltungskommission, wr.
PUTZ 1/97
Seite 39