„HILDEGARD KNEF - LEBENSBILDER"
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„Ob es anstrebenswert ist, em Star im fast musealen Sinne zu sein, weiß ich nicht“, schrieb die Knef 1970 in ihrer Erfolgsautobiographie „Der geschenkte Gaul“. Ob es anstrebenswert ist oder nicht - Hildegard Knef ist ein Star, und deshalb gibt es für sie die erste Ausstellung, die das Filmmuseum Potsdam je für eine deutsche Schauspielerin ausrichtete. Zu sehen ist die Exposition „Hildegard Knef - Lebensbilder" noch bis zum 23. Februar 1997 dienstags bis freitags von 10.00 bis 17.00 Uhr und am Wochenende von 10.00 bis 18.00 Uhr im Potsdamer Marstall. Die Knef: Schauspielerin, Broadway- Star, Sängerin, Schriftstellerin und Malerin gehört neben Marlene Dietrich und Romy Schneider zu den wenigen deutschen Filmfrauen, deren Ruhm über Deutschlands Grenzen hinausging. Im Mittelpunkt der Schau, die die Knef auch als ersten DEFA-Star würdigt, stehen großformatige Fotos, Lebens- und Kunststationen der Künstlerin werden durch sechs Jahrzehnte gezeigt. Originalfotos aus Hildegard Knefs Pnvatarchivsind erstmals öffentlich zu sehen. Kostüme, Starfotos, Briefe, Plakate, Platten, Gemälde und die Bücher der Künstlerin vervollständigen die „Lebensbilder“. Im Foyer des Filmmuseums läuft der Streifen „Für mich soll's rote Rosen regnen“, der aus Anlaß ihres siebzigsten Geburtstages 1995 entstand. Der Eintritt kostet 4,00 DM, ermäßigt 2,00 DM. fm / Foto: zg.
LUST AN KUNST
Angehörige der Universität Potsdam vorzustellen, die künstlerisch arbeiten, teils professionell, teils „nebenberuflich“, ist das Anliegen der Reihe „Lust an Kunst“. Jene interessierten und engagierten Mitarbeiter und Studierenden sind aus eigenem Antrieb und nicht zuletzt zum eigenen Vergnügen kulturell-künstlerisch tätig. Deutlich werden sollen auch die Motive für diese Arbeit.
„In den Landschaften suche ich Harmonie und Ausgleich - die Menschen sind aus ihnen verschwunden“, sagt der Kunsterzieher und Maler Harald Herzei. Deshalb wendet er sich gern kleinen Landschaftsmotiven zu. An der Universität Potsdam sind „Märkische Landschaften“, „Nordhausen“ und „Potsdamer Landschaft Babelsberg" in den Räumen des Personalrates bzw. des Rektorates als Leihgaben zu sehen.
Seit sechs Jahren arbeitet der 1941 Geborene als künstlerischer Mitarbeiter im Bereich musisch-ästhetische Erziehung des Institutes für Grundschulpädagogik der Uni. Dort lehrt er Studierenden des Lehramtes Primarund Sekundarstufe I Farbtheorie, Tbchruken der Aquarell-, Öl-, Acryl- und Ifemperamale- rei in der Grundlagenausbildung sowie Kunsttheone und Kunstgeschichte. Beruflich und künstlerisch hat sich Herzei verschiedentlich ausprobiert: Er absolvierte ein Studium als Kunsterzieher von 1964 bis 1968 an der Pädagogischen Hochschule Erfurt und ging dann daran, seine künstlerischen Fähigkeiten zu erweitern. So suchte er die Zu
Lehrtim musisch-ästhetischen Bereich und malt selbst: Harald Herzei. Foto: Thbukeit
sammenarbeit mit Künstlern des Verbandes Bildender Künstler Berlin, besuchte Pleinairs und intensivierte in Zirkeln die kunstpraktische Arbeit. Als Bootsmann und Binnenschiffer entwickelte Herzei tiefe und anhaltende Bindungen zur Märkischen Landschaft. Er war dann wieder Lehrer, unter anderem an der Erweiterten Oberschule Gransee und Fachschuldozent am Institut für Lehrerbildung.
Dem Motto „Trauma“ folgen 13 künstlensche Arbeiten Harald Herzeis, die unlängst in der Golmer Universitätsbibliothek zu sehen waren. Diese Werke entstanden zwischen 1989 und 1995. Sie setzen sich sowohl mit der gesellschaftlichen als auch der persönlichen Umbruchsituation auseinander. Im Land Brandenburg war Herzei mit einigen Personalausstellungen vertreten. Auch in Nord- rhem-Westfalen konnte er neben anderen Bildenden Künstlern seine Werke, intime Landschaftsansichten - kleine Holzschnitte im Drei- oder Vierfarbdruck - zeigen. Fh
BIS SEIN HERZ ZU STEIN WURDE...
Studierende und Kinder spielen Theater
„Schatzsucher im grünen Trinnenwald, Bist schon viel hundert Jahre alt,
Dein ist all Land, wo Irinnen stehn,
Läßt dich nur Sonntagskindern sehn.“
Dieser Zauberspruch spielt in dem Märchen „Das kalte Herz" von Wilhem Hauff bekanntermaßen eine Schlüsselrolle. Nach langen Irrwegen und der Begegnung mit unterschiedlichen Menschen erkennt Peter spät, aber nicht zu spät, daß der Besitz von Geld und Gütern nicht für ein kaltes Herz entschädigen kann.
Mithilfe des Theaters Kindern Werte zu vermitteln, gehört zu den Zielen des 1994 gegründeten KmderMusikTheaters e.V Studierende verschiedener Semester und Mitarbeiter der Um Potsdam haben entscheidenden Anteil an diesem Projekt. Vergleicht man frühere Stücke wie „Malle Stolperhans“ oder „Der Schweinehirt“ mit den aktuellen, so verdeutlichen sie eindrucksvoll die künstlerischen Fortschntte der Macher. Das bestätigt auch die ehemalige Musikpädagogin an der Hochschule und Vereinsvorsitzende Rita Westphal. Die Professionalität wachse sowohl im Umgang mit den Kindern als auch im künstlerischen Bereich. Echte Teamarbeit zeichnet den Entstehungsprozeß jeder Aufführung aus: Von den ersten Überlegungen zur Stückauswahl über die Proben und die Ausstattung bis zur Darstellung wird gemeinsam mit den Kindern diskutiert, verworfen, neu konzipiert.
Jüngstes Beispiel für Kreativität und Spiellust der Akteure ist das von ihnen auf die Bühne des Potsdamer „Treffpunkt Freizeit“ gebrachte Märchen „Das kalte Herz". Den Tfext dazu
Phantasievolle Kostüme und Bühnendekorationen fertigten Studierende der Uni für das von ihnen mit Kindern aufgeführte Märchen „Das kalte Herz". Foto: zg.
PUTZ 1/97
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