Heft 
(1.1.2019) 01
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SPORT

DIE JUDOMATTE IST SEIN ELIXIER

Potsdamer Erhard Buchholz erster Präsident eines nationalen olympischen Sportverbandes

Der erste nationale olympische Sportver­band hat einen aus Ostdeutschland kom­menden Präsidenten. Erst vor wenigen Wochen wurde Erhard Buchholz in Ko­blenz an die Spitze des Deutschen Judo­bundes (DJB) gewählt. Der promovierte Leiter des Zentrums für Hochschulsport an der Universität Potsdam erhielt 54 von 75 Stimmen und trat damit die Nachfolge von Willi Höfken (Marl) an. Ihm zur Seite ste­hen nun im neuen Präsidium Karin Nonn- weiler (Saarbrücken), Ralf Pöhler (Ham­burg), Karl-Dieter Schuchmann (Darm­stadt) und Wolf-Dietrich Kurt (Hamburg).

Jene Kandidatur stand bei dem 52jährigen durchaus nicht von vornherein fest.Dazu gedrängt wurde ich insbesondere von den Landespräsidenten der alten Bundeslän­der, sagt er.Meine FTeunde aus dem Ost­teil Deutschlands zeigten sich dagegen eher skeptisch hinsichtlich des Ausgangs der Ab­stimmung. Daß das Ergebnis schließlich überzeugte, scheint dennoch kein Zufall. Be­reits in den vergangenen sechs Jahren hatte der Universitätssportlehrer als erster Vize­präsident des Verbandes Kompetenz bewie­sen. Viel Anerkennung brachte ihm auch die Organisation und Durchführung des vor ei­nem Jahr in Basmghausen abgehaltenen KongressesJudo 2000 ein.

Buchholz will zunächst Reformen in Angriff nehmen, um die komplizierte Kampfsport­disziplin populärer zu machen.Wir haben große Probleme, die Öffentlichkeit an uns heranzuziehen, Und das, obwohl die Akti­ven zum Beispiel in Atlanta große Erfolge verzeichnen konnten, so sein Resümee. Deshalb soll es in Zukunft unter anderem zu einer modernen Wettkampfbewertung kommen. Dabei hofft man auf die Zusam­menarbeit mit der Europäischen Judounion, als deren Vizepräsident immerhin der jetzt abgelöste Höfken fungiert.

Der Deutsche Judobund zählt heute annä­hernd 275 000 Mitglieder. In ihm stark vertre­ten sind Kinder und Jugendliche. Sie allein bilden circa Dreiviertel der Kämpfer im Judogi.Es bestehen mitunter schon Schwierigkeiten, die in Scharen zulaufenden Kids zu beschäftigen", weiß der frischgebak- kene Präsident. Zu den künftigen Schwer­punktaufgaben gehöre aus diesem Grund die Herstellung eines günstigeren Verhältnis­ses von Übungsleitern/Fünktionären zu Trai­nierenden. Das bringe zudem fast zwangs­weise ebenso Gewinn für die Absicherung des umfangreichen Wettkampfbetriebes. An den Kragen soll es auch den alten Verwal­tungsstrukturen gehen. Gefragt sind mehr Effizienz und Kommunikativtät, Das Lö­sungsmittel zu jenem Zweck heißt Internet.

Nachdem gerade Einigkeit über die Tfamer- konzeption für die nächste Legislaturperiode erzielt wurde, widmen sich Buchholz und seine Mitstreiter nun verstärkt der Olympia- Konzeption für Sydney 2000. Schließlich er­fordern mögliche Medaillen-Plätze frühzei­tiges Engagement. Nicht zuletzt in diesem Zusammenhang steht der avisierte Aufbau einer Marketing GmbH. Durch sie möchte man direkt Sponsoren ansprechen, im Ver­gleich etwa zum Füßball oder Tfennis keine ganz leichte Angelegenheit.

Der Potsdamer Judo-Enthusiast jedenfalls zeigt angesichts künftiger Herausforderun­gen Elan. Bereits seit 1961 steht er auf der Matte, war zu DDR-Zeiten mehrfach erfolg­reich, bis ihn eine schwere Knieverletzung zum Aufhören zwang. Eines jedoch blieb: die durch ihn von Beginn an betriebene in­tensive Betreuung des Nachwuchses. Unter

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seiner Obhut gedie­hen so zahlreiche nationale wie inter­nationale Champi­ons. Sogar der eige­ne Sohn befindet sich im erweiterten Nationalkader­stamm und ver­sucht, wieder den Anschluß zur einst­mals selbst mitbe­stimmenden Spitze zu finden. Dabei

kann er auf den fachmännischen Rat des Va­ters zählen. Der immerhin ist Träger des in Deutschland relativ seltenen sechsten Dans. Übrigens: Die Gilde der Matten-Spezialisten führt in Europa Charles Fälmers an. Der Bnte besitzt den zehnten und damit höchsten Dan.

EG.

Dr. Erhard Buchholz, der neu gewählte Präsident des Deutschen Judobun­des. Foto: Tribukeit

FUSSBALLFEST ZUM NIKOLAUS - 'S KINDL WAR ERFREUT

Der Bereich Hochschulsport der Univer­sität Potsdam veranstaltete am Nikolaus­freitag 1996 zum dritten Mal für ihren Hauptsponsor dieKindl-Brauerei Pots­dam, das HallenfußballtumierRreizeit- Fußball - Freunde. In der Uni-Sporthalle Golm wurden ab 16.00 Uhr die Fußball­stiefel geschnürt.

Unter der Deviselaßt uns froh und munter sein" kämpften dann insgesamt acht Mann­schaften um die Kindl-Drophäe. Gleichzei­tig spielten die vier bestplazierten Studen­tenmannschaften der letztenBallnacht der Männer" untereinander den Super-Kindl- Cup" aus. Jedes Match war zwar heiß um­kämpft, aber der Spaß stand immer im Vor­dergrund. Gegen 21.00 Uhr waren die bei­den Gewinner des diesjährigenKindl- Cups ermittelt. Die Titelverteidiger des ver-

Kickten beim Fußballturnier an der Uni: das Tbam der Sponsoren, die Kindl-Mannschaft Potsdam mit Kapitän Andreas Fröhlich (hintere Reihe, 2.V.I.). Foto: Thbukeit

gangenenJahres, das TbamBabelsberg 03- Sponsoring und die JunstenauswahlBa­belsberg Tigers, mußten das Siegertrepp- chen verlassen, konnten sich aber noch die zweiten Plätze sichern. Die neuen Inhaber der Wanderpokale wurden die Mannschaf­tenStadtverwaltung" und dieRoadrun- ners (Sportstudenten - j üngerer Jahrgang). Während die Sponsoren gegen das Tbam Stadtverwaltung" sang- und klanglos mit 0:5 untergingen, scheiterte eine Cupverteidi­gung derTigers nur am schlechteren Tor­verhältnis. Der vor dem Türmer favorisierte BallnachtgewinnerT3 - Red Bulls hinge­gen landete auf einem enttäuschenden drit­ten Platz, wobei dieBulls lediglich auf­grund eines Tores Vorsprung gegenüber der MannschaftPsyche und Amor den Vorzug erhielten. Zwischen den einzelnen Färtien konnten die Füßballer zu einem rusti­kalen Weihnachtsimbiss den ein oder ande­ren Pilsstiefel leeren. Cheforganisator Man­fred Thieme zeigte sich vom Türnierverlauf äußerst zufrieden. Zu den schon traditionell teilnehmenden Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Sport konnten diesmal mit Uni-Rektor Prof. Dr, Wolfgang Loschelder, dem Überraschungsgast Gustav Adolf Täve Schur und dem EhrengastSchrippe Schröder weitere Hochkaräter begrüßt wer­den. Rückblickend betrachtet, erlebten alle Anwesenden ein rundum gelungenes Sport- Spektakel. Als einziger Wermutstropfen dürf­te der Ausschluß eines öffentlichen Publi­kums gelten, so daß den Spielen teilweise die unterstützende Stimmung von den Rän­gen fehlte. Ronald Huster

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