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(1.1.2019) 01
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PERFEKTE SHOW ÜBERSTRAHLTE POLITISCHEN KAHLSCHLAG

Die Olympischen Spiele von '36 in Ausstellung thematisiert

Zu allen Zeiten schon bedeutete Sport Hreude an der Bewegung, persönliche Fitneß, Spaß, Motivation und Ausdauer für den einzelnen. Für die Masse aber be­inhaltete er gleichsam Faszination, ge­meinschaftliches Erlebnis, Zusammenge­hörigkeitsgefühl, den Eindruck der Stär­ke. Auch die Diktaturen des 20. Jahrhun­derts erkannten das schnell und zwangen so dem Sport nicht selten Rituale der Massensuggestion auf. Eine gerade be­endete Ausstellung im BonnerHaus der Geschichte der Bundesrepublik Deutsch­land mit dem Titel1936. Die Olympi­schen Spiele und der Nationalsozialis­mus machte jenes Phänomen noch ein­mal deutlich.

Die unter dem Dach der Stiftung Topogra­phie des Terrors entstandene Exposition widmete sich 60 Jahre nach den Spielen dem damals wie heute brisanten Verhältnis von Sport und Politik. Immerhin 400 Fotos und 200 Dokumente unterstrichen die At­mosphäre dieser ereignisreichen läge zwi­schen dem 6.-16. Februar und dem 1.-16. August des Jahres '36.Den Machern der Ausstellung ist es gelungen, den Blick des Betrachters zu weiten, immer noch vorherr­schender Eindimensionalität in der Beurtei­lung des Geschehens zu begegnen, so Prof. Dr. Hans Joachim Tfeichler von der Uni­versität Potsdam rückschauend. Gemein­

sam mit dem jüngst verstorbenen Prof. Dr. Hajo Bernett (Bonn) war er als wissen­schaftlicher Berater direkt am Zustande­kommen des Vorhabens beteiligt.

Wohl selten gehen die Meinungen soweit auseinander wie in der Bewertung jener in Garmisch-Partenkirchen und Berlin zele­brierten Olympischen Spiele. Für die einen waren sie perfekt organisierte Veranstaltun­gen der Superlative, in denen im Winter über 600 Sportler in 17 Wettbewerben starteten und im Sommer rund 4000 Athleten in 129 Disziplinen um Medaillen stritten. Kritische­re Stimmen hingegen sprechen von einer schönen Fassade, die Gewalt und Tferror im nationalsozialistischen Deutschland kurzzei­tig überdeckte.

Immerhin traten drei Jahre vor Kriegsaus­bruch deutliche Aggressionstendenzen zu­tage. Hitler kündigte den Locarno-Vertrag, ließ Truppen ins entmilitarisierte Rheinland einmarschieren. Kurz vor Eröffnung der Sommerspiele war auch das Eingreifen in den Spanischen Bürgerkrieg beschlosse­ne Sache. Man rüstete relativ ungehemmt zum vermeintlichen Siegeszug über die Völker.Eine Denkschrift zum Vierjahres- plan beispielsweise, erläutert der Sport­historiker Tfeichler,beinhaltete die Forde­rung nach realer Einsatzfähigkeit der Ar­mee sowie Kriegsfähigkeit der Wirtschaft binnen vier Jahren". Interne Planungen rechneten bereits mit am 1. Oktober 1939

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Das offizielle Werbeplakat für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Auf Betreiben der maßgeblichen Organisatoren der Spiele, Theodor Lewald und Carl Diem, gab es einen PropagandaAusschuß für die Olympischen Spieleim Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Abb.:zg.

beginnenden Kriegshandlungen und jähr­lich 1,25 Mio. Toten.

Sich diesen Tfendenzen entgegensetzende, oppositionelle Kräfte formierten sich auch im Bereich des Sports. Im Vorfeld der Spie­le jedoch brach man zunächst den Wider­stand. Es erfolgten unter anderem Verhaf­tungen von illegalen Rot-Sportlern und Bundesvorstandsmitgliedern des sozialde­mokratisch orientierten Arbeiter-Thrn-und- Sport-Bundes. Auch Versuche, die Bewoh­ner des Berliner Olympischen Dorfes mit Aufklärungs-Schriften zu versorgen, schei­terten. Hintergrund: Die Gestapo hatte ei­gens zum Zweck des Aussonderns unlieb­samer Post ein Sonderpostamt in Charlot­tenburg eingerichtet.

Nichtsdestotrotz, unter Gastgebern wie Besuchern herrschte eine nahezu grenzen­lose Pro-Olympia-Stimmung, stellt Tfeichler fest.Die Zuschauer wollten das Sport- Spektakel sehen." Und in der Tät: Sie beka­men reibungslose Wettkämpfe geboten. Al­lem im Sommer wurden 49 Olympische Re­korde und 15 Weltrekorde erzielt. Übrigens: Zum Star jener läge avancierte der schwar­ze Amerikaner Jesse Owens. Seme Weit­sprung-Leistungen animierten das Publi­kum zu wahren Begeisterungsstürmen.

EG.

PUTZ 1/97

ABPADDELN IM MECKLENBURGISCHEN GROSSZERLANG

Am ersten No­vemberwochen­ende war es so­weit. Das Was­sersportjahr 1996 fand seinen Abschluß. 18 Stu­denten sowie weitere Paddel­freunde machten sich unter Lei­tung Ditmar Gru- pes aus dem Zentrum für Hochschulsport der Uni Potsdam auf den Weg zu einer Seenrund­fahrt. Dabei galt es eine Strecke

von 3Skm zu überwinden. Insgesamt zehn durch die romantische Schwaanhavel, den Kammer-Kanal und zwei Schleusen verbundene Seen bildeten die Route. Ein fkilnehmer schildert seine Eindrücke wie folgt:Graue Wölkenfetzen trieben über die zum Tbil aufgewühlten Seen. Mit Wind, Regen und Wellen hatten wir zu kämpfen. Es war eine Herausforderung, und wir haben sie alle bestanden. Die Natur zeigte sich herbstlich und unberührt. Keine Motorboote, keine lauten Touristen, nur wir ganz allein auf dem Wässer; inmitten von Wäldern, großen und kleinen Seen.Als Endstation hatten sich die Wassersportfreunde schließlich das mecklenburgische Großzerlang gewählt, ln gemütlichen Fmnhütten genossen sie dort den Ausklang der Tour. D. G./Foto: Grupe

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