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BEVOR DER SCHMERZ KOMMT
Landesmodellprojekt zu Haltungsschäden
Landesmodellprojekt Brandenburg: „Gesunder Rücken In der Schule 1 Rückenformphänomene nach STAFFEL
Flachrücken
9 , 7 %
hohlrund
24,3%
Hohlrücken
harmonisch
Rundrücken
79 % Formabweichungen
bei n = 62
Formabweichungen der menschlichen Wirbelsäule sind keine Seltenheiten. Die Potsdamer Wissenschaftler stellten bei ihrer Untersuchung inbesondere einen hohen Anteil von Rundrücken fest. Abb. zg.
Abweichungen von der harmonischen Wirbelsäulenform sind Vorboten einer vorzeitigen Degeneration. Nicht zuletzt aus diesem Grund widmet sich das am Institut für Sportmedizin und Prävention der Universität Potsdam erarbeitete Landesmodellprojekt „Gesunder Rücken in der Schule“ den oftmals frühzeitig auftretenden Fehlentwicklungen am Stützapparat.
Schon seit 1993 existiert das Vorhaben. Als Probanden stehen den Wissenschaftlern Schüler des in der Landeshauptstadt befindlichen Leibmz-Gymnasiums zur Verfügung. Die Jungen und Mädchen erfahren gegenwärtig Maßnahmen, die schulalltags- bedingten Fehlbelastungen zuvorkommen sollen. Neben einem teilweise verändertem Mobiliar und damit verbundenen organisatorischen Einschnitten gehört insbesondere ein konzeptionell umgestalteter Sportunterricht dazu. Der beinhaltet verstärkt Elemente der Haltungsschulung.,Vor allem im Gerätturnen und in einigen, vornehmlich asiatischen Kampfsportarten sind sie jetzt stärker vertreten“, erklärt Marco Schmidt von der Alma mater, In den einzelnen Stunden dominiere deshalb weniger die ansonsten favorisierte Ergebnisorientiertheit als vielmehr die Technikbeherrschung. Über diese eher praktische Seite hinaus gibt es jährliche Untersuchungen der Jugendli
chen. Das Problem dabei: bisher fehlen geeignete Normwertsysteme. Die aber sind notwendig, um Vergleiche ziehen zu können. „Hier stehen wir noch am Anfang“, bemerkt der studierte Sportlehrer. Ein objektive Bestandsaufnahmen ermöglichen
des Meßsystem sei jetzt zwar vorhanden, die detaillierte Auswertung der Daten jedoch bedürfe weiterer Forschung. Bei Gleichgewichtsstudien etwa befinde man sich im Gegensatz dazu auf festerem Boden.
62 Teilnehmer zählt das Probandenkollektiv heute. Konkret 79 Prozent von ihnen weisen jüngsten Darstellungen zufolge von der Norm abweichende Wirbelsäulenformen auf. „Die Schüler allerdings sind noch nicht krank", betont Schmidt in diesem Zusammenhang. „Ihre Wirbelsäulen stellen lediglich nsikobehaftete Variationen jener idealen harmonischen Form dar.“ Weitere Aufschlüsse erhoffen sich die Experten nun durch eine parallel dazu durchgeführte Untersuchung annähernd ebensovieler, gleichaltriger Personen, die jedoch keiner entsprechenden Einflußnahme unterliegen. Als Konsequenz bisher gesammelter Erfahrungen bildet das Institut für Sportmedizin und Prävention gemeinsam mit dem Bran- denburgischen Verein für Gesundheitsförderung e.V und dem Pädagogischen Landesinstitut Brandenburg seit März vergangenen Jahres die Sportlehrerschaft der Region zum Thema: „Prävention von Schäden am Stütz- und Bewegungsapparat in der Schule“ fort. Auf deren Fähigkeiten setzen die Potsdamer Wissenschaftler zunehmend. „Nicht vorrangig die eventuell besseren Stühle, sondern das Wissen der Pädagogen über die Möglichkeiten der Vermeidung von Haltungsschäden werden Fortschritte bringen“, meint Schmidt. RG.
CAFETERIA IN NEUEM GLANZ
Nach genau Hmonatiger Bauzeit öffnete vor wenigen Wochen die sanierte Cafeteria der Universität Potsdam auf dem Gelände Am Neuen Palais ihre Pforten. Das Gebäude selbst besitzt eine lange Tradition. Ursprünglich wurde es 189S als Neuer Mar stall errichtet und als Reit- und Pferdestall genutzt. An jene Zeit erinnern heute die wieder freigelegten eisernen Säulen und die neu bemalte Kappendecke. Die Sanierung des Cafes, das seit 1958 als beliebter Treffpunkt von Studierenden und Lehrenden fungiert, reiht sich ein in die Gesamtrekonstruktion des Gebäudekomplexes 08 der Alma mater. Deren Abschluß soll, zumindest die Innenarbeiten betreffend, noch im Sommer dieses Jahres erfolgen. Bund und Land teilen sich im Rahmen der Hochschulbauförderung je zur Hälfte die Kosten des Vorhabens.
Die Bewirtschaftung der Cafeteria hat das Studentenwerk Potsdam übernommen. Fünf seiner Mitarbeiterinnen sorgen seither unter Leitung Heidemarie Knappes für attraktive Speiseangebote, vor allem zur Zwischenverpflegung der Gäste. Vom Dessert über die fast obligatorische Soljanka bis hin zum kräftigen Mittagsmahl - die Vorhände Palette reicht weit. Und: sie überzeugt. So auch die Preise. Die fässe Kaffee kostet beispielsweise nur 90 Pfennige, ein Stück selbstgebackener Kuchen 1,60DM. Fürcirca 6,-DM ist ein warmes Mittagessen zu haben. Finanzielle Zuschüsse erhält die Cafeteria dabei nicht, im Gegensatz zu den Mensen muß sie kostendeckend wirtschaften. Ihre Öffnungszeiten passen sich dem Lehrbetrieb an. Montags bis donnerstags können Uni-Mitarbeiter und Studenten von 8.00 bis 16.00 Uhr in die annähernd 100 Plätze bietende einstige Kaffeestube kommen. Freitags schließt sie allerdings schon um 15.00 Uhr. Das Cafe steht auch den insbesondere in den Sommermonaten in Potsdam weilenden zahlreichen Touristen offen, bleibt aber an den Wochenenden geschlossen. P.G.IFoto: Tribukeit
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