Bei laufendem Betrieb werden an den Häusern 14/14a in Golm neue Fenster eingebaut, eine Sanierung des Daches vorgenommen, die Toilettenanlagen und die Fahrstühle grundlegend renoviert, die Daten- und Telefonnetze verlegt... Da kann es schon einmal Vorkommen, daß man zu winterlichen Temperaturen ohne Fenster arbeiten muß. Foto: Tribukeit
fangreichere Renovierung erforderlich machen; allerdings bringt dies auch eine vermehrte „Auslagerung“ der Nutzer des Gebäudes, wie z.B. der Historiker und der Bibliothek, mit sich. Wahrscheinlich 1998 wird schließlich das Rektorat aus dem Com- munsgebäude 09 in das Haus 01 Am Neuen Palais ziehen, weil es spätestens dann auch in diesem Gebäude mit der Innenrenovierung losgehen dürfte. Bis Mitte 1998 wird ferner die Fertigstellung des Hauses 12 (Gesamtkosten 13,5 Millionen DM) erwartet, wobei hier die von den Chemikern genutzten Bereiche bewußt ausgespart wurden - denn die Chemiker sollen ja in die neuen Verfügungsgebäude nach Golm ziehen. Und mit dem Abschluß der insgesamt 14 Millionen DM betragenden Bauarbeiten im Haus 08 Am Neuen Palais und dem Wiederbezug des Gebäudes Ende 1997 kann auf jeden Fall gerechnet werden, unabhängig davon, wer nun einziehen wird.
So viel zur Theorie. Wie aber sieht es in der Praxis aus? Wie erfahren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die ständigen Hin- und Herzüge an ihrer Universität? Die PUTZ- Redaktion hörte sich einmal etwas um und möchte nachfolgend einige der Reaktionen veröffentlichen; Hg.
Umzugsgedanken
Eines Täges erhielten wir in unserer grünen wie abgeschiedenen Oase im Haus 06 eine Lektion besonderer Art. Die neuen Onentierungstafeln wurden angebracht; plötzlich waren wir das „Ausländeramt''.
Erstaunen, Kopfschütteln ob der Unwissenheit der wegweisenden Zunft und mit der Zeit dann unser eigenes Übersehen der Unzulänglichkeiten. Nein, wir waren im Haus 06 nicht unglücklich. Im Winter war es warm, weil gut geheizt wurde, und im Sommer war es warm, weil die Sonne gut heizte. Computer wurden dort niemals gestohlen, weil vermutlich niemand sie dort vermutete, und der Schritt aus der Tür war ein Schritt in die Natur.
Trotzdem war das Thema Umzug seit Jahren auf der Tagesordnung und im Frühjahr 1996 war es dann soweit. Es hieß Kisten packen - natürlich viel zu schwer für die Träger, aber so manch’ universitäres Werbematerial wiegt schwerer als sein Inhalt. Die neuen Räume in bester Universitätslage offenbarten uns auch sogleich ihre Unzulänglichkeiten, von denen die offenkundigste ihre Kälte war. Es gab bis zum Januar keine Heizung, dafür nicht selten kalte Füße.
Übrigens brachte uns der Umzug auch wieder unseren alten Namen. Wir sind das Akademische Auslandsamt im Haus 08, das dank steigender Nachfrage ausländischer Studenten bereits wieder aus den Nähten platzt. Also noch ein Umzug?
Regina Neum
Bis auf ein Problem zufrieden
Vor genau einem Jahr ist das Planungs- und DV-Dezernat (Dezernat 1) in das umgebaute Erdgeschoß des Hauses 1 Am Neuen Palais umgezogen. Nachdem uns das Vorhaben, unser Dezernat aus dem „Verwaltungshaus" auszuquartieren, um Platz zu schaffen, zunächst überrascht hatte, waren wir von den damit verbundenen Verbesserungen schnell überzeugt. Die bisher auf drei Etagen verteilten Räume konnten zusammengelegt werden, die Zimmer wurden renoviert und beim Einbau von Zwischentüren u.ä. konnte unser Bedarf berücksichtigt werden. Im Archiv- und Besprechungsraum können wir unsere Materialsammlung mit Statistiken, Berichten von anderen Hochschulen, Zeitschriften und Veröffentlichungen zur Hochschulplanung für alle zugänglich aufstellen. Wir hoffen, daß wir diese „Bibliothek" auch in Zukunft erhalten können. Der Umzug verlief dank der umseitigen Vorbereitung des Hausmeister, Jürgen Fuchs, und unserer „Umzugsbeauftragten“ Sabine Schneider, ohne große Probleme. Alle Ordner, Papiere und Computer fanden sich am neuen Ort wieder ein. Die Mitarbeiter des Baudezernats hatten in kurzer Zeit einen Raum nach dem anderen leergeräumt und neu aufgebaut, und auch der Raum der DV-Mitarbeiter führte lediglich beim Einräumen zu der erstaunten Frage, ob denn diese Gegenstände sich wirklich alle in einem Zimmer befunden hätten. Damit haben sich für alle Mitarbeiter des Dezernats die Arbeitsbedingungen grundle
gend verbessert und wir sind bis auf ein Problem, für das wir nun seit mehr als einem Jahr um eine Lösung ringen, sehr zufrieden: Wir haben immer noch keine Datenverbindung von unseren Arbeitsräumen zu den DV-Systemen, die wir betreuen oder aus denen wir Auswertungen erstellen müssen. Noch hoffen wir, daß eine Lösung dafür bald realisiert wird, denn sonst werden eine Reihe von Mitarbeitern wohl wieder zurückziehen müssen, um arbeiten zu können. Und das möchte zumindest die Dezernentm überhaupt nicht. Sabine Schmid
„Nächste Woche ziehen Sie in den Container!"
Es ist nicht zu übersehen: An der Potsdamer Um wird an vielen Stellen gebaut. Wir glauben, es gibt kaum einen Bereich, der in den letzten Jahren nicht wegen Bautätigkeit oder wenigstens wegen Renovierung umgezogen ist, oftmals sogar in ein Provisorium. Manchen trifft es sogar mehrmals. In Erwartung der zukünftigen paradiesischen Zustände werden alle Widngkeiten in Kauf genommen, ohne zu murren wird ein- und ausgepackt. Eines schönen Täges, meistens sehr plötzlich, ist es dann soweit: Der Einzug in die umgebauten und renovierten Räume kann erfolgen. Doch oft ist diese Mitteilung mit der ersten Enttäuschung verbunden. Nicht der Raum, den man selbst für den einzig zweckmäßigen angesehen hat, wird einem zugewiesen, sondern ein völlig ungeeigneter. Doch meist ist jede Beschwerde zu diesem Zeitpunkt schon zwecklos. Die Entscheidung sei gefallen und nicht mehr umzustoßen, ohne das gesamte Gefüge durcheinander zu bringen, erhält man auf entsprechende Anfrage zur Antwort.
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Noch jede Menge zu tun: Handwerker bei Deckenarbeiten in Golm. Foto: Tribukeit
PUTZ 3/97
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