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Und wieder ein neues Büro: Der Container macht's bis auf weiteres möglich. Foto: Thbukeit
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Als Trost bleibt nur, sich mit ebenfalls frustrierten Kollegen über den Ärger auszutauschen und für allgemeine miese Stimmung zu sorgen. In diesem Zusammenhang erinnert sich auch der eine oder andere an den Personalrat und hofft, durch eine Beschwerde in den Lauf der Dinge eingreifen zu können. Doch auch für den Personalrat ist das zu spät! Deshalb hatte der Gesamtpersonalrat bereits seit längerer Zeit versucht, seine Rechte bei der Einhaltung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie bei der Gestaltung der Arbeitsplätze durchzusetzen. Es hat einige Zeit gedauert, bis die Verantwortlichen dieses akzeptierten und einsahen, daß hier die berechtigten Interessen der Beschäftigten zu vertreten sind. Inzwischen ist klar, welche Wege Bauanträge nehmen, wofür das Landesbauamt und wofür die Uni Verantwortung trägt. Über einen Initiativantrag zum Abschluß einer Dienstvereinbarung zur Gestaltung der Arbeitsplätze ist es gelungen, die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Dezernenten zu verbessern. Der Gesamtpersonalrat bekommt jetzt rechtzeitig die Informationen über die Bauplanungen, ist bei der Übergabe durch das Landesbauamt dabei und kann auf das Abstellen von Mängeln hinwirken.
Aber nicht nur der Gesamtpersonalrat muß rechtzeitig informiert werden, sondern entscheidend ist die rechtzeitige Einbeziehung der Mitarbeiter, die unmittelbar mit den veränderten Bedingungen konfrontiert werden. Denn nur sie können konkrete Vorschläge unterbreiten, und wenn diese rechtzeitig berücksichtigt würden, spart das oft nachträgliches Ausbessern. Diesen Intentionen folgte auch der Kanzler mit seiner Verwal- tungsvorschnft, die den Dezernenten und Institutsleitern nahelegt, auf einer Mitarbeiterbesprechung die Beschäftigten rechtzeitig und umfassend zu informieren und deren Anregungen bei der abschließenden Entscheidung möglichst zu berücksichtigen. Wir fordern alle Mitarbeiter auf, von diesen neuen Möglichkeiten rege Gebrauch zu machen, so daß wir in Zukunft friedlich und zufrieden in den (oft denkmalgerecht sanierten) Gebäuden unserer Arbeit nachgehen können. Margot Bonk/Ruth Henrich Gesamtpersonalrat
Können Fenster auch lichtdurchlässig sein?
Die Juristische Fakultät befindet sich seit zwei Jahren in einer Situation, in der sie durch ein permanentes Bau- und Umzugsgeschehen belastet ist. Nach einer Vorbereitungsphase, die sich über etwa ein Jahr hinzog, erfolgte im März 1995 der Freizug auf zwei halben Etagen des Gebäudes 1. Dabei zogen 15 Hochschullehrer mit ihren Mitarbeitern sowie das Dekanat in das als Ausweichobjekt vorbereitete Haus 7 im Park Babelsberg. Gewiß war dieser Umzug belastend; er war indessen durch die Hausverwaltung in Zusammenarbeit mit der Fakultät gut vorbereitet worden und verlief daher auch reibungslos.
Von diesem Zeitpunkt an war die Juristische Fakultät auf zwei Standorte in Babelsberg verteilt. Damit waren vor allem Komplikationen in der Koordinierung der Tätigkeit der Fakultät, vor allem aber im Hinblick auf die Nutzung der Bibliothek verbunden. Dieser Zustand wäre allerdings relativ schmerzlos vorübergezogen, wenn er - wie anfänglich geplant - nur ein Semester gedauert hätte. Die „Auslagerung“ währte indessen insgesamt drei Semester. Nachdem sich bereits der Baubeginn im Haus 1 verzögerte (trotz Freizug der Räumlichkeiten), dürfte eine weitere Verzögerung im Baugeschehen auf schlechtes Management und auch auf oft unverständliche Vorgaben des Denkmalschutzes zurückzuführen sein.
Der Rückzug des Dekanats und der 15 Hochschullehrer mit ihren Mitarbeitern erfolgte gestaffelt im Juni sowie im September und November 1996. Seitdem ist die Juristische Fakultät wieder geschlossen an einem Standort - allerdings unter einer Plane, da die Fassadenrenovierung ganz offensichtlich ein Dauerzustand geworden ist, der alle Mitarbeiter des Hauses 1 während ihrer Arbeitszeit nur ahnen läßt, daß die Fenster auch lichtdurchlässig sind. Hinzu kommt, daß das Haus 1 inzwischen einen sanierten und einen unsanierten Heil hat. Es stehen nämlich noch Sanierungsarbeiten in Räumlichkeiten von fünf Professoren der Juristischen Fakultät aus, deren Zeitpunkt noch nicht endgültig bekannt ist. Es leuchtet ein, daß dieser Zustand unbefriedigend ist und sich auf die Arbeit in der Juristischen Fakultät nicht gerade gut auswirkt. Rolf Steding
Verhüllung vermiest die Stimmung
Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät (WiSo) ist im Komplex III/Babels- berg (Gnebnitzsee und Am Park) untergebracht. Eine Konzentration am Griebnitzsee und dem dortigen Hauptgebäude wäre wünschenswert, ist aber aufgrund der Größe der Fakultät und der Raumproblematik unrealistisch. So wird also, seit die Fakultät besteht, umgezogen bzw. rekonstruiert.
Der erste große Umzug vom Griebnitzsee zum Park Babelsberg erfolgte im Frühsommer 1995; dort standen glücklicherweise die Häuser 6 und 7 für die WiSo- und die Juristische Fakultät zur Verfügung. Zunächst war geplant, nur ein Semester Am Park zu verbringen, daraus wurden drei. Für einige Professoren und einen Teil der Dekanatsverwaltung war die Unterbringung Am Park „willkommen", für andere hingegen komplizierte sich die Situation aufgrund der räumlichen Trennung von der Bibliothek. Deshalb stieß der verzögerte Rückzug an den Griebnitzsee doch auf Unmut.
Der Umzug an sich an und vom Park sowie innerhalb des Komplexes Am Park verlief dank des Engagements der Hausverwaltung relativ unkompliziert; ingesamt war ein großes Bemühen der Hausverwaltung, den Lehr- und Forschungsbetrieb so wenig wie möglich zu belasten, zu beobachten.
Seit Sommer 1996 ist nun das wiederbezogene Hauptgebäude in Griebnitzsee „verhüllt“ und erinnert an die Reichstags
verhüllung. Die Verhüllung wird allerdings zur Qual für diejenigen, die täglich acht Stunden dahinter arbeiten müssen. Die Arbeitsatmosphäre ist äußerst stark belastet! ! Es ist ein ungesundes Arbeiten in permanent schlechter Luft; ein Arbeiten bei Tageslicht ist nicht mehr möglich, das künstliche Licht bleibt immer angeschaltet. Pflanzen gehen ein, ob es regnet, schneit, die Sonne scheint oder endlich der Ffühling kommt, bleibt den Mitarbeitern seither verborgen. Lehrveranstaltungen müssen unter-
Is there anybody there? Nicht nur den Uni-Mitarbeitern am Standort in Babelsberg-Griebnitzsee stellt sich diese Frage beim Anblick ihres Hauptgebäudes. Foto: Fritze
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PUTZ 3/97