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(01/01/2019) 03
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STUDIOSI

DIE STUDIPOLITIK IST TOT, ES LEBE DIE STUDIPOLITIK!

Die letzten Wahlen zum Studierendenrat (StuRa) fanden seit langem wieder unter ausdrücklich politischen Prämissen statt. Zwar wurde aufgrund von zuwenig Kandi­datinnen und Kandidaten nicht nach den aufgestellten Listen gewählt, aber im Re­sultat repräsentiert der neue StuRa doch ein Konzept, das sich stärker am Zusam­menhang zwischen Hochschule und gesellschaftpolitischen Entwicklungen orientiert. Der StuRa hält eine studentische Intervention in gesellschaftliche Streitfra­gen für unverzichtbar, beispielsweise un­terstützte er die Proteste gegen die bun­desdeutsche Atompolitik in Gorleben.

Auch in anderen Bereichen hat die Arbeit des StuRas einen allgemeinpolitischen An­spruch. So sehen seine Mitglieder vor al­lem die Notwendigkeit eines breiten gesell­schaftlichen Bündnisses, das sich sowohl gegen die verschärften Studienbedingun­gen als auch gegen die herrschende Flüchtlings-, Frauen- und Sozialpolitik rich­tet. Die Verschärfung der Studienbedin­gungen steht in unmittelbarem Zusammen­hang mit der Kürzungspolitik der Bundes­regierung und der SPD-Regierung in Pots­dam. Folglich gelte es gerade, sich mit den anderen von der Sparpolitik betroffenen Gruppen zusammenzusetzen und die viel­schichtigen studentischen Interessen in diesem Bündnis einzuordnen.

Zur konkreten Bearbeitung von einzelnen Themenfeldern hat der StuRa, wie jedes Jahr, verschiedene Referate gebildet. Der Vorstand hat die Aufgabe, die Arbeit des StuRa zu koordinieren und ihn nach außen zu vertreten. Er besteht aus Kathrin Epp und Florian von Alemann. Das Referat Hochschulpolitik beschäftigt sich mit Struk­turen und Gremien innerhalb der Uni Pots­dam und versucht Veränderungsmöglich­keiten aufzuzeigen, die vor allem die Mitbestimmungsmöglichkeiten von Studie­renden erweitern. Außerdem setzt es sich mit landes- und bundespolitischen Ent­wicklungen auseinander und greift in ent­sprechende Diskussionen ein. Referenten sind Nils Eyk-Zimmermann und Florian von Alemann.

Der Einsatz für die Förderung von Frauen und die Geschlechtergleichstellung an der Uni steht im Mittelpunkt der Tätigkeit des Referates Frauen und Lesben. In diesem arbeiten Kathrin Epp, Liane Enderlein und Annett Mängel. Um soziale Belange der Studierenden, insbesondere in der Woh­nungsfrage, kümmert sich das Referat So­ziales mit Falk Richter und Steffen Berger. Im Referat Umwelt und Verkehr wird vor allem die Zusammenarbeit der verschiede­

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nen studentischen Gruppen an der Uni (AG Verkehr, Anti-Atom, Anti-Genforschung,..) koordiniert. Diese Aufgabe wird von Martin Weiß und Liane Enderlein wahrgenommen. Kultur an die Uni Potsdam zu holen, hat sich Heiner Stahl als Kulturreferent auf die Fah­ne geschrieben. So werden verschiedene Konzerte stattfinden und eigene kulturelle Aktivitäten von Studierenden unterstützt. Ein wichtiger Bereich ist die Betreuung der Erstsemester und die Koordinierung stu­dentischer Interessenvertretung in den ver­schiedenen uniinternen Gremien. Zuständi­ger Referent ist Thomas Keysers. Für die Koordinierung und Erstellung der StuRa- Zeitung Umkunde ist Annett Wunder verant­wortlich. Für internationale Kontakte und Betreuung von internationalen Gästen ist Oliver Hickfang als Internat-Referent zu­ständig.

Die Darstellung der Arbeit des StuRa in und die Verbindung zur Öffentlichkeit inner- und außerhalb der Uni soll durch das Referat Öffentlichkeitsarbeit gewährleistet werden. In diesem sind Sandra Brunner, Gregor Schliepe und Annett Mängel tätig.

Das Finanzreferat schließlich soll die finan­zielle Absicherung der studentischen Gre­mien (wie z.B. Fachschaftsräte, StuRa) und studentischer Vorhaben garantieren. Wich­tig ist dem Finanzreferenten, Wolfgang Rose, dabei eine größtmögliche Transpa­renz. Sandra Brunner/Annett Mängel

EIN DANKESCHÖN

Elaine von Stein, eine amerikanische Stu­dentin von der Potsdamer Partnerhoch­schule in Connecticut, USA, hat der Univer­sität Potsdam den BildbandAMERIKA. Die 50 Staaten der USA 1 geschenkt. Sie bedankt sich darin mit einer persönlichen Widmung für die Zeit, die sie hier mit einem Stipendi­um verbringen durfte. Der Bildband ist in den Bestand der Universitätsbibliothek Golm aufgenommen worden. a.b.

SO HAT SICH DIE JURISTISCHE STAATSPRÜFUNG IN BRANDENBURG ENTWICKELT

Das brandenburgische Ministerium der Justiz und für Bundes- und Europaangelegenheiten teilte kürzlich mit, daß die Ergebnisse der er­sten juristischen Staatsprüfungen in Branden­burg in dem gerade abgeschlossenen Prü­fungstermin einen im Landes- wie Bundes­durchschnitt erfreulichen Stand erreicht ha­ben. Während 1994/1995 das Verhältnis zwi­schen bestandenen Examina und nicht bestan­denen Prüfungen noch bei 57:43 lag, schnitten die jungen Juristen des Prüfungsjahrgangs 1996 mit 67:33 bereits deutlich besser ab. In dem nun bei dem Justizprüfungsamt beende­ten Examensdurchgang hat sich dieser Auf­wärtstrend fortgesetzt. Von 210 Prü­fungsbewerbern erhielten 152 Kandidatinnen und Kandidaten - das sind 72,4 % - das Zeug­nis über die erfolgreich abgelegte erste juristi­sche Staatsprüfung: 58 Prüflinge, entspre­chend 27,6 %, bestanden nicht. Im bundes­deutschen Durchschnitt gilt eine Mißerfolgs­quote von 30-33 % als normal, jedenfalls wenn wie im Land Brandenburg der schriftliche Tfeil des Examens ausschließlich aus Aufsichts­arbeiten besteht. Zufriedenheit herrscht beim Justizprüfungsamt auch darüber, daß 76 Kan­didatinnen und Kandidaten (36,2 %) das Ex­amen mit den Notengut",vollbefriedigend" undbefriedigend abgeschlossen und damit sogenannte Prädikatsexamma erzielt haben. Besonders gute Ergebnisse hatten die 125 Prüflinge zu verzeichnen, die nach einer Studi­endauer von nur acht Semestern das Examen im FVeiversuch - auchFreischuß genannt, weil den Kandidaten eine zusätzliche Prüfungschance gewährt wird, - absolvierten; 58 Kandidatinnen und Kandidaten (46,4 %) leg­ten Prädikatsexamina ab, 38 Prüfungs­bewerberinnen und -bewerber (30,4 %) erhiel­ten die Noteausreichend", und nur 29 Fteiversuchler (23,2 %) bestanden vorerst nicht. An dem erfolgreichen Abschneiden derFrei­schützen hatten erstmals zehn Kandidatinnen und Kandidaten aus Frankfurt (Oder) Anteil, die sich nach einem rechtswissenschaftlichen Stu­dium an der Universität JViadrina zum frühest­möglichen Zeitpunkt zur juristischen Staatsprü­fung vorgestellt hatten. Diese bei gleichgeblie­benen Prüfungsanforderungen erzielten Er­gebnisse wertet das Justizprüfungsamt als Zei­chen dafür, daß die im Land Brandenburg - ebenso wie die allgemein in den neuen Län­dern - aufgetretenen Anlaufschwierigkeiten in der Ausbildung der nachwachsenden Junsten- generation durch den tatkräftigen Einsatz der an den Universitäten in Potsdam und Frankfurt (Oder) Lehrenden überwunden sind. Es wür­de nun von den - personellen wie finanziellen - Möglichkeiten der universitären Ausbildung abhängen, ob das jetzt Erreichte in Zukunft noch verbessert oder jedenfalls bewährt wer­den kann. Henning Baumeister

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