STUDIOSI
KEIN ALLHEILMITTEL, ABER ANSATZPUNKTE
DAAD startet Aktionsprogramm zur Förderung des Studiums von Ausländern
Im Januar 1997 stellte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sein Aktionsprogramm der Universitätsöffentlichkeit vor. Ziel des Programms ist es, den Universitäten und Fachhochschulen sowohl finanzielle Mittel als auch Argumente an die Hand zu geben, um den eklatanten Attraktivitätsverlust der deutschen Hochschulen im Ausland aufzuhalten und in ausgewählten Regionen der Welt wieder Fuß zu fassen.
Der DAAD sieht die Gründe für einen solchen Attraktivitätsverlust vorrangig in der zunehmenden Unterfinanzierung der Universitäten, einer Zulassungspolitik, die in vielen Fächern die Standards einer qualitätsorientierten Ausbildung vernachlässigt und einen damit verbundenen „Reformstau” der Universitäten. Zu diesen, nicht nur für ausländische Studieninteressenten relevanten Defiziten kamen Umstände, die sich in besonderem Maße auf Ausländer auswirkten. Um hier gegenzusteuern, hat der DAAD ein aus fünf Schwerpunktbereichen bestehendes Aktionsprogramm verabschiedet. Dabei geht es um die Entwicklung und Förderung attraktiver Studienangebote für ausländische Studenten durch die Entwicklung neuer Studiengänge bzw. durch Verstärkung des Dozentenaustausches sowie die Verbesserung der Zulassungs- und Anerkennungspraxis, u.a. durch die Einrichtung einer Informations- und Vermittlungsstelle für Studieninteressenten bzw. durch Maßnahmen zur Sicherstellung der internationalen Anerkennung deutscher Studienabschlüsse. Des weiteren sollen die Verbesserung der ausländerrechtlichen Rahmenbedingungen, die Überarbeitung und Staffelung der sprachlichen Anforderungen und die Verbesserung von Information und Hochschulmarketing in Angriff genommen werden. Die Maßnahmen sollen sich zunächst auf beispielgebende Aktionen konzentrieren und sind nicht dazu gedacht, „ flächendeckende Systemkorrekturen" vorzunehmen. Als Schwerpunktregionen wurden Asien, Osteuropa und Lateinamerika ausgemacht. Das Programm hat für das Jahr 1997 ein Gesamtvolumen von ca. 16 Mio. DM.
Es steht außer Frage, daß die Universität Potsdam nicht an jedem Programmteil gleichermaßen partizipieren kann. Großes Gewicht legt die Hochschule deshalb auf die besonders zu fördernden Hochschulpartnerschaften. Zudem hat sich Potsdam mit einem Antrag der Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Hans-Georg Petersen,
PUTZ 3/97
um die Einrichtung eines internationalen Studienganges beworben. Das DAAD-Pa- pier ist aber auch ein Forderungskatalog mit Blick auf die Einrichtungen, die m unterschiedlicher Weise mit ausländischen Studierenden befaßt sind. Für die Studien- kollegiaten müssen hochschulnahe Lösungen gefunden, der Deutschausbildung muß hoher Stellenwert beigemessen werden. Hier fügen sich auch die regelmäßigen Gespräche des Auslandsamtes mit den zuständigen Ausländerbehörden ein, die für die Potsdamer Studierenden bereits zu vielen individuellen Erleichterungen geführt haben.
Internationales Hochschulmarketing ist ein Thema, dessen sich die Hochschule verstärkt annehmen muß. Erste Schritte in diese Richtung wurden an der Universität Potsdam durch ein Alumni-Programm für ausländische Studierende, Doktoranden und Habilitanden gemacht (siehe auch den Artikel „Ein Pfand für die Zukunft“ an anderer Stelle dieser PUTZ). Doch noch ist die Universität nicht auf internationalen Studentenmessen vertreten. Das Aktionsprogramm ist kein Allheilmittel zur Wiedergewinnung verlorener Positionen, es bietet aber eine Reihe von Ansatzpunkten, die von der Uni im Zusammenwirken aller Verantwortlichen genutzt werden sollten. (Das Aktionsprogramm kann im Akademischen Auslandsamt, Uni-Komplex Am Neuen Palais, Haus 8 eingesehen werden.) Regina Neum
GEBÜHRENFREIES STUDIEREN IN AUSTRALIEN
An der Monash University und der Uni- versity of Sydney in Australien stehen der Universität Potsdam für die Zeit von März bis Dezember 1998 Austauschstudienplätze für Studierende aller Fachrichtungen außer Jura zur Verfügung. Bewerbungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Vordiplom bzw. das Ablegen der Zwischenprüfung bis zum Bewerbungstermin, gute akademische Leistungen, gute englische Sprachkenntnisse und klare Vorstellungen zum Studienvorhaben im Ausland. Für die akzeptierten Studierenden werden die australischen Studiengebühren erlassen. Bewerbungen müssen bis zum 20. Juni 1997 abgegeben werden. Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen sind im Akademischen Auslandsamt der Uni Potsdam Am Neuen Palais 10, Haus 8, Zimmer 1.02 bei Antje Bürger erhältlich. A.B.
NEUER STUDIENFÜHRER FÜR BERLIN UND BRANDENBURG
In diesen lägen wird erneut ein gemeinsamer Studienführer für Berlin und Brandenburg herausgegeben. Damit erscheint bereits das fünfte Jahr eine Broschüre beider Bundesländer, die von Studienberaterinnen und Studienberatern der Zentraleinrichtung Studienberatung und Psychologische Beratung der Freien Universität Berlin und der Zentralen Studienberatung der Universität Potsdam erarbeitet wurde. Neben Informationen zum Magister Artium, zum Lehramtsstudium, zum Studium an Fachhochschule oder Universität und zu Studium und Berufsaussichten werden die Studienmöglichkeiten an den Universitäten und Fachhochschulen beider Bundesländer dargestellt. Da sich das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg in diesem Jahr leider nicht an der Finanzierung beteiligt hat, können diesmal keine Exemplare an die Schulen mit gymnasialer Oberstufe des Landes Brandenburg verschickt werden. Die 2000 von der Universität Potsdam finanzierten Exemplare sind in der Zentralen Studienberatung Am Neuen Palais 10, Haus 08, oder unter der Telefonnummer 0331/977-1715 erhältlich. bi.
ABSOLVENTENMESSE
Vom 30. Juni bis 2. Juli 1997 wird in München die Absolventenmesse „Characters '97“ stattfinden. Nach Angaben des Staufenbiel Institutes für Studien- und Berufsplanung GmbH haben bereits zahlreiche Unternehmen, unter anderem Booz Allen & Hamilton, Bayer, Commerzbank, Henkel, Hoechst, IBM, Nike, Siemens Unternehmensberatung, Volkswagen und Deutsche Bahn ihre Teilnahme zugesagt. „Characters ’97" soll außerdem Firmen eine Möglichkeit bieten, sich individuell zu präsentieren. Für Rückfragen steht das Staufenbiel Institut für Studien- und Berufsplanung GmbH, Michael Stephan, unter der Telefonnummer 0221/91 26 63-48 zur Verfügung. mt.
FREIE PLÄTZE
Das im Babelsberger Uni-Komplex III/l (August-Bebel-Str. 89) etablierte Branden- burgische Entwicklungspolitische Institut e.V (BEPI) sucht auch in diesem Jahr Praktikanten. Den Interessenten bietet sich eine reizvolle Tätigkeit auf dem Gebiet der Entwicklungspolitik. Auskunft dazu erteilen Ursula Hein (Tel. 0331/977-3279) oder Prof. Dr. Walter Hundt (Ttel. 0331/977-3275).
U.H.
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