PERSONALIA
RUFE
Einen Ruf hat erhalten:
Prof. Dr. Burkhard Micheel, Universität Potsdam, auf eine C3-Professur für Biotechnologie im Institut für Biochemie und Molekulare Physiologie in der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam.
NEU ERNANNTE PROFESSOREN
Zu den in der letzten Zeit für die Universität Potsdam berufenen Professoren gehören Prof. Dr. habil. Reimund Gerhard- Multhaupt, Prof. Dr. habil. Torsten Hans Schaub und Prof. Dr. habil. Hans Julius Schneider, die Dr. Barbara Eckardt im folgenden kurz vorstellt:
Mit einer Professur für Angewandte Festkörperphysik im Institut für Festkörperphysik der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät ist Reimund Gerhard- Multhaupt betraut. Er wurde 1952 in Heidelberg geboren und studierte von 1972 bis 1978 Mathematik und Physik an der Technischen Hochschule Darmstadt. Dem schlossen sich ein einjähriger Forschungsaufenthalt am College Militaire Royal in Saint-Jean, Quebec/Kanada als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes sowie die Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft am Deutschen Kunststoff-Institut in Darmstadt an. Von 1980 bis 1985 arbeitete der Physiker als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Übertragungstechnik und Elektroakustik der Technischen Hochschule Darmstadt. Anfang der 80er Jahre führte ihn seine Forschungstätigkeit mehrmals nach New Jersey/USA. Wesentliche Schwerpunkte lagen auf den Gebieten der elektrischen Polung, der Untersuchung und Anwendung von polymeren und anorganischen Elektretschichten. Mit einer Arbeit zu Ladungs- und Polarisationserscheinungen in Polymerelektretfolien promovierte Reimund Gerhard- Multhaupt 1984 zum Dr.-Ing. Von 1985 bis 1994 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Heinrich-Hertz-Institut für Nachnchten- technik in Berlin, seit 1986 Projektleiter. Damit verbunden waren Arbeiten zur Groß- bildprojektion mit verspiegelten visko- elastischen Lichtmodulatoren für ein zukünftiges hochauflösendes Fernsehen und zu den physikalischen Grundlagen
gepolter Polymere für nichtlinear optische Anwendungen in der Photomk. Seme 1992 an der Universität Potsdam abgeschlossene Habilitation beschäftigt sich mit der Präparation und Untersuchung von Festkörper- schichten für Sensorik und Photomk. Seit 1994 bekleidete er an der Universität Potsdam eine C3-Professur für Festkörperphysik/Sensorik. Im Frühjahr 1996 erhielt Ger- hard-Multhaupt einen Ruf auf eine C4-Pro- fessur für Experimentalphysik an die Universität Kassel, den er zugunsten eines Rufs auf die C4-Professur für Angewandte Festkörperphysik in Potsdam ablehnte. Er hofft, hier trotz der derzeitigen Finanzknappheit am weiteren Aufbau der Fachgruppe Physik mitwirken zu können und dabei vom attraktiven Umfeld in Berlin und Brandenburg fachlich und persönlich profitieren zu können. Der Wissenschaftler war von 1991 bis 1996 Mitglied des Executive Board der International Symposia on Electrets (ISE) und wurde für den Zeitraum von 1994 bis 2000 in das Conference Board der IEEE Conference on Electrical Insulation and Dielectric Phenomena (CEIDP) gewählt.
Für das Gebiet Angewandte Informatik III im Institut für Informatik der Ma- thematisch-Na- turwissenschaft- lichen Fakultät wurde Torsten Schaub ernannt. 1966 in Rüsselsheim geboren, studierte er von 1985 bis 1990 Informatik mit dem Nebenfach Mathematik an der Technischen Hochschule Darmstadt. Nach Abschluß seines Studiums arbeitete er bis 1993 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Informatik, Fachgebiet Intellektik, der Technischen Hochschule Darmstadt. Dort promovierte er 1992 zum Thema „Considerations on Default Logic". Dem schloß sich eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut de Recherche en Informatique et System es Aleatoires (IRISA) in Rennes/ Frankreich an. An dieser Einrichtung habilitierte er sich 1995 mit der Arbeit „Auto- matisation de raisonnements ä partir d'informations incompletes: Des bases semantiques ä une mise en oeuvre efficace". Seit 1995 ist der Wissenschaftler Universitätsprofessor an der Universität Angers, wo er die Forschungsgruppe FLUX leitet, die sich mit der Verarbeitung unvollständiger, widersprüchlicher und evolutiver Information beschäftigt. Im Sommer 1997 tritt er seine Professur in Potsdam an. Torsten Schaub war seit 1990 an mehreren nationalen und internationalen Forschungsprojekten auf dem Gebiet der Wissens
verarbeitung beteiligt, Er ist Autor, Co-Autor und Co-Editor von drei Büchern und Konferenzbänden. Schaub hat zudem seine wissenschaftliche Arbeit in mehr als 30 Aufsätzen in Fachzeitschriften, Büchern und Tägungsbänden dokumentiert.
Eine Professur für Systematische Philosophie/ Erkenntnistheorie im Institut für Philosophie der Philosophischen Fakultät I nimmt Hans Julius Schneider wahr. Der 1944 in Freiburg/Breisgau Geborene studierte Philosophie, Germanistik, Anglistik und Linguistik an der Freien Universität Berlin und den Universitäten Austin, Ttexas/USA sowie Erlangen, An letztgenannter Hochschule promovierte er 1970 mit der Arbeit „Historische und systematische Untersuchungen zur Abstraktion". Anschließend nahm der Wissenschaftler eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Konstanz auf. Dort habilitierte er sich 1975 zum Thema „Pragmatik als Basis von Semantik und Syntax". Von 1978 bis 1983 erhielt Schneider ein Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Als Professor arbeitete er dann bis 1996 am Interdisziplinären Institut für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte der Universität Erlangen. Im Jahre 1989 führte den Philosophen eine Gastprofessur an die University of Geor- gia/USA, und 1992 war er Gaststudent und -dozent an der School of the Art Institute of Chicago/USA. Als seine Hauptarbeitsgebiete gibt der Wissenschaftler an: Sprachphilosophie, Allgemeine Wissenschaftstheorie, Theorie der Geisteswissenschaften, Philosophische Anthropologie. In zahlreichen Büchern sowie Aufsätzen in Sammelbänden und Zeitschriften publizierte Schneider seine Forschungsergebnisse.
HABILITATIONEN
Dr. rer. nat. Christine Wandrey mit der Arbeit „Polyelektrolyte - Makromolekulare Parameter und Elektrolytverhalten“ (04,03.1997);
Dr. phil. Ilse Wischer mit der Arbeit: „Elemente und Relationen im modifizierten Nominalverband (untersucht am Beispiel der englischen Sprache)" (04.07.1996) und Dr. rer. nat. Bernd Zolitschka mit der Arbeit: „Raläoklimatische Bedeutung laminierter Sedimente“ (14.01.1997).
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PUTZ 3/97