PERSONALIA
DFG - FÖRDERUNG FÜR SCHORN-SCHÜTTE
Eine Sachbeihilfe in Höhe von 100.000,- DM für die Dauer von zwei Jahren gewährte kürzlich die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte aus dem Historischen Institut der Universität Potsdam. Zugute kommen soll sie dem Projekt „Deutungsmuster sozialer Wirklichkeit in der Fhihen Neuzeit: Die politica christiana (16./17. Jahrhundert)". Das Vorhaben existiert im Rahmen des Schwerpunktprogramms „Ideen als gesellschaftliche Gestaltungskraft im Europa der Neuzeit“. Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln können eine entsprechend befristete Mitarbeiter-Stelle, Verbrauchsmaterial und notwendige Reisen finanziert werden. Das gerade eingerichtete Schwerpunktprogramm ist ein Verbund von 15 Forschungsprojekten (Historiker, Juristen, Volkskundler, Germanisten, Musikwissenschaftler, Philosophen und andere), die sich auf Anregung der DFG unter einer gemeinsamen Fragestellung zusammengefunden haben. Dabei interessiert die Wissenschaftler, inwieweit nach einer Phase der intensiven Erforschung von sozialen Strukturen als bewegenden Kräften in der Geschichte, die Bedeutung von Ideen als gesellschaftlichen Gestaltungskräften wiederum m das Interesse der Forschung treten sollten. Konkretes Anliegen des Potsdamer Forschungsvorhabens ist es dabei, eine von Schorn-Schütte sobenannte christliche Staatslehre als dritte Kraft politischen Denkens in der Frühen Neuzeit deutlicher in ihrem theoretischen Kern herauszuarbeiten und in ihrer praktischen Wirkung für die Austragung realer politischer Konflikte in der Frühen Neuzeit näher zu charakterisieren. Somit geht es um die Wirkung politiktheoretischen Denkens in der realpolitischen Auseinandersetzung des 16. und 17. Jahrhunderts nicht nur im Alten Reich, sondern auch in den benachbarten europäischen Gesellschaften. EG.
SCHÜLER NEUER HERAUSGEBER
Mit dem Jahrgang 18 (1997) übernahm Prof. Dr. Klaus Schöler aus der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam die Schriftleitung der Zeitschrift „Jahrbuch für Regionalwissenschaft“ als Geschäftsführender Herausgeber. Diese Zeitschrift wird von der Gesellschaft für Regionalforschung, der deutschsprachigen Gruppe der internationalen Regional Science Association, herausgegeben und erscheint im Physica-Verlag. Sie ist interdisziplinär ausgerichtet und wird, wie bisher, Beiträge mit regionalem Bezug aus den Wirtschaftswissenschaften, der Geographie, der Soziologie, der Raumplanung und anderen Disziplinen veröffentlichen, zg.
NACHRUF AUF ROSWITHA DITTMANN
In Trauer nehmen wir Abschied von unserer Kollegin Prof. Dr. Roswitha Dittmann. Mit ihrer erfolgreichen konzeptionellen Arbeit und Lehrtätigkeit in den Fächern Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre für ausländische Studierende war sie maßgeblich am Aufbau des Studienkollegs beteiligt. Wir werden sie in ehrender Erinnerung behalten. Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Studienkollegs
THYSSEN-STIFTUNG FÖRDERT PROJEKT RÜPKES
Zur Aufarbeitung der Geschichte der deutschen Religionswissenschaft in den 20er und 30er Jahren hat Prof. Dr. Jörg Rüpke aus dem Institut für Klassische Philologie der Universität Potsdam Mittel von der Thyssen-Stiftung in Höhe von 40.000 DM erhalten. Das Forschungsprojekt wird sowohl die Forschungsgeschichte wie die Institutionengeschichte der zunächst von der „Bonner Schule" der Klassischen Philologie geprägten Disziplin untersuchen, die in der Zeit des Nationalsozialismus zunehmend unter den Einfluß „völ- kisch“-rassistischer Wissenschaftskonzeptionen geriet, bis hin zur Kooperation mit der Stiftung „Ahnenerbe“ der SS. mt.
AUSSCHLUSSFRISTEN
BEACHTEN
Die Personalräte möchten nochmals darauf aufmerksam machen, daß auch für berechtigte Ansprüche an die Dienststelle eine Ausschlußfrist festgelegt ist. So verfallen z.B. Gehaltsansprüche oder Jubiläumszuwendungen nach sechs Monaten, wenn sie nicht innerhalb dieser Frist schriftlich angemahnt werden. Aus der Mitteilung des Personaldezernates von 1992 über die Anerkennung der Dienstzeiten ist sowohl der Zeitpunkt der Änderung der Altersstufe, eines zu erwartenden Bewährungsaufstieges oder einer Jubiläumszuwendung ersichtlich.
Die Termine sollten von allen Beschäftigten auf ihre Einhaltung überprüft werden. Fast immer werden die gehaltlichen Änderungen von der Bezügestelle selbständig realisiert. Wenn aber zwei Monate nach diesem Termin die Bezügestelle nicht reagiert hat, muß der Beschäftigte einen Einspruch bei der Dienststelle einlegen, um seine Rechte zu wahren. Der Beschäftigte ist für die Realisierung seiner Ansprüche selbst verantwortlich. Andererseits verfallen auch die Ansprüche der Dienststelle an den Beschäftigten, wenn sie nicht innerhalb von sechs Monaten nach Fälligkeit schriftlich geltend gemacht worden sind.
Personalrat für Mitarbeiter aus Technik und Verwaltung
WIEDEBACH ENTDECKTE COHEN-BIBLIOTHEK WIEDER
Der Cohen-Forscher Hartwig Wiedebach ist bei Recherchen in Jerusalem auf die seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen geltende Privatbibliothek des deutsch-jüdischen Philosophen Hermann Cohen gestoßen. Anhand von Handschrif- ten-Vergleichen, Eintragungen und Widmungen in über 800 Büchern konnte Wiedebach zweifelsfrei nachweisen, daß es sich um die 3500 bis 3800 Bände umfassende Bibliothek von Hermann Cohen handelt. Der Philosoph besaß eine der wertvollsten geschlossenen Bibliotheken zum Neukantianismus und zur Philosophie der Jahrhundertwende. Die Bibliothek befindet sich im Magazin der Hebräischen Nationalbibliothek. In den Kellern dieser größten israelischen Bibliothek lagern die Bände seit den sechziger Jahren. Sie sind verstaubt, zumeist ohne Signaturen, nicht katalogisiert und stark vom Zerfall bedroht.
Wiedebagh ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der historisch-kritischen Edition sämtlicher Aufsätze und kleinerer Schriften von Hermann Cohen, die gemeinsam vom Hermann Cohen-Archiv, Zürich, und dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien an der Uni- verstät Potsdam besorgt wird. Hierbei handelt es sich um ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Langzeitvorhaben, das am Moses Mendelssohn Zentrum angesiedelt ist. de.
CHRISTIAN BAUER ERHIELT POSTER-PREIS
Am Doktorandenseminar '97 des Max- Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin Berlin-Buch (MDC) haben sich vier Biochemie-Doktoranden der Universität Potsdam mit Vorträgen und Postern beteiligt. Dipl.-Biochemiker Christian Bauer erhielt den Preis für das beste Poster, Er stellte Ergebnisse zur hochempfindlichen Messung von Rauschgiften mit Biosensoren vor. Diese Arbeiten laufen im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur (BMBF) geförderten Verbundprojektes, an dem auch die Firmen Boehringer/Mannheim und Securetec einbezogen sind. Im Ergebnis der Sensorenentwicklung konnte die Meßzeit auf 1/10 gesenkt werden, so daß die Praxisanforderungen in realistische Nähe kommen. zg.
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I 50-Jahre UNO -BILANZ und AUSBLICK I I Sonderhefte BERLINER EUROPA FORUM I
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PUTZ 3/97