PERSONALIA
KULTUR
NEUWAHL DER JUGEND- UND AUSZUBILDENDENVERTRETUNG
Am 24. April 1997 wurde an der Universität Potsdam eine neue Vertretung der Jugend- und Auszubildenden gewählt. Entsprechend dem § 77 des brandenburgischen Landespersonalvertretungsgesetzes ist an jeder Einrichtung, die mindestens fünf Jugendliche oder Auszubildende beschäftigt, eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) zu wählen. Die Zahl der Mitglieder ist abhängig von der Anzahl der jugendlichen Beschäftigten. An der Universität Potsdam besteht die JAV aus drei Mitgliedern. Ihre Amtszeit beträgt zwei Jahre.
Die JAV arbeitet eng mit dem Personalrat zusammen, um über diesen gegenüber der Dienststelle zugunsten der jugendlichen Beschäftigten geltende Gesetze, Verordnungen und anderes durchzusetzen, Vorschläge zur Berufsausbildung einzubringen oder Beschwerden vorzutragen. Sie ist deshalb als gewähltes Beratungsorgan des Personalrats zu verstehen, das keine direkte Verbindung zur Dienststelle hat. Der oder die Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung hat ein ständiges Anwesenheitsrecht bei allen Sitzungen des Personalrates und kann so bei Problemen, die auch Jugendinteressen berühren, beratend mitwirken.
Bei Tägesordnungspunkten, die spezielle Probleme der Jugendlichen zum Inhalt haben, muß die gesamte Jugendvertretung eingeladen werden und hat bei entsprechenden Beschlüssen zusammen mit den Mitgliedern des Personalrates volles Stimmrecht. Zu Besprechungen zwischen der Dienststelle und dem Personalrat, die sich mit Angelegenheiten der Auszubildenden befassen, ist die JÄV durch den Personalrat einzubeziehen. Notwendige Unterlagen werden ihr vom Personalrat zur Verfügung gestellt.
Einmal in jedem Kalenderjahr soll die Jugend- und Auszubildendenvertretung eine Versammlung der Jugendlichen und Auszubildenden durchführen, um über die geleistete Arbeit zu berichten, Anregungen und gegebenenfalls Kritik entgegenzunehmen. Wie die Personalratsmitglieder dürfen die Mitglieder der Jugend- und Auszubildendenvertretung ihre Aufgaben in der Dienstzeit erledigen, dazu notwendige Dienstgänge durchführen, Jugendliche an deren Arbeitsplätzen aufsuchen und zu deren Ausbildern Kontakt aufnehmen. Ähnlich den Mitgliedern der Personalräte treffen für die Mitglieder der JAV auch besondere Schutzmaßnahmen (Kündigungsschutz u.ä.) zu. Die aktuellen Wahlergebnisse entnehmen Sie bitte der im Mai erscheinenden PUTZ. Personalrat für Mitarbeiter
aus Technik und Verwaltung
UNI-KUNST IM STADTHAUS
„Mit kleinen Schritten zu größerer Nähe zwischen Stadt und Uni zu gelangen“, dafür setzt sich die Stadtpräsidentin Birgit Müller ein. So stellt sie beispielsweise in diesem Jahr ihren Sitzungssaal für Ausstellungen von Schüler- und Studentenarbeiten zur Verfügung. Noch bis Ende Mai 1997 sind dort Bilder von Kunst- Studierenden der Universität Potsdam zu sehen. Sie entstanden m der von Dr. Meike Aissen- Crewett, Professorin für musisch-ästhetische Erziehung an der Alma mater, geleiteten Hauptklasse „Freie Malerei". Mit dieser Exposition leiste die Uni einen Beitrag dazu, sich zu öffnen, in die Stadt hineinzuwirken und dort ihre Präsenz zu demonstrieren, so die Hochschullehrerin. Die Werke „stammen von jungen Menschen, die auf dem Weg sind - auf dem Wege zu sich und zur Kunst“. Es gehe nicht darum, die Wände zu dekorieren. Kunst zu schaffen, bedeute ebenso wie deren Betrachtungimmerauch eine Auseinandersetzung, eine Begegnung mit sich selbst. Und Individuelles und Originelles wird auch gezeigt: Einige Studentinnen bevorzugten beschwingte Formen und helle Farben, andere eher dunklere. Aufgabe war es nämlich, Stimmungen mit Hilfe von drei Farben künstlerisch umzusetzen. Jeder sollte dabei seine eigene Sprache und Handschrift finden, ohne sich in ein Korsett drängen zu lassen. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist noch bis zum 22. Mai 1997 im
Sitzungssaal der Stadtpräsidenün Birgit Müller für alle Interessierten zugänglich. Unser Foto zeigt die Stadtpräsidenün (rechts) im Gespräch mit Prof. Dr. Meike Aissen-Crewett (links) und den Künstlerinnen. Für die Besichtigung der Ausstellung im Potsdamer Stadthaus, Friedrich- Ebert-Straße 79/81, ist allerdings eine telefonische Voranmeldung unter 0331/2891070 erforderlich. B.E./Foto: Fritze
UNIVERSITÄTSCHOR DEBÜTIERTE MIT
CARMINA
BURANA"
Mit „Fortuna imperatrix mundi", der stimmgewaltigen Anrufung der Schicksals- und Glücksgöttin Fortuna, beginnt und endet „Carmina Burana ". Jeder nur einigermaßen Interessierte kennt Carl Orffs (189S-1982) Musik. Kristian Commichau, Professor für Chor- und Ensembleleitung an derPotsdamer Uni, wählte dieses Chorwerk, das zu den beliebtesten des 20. Jahrhunderts zählt, für das Debüt des neugegründeten Uni-Chores aus. Daß er damit eine gute Hand hatte, bewiesen die zwei völlig ausverkauften und mit Begeisterung von Studierenden, Uni-Mitarbeitern und weiteren Gästen aufgenommenen Konzerte. Als Commichau im April 1996 zur Schnupperprobe einlud, konnte ersieh über das für ihn damals unerwartete und anhaltende Echo freuen. Seither trafen sich rund 100 Musikbegeisterte aus allen Fakultäten einmal wöchentlich zu Proben. Der Komponist beschreibt in seinem 1936 geschaffenen Werk unter Verwendung lateinischer und mittelhochdeutscher fbxte die sinnenreiche und vitale Welt des Mittelalters mit temperamentvoller und rhythmischer Musik. Orff dachte dabei insbesondere an „Aufführungen in Schulen und Musik-Vereinigungen, denen kein Orchester zur Verfügung steht". Deshalb nutzte Commichau auch jene Fassung für zwei Klaviere und Percussion. Professionelle Solisten und Schlagzeugerinnen unterstützten die Sängerinnen und Sänger. „Denn ein Chor, der effektvoll präsentieren will, braucht solche Profis“, so der Dirigent. Werner Beidinger, Professor für Elementare Musikpädagogik an der Uni, betrachtete nicht zuletzt angesichts der Tatsache, daß sich der Chor eher in der Minderheit aus Musik-Studierenden zusammensetzt, die Aufführungen als „bemerkenswerte Leistung" und zollte allen Beteiligten Anerkennung. Der Ruf nach Fortuna hat sich also offensichtlich gelohnt. B.E./Foto: Fritze
PUTZ 3/97
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