JURA, PSYCHOLOGIE, ANGLISTIK UND GERMANISTIK MIT GUTEN FOCUS-RANKINGERGEBNISSEN
Hochschul-Rankings sind heiß diskutiert, geliebt oder verflucht, je / nach guten oder schlechten Ergebnissen der jeweiligen Einrichtung. Auf jeden Fall bieten die Rankings Orientierungspunkte, wenn ihr Zustandekommen genau unter die Lupe genommen und die Vergleichsdaten sowie die Methodik analysiert werden. Kürzlich begann nun das Wochenmagazin FOCUS einen großen UniTest. Dabei kann die Universität Potsdam bisher mit guten Ergebnissen aufwarten.
Beste aller neuen Bundesländer: Juristische Fakultät
Die Juristische Fakultät erzielte bei der im FOCUS veröffentlichten Bewertung der 40 juristischen Fakultäten in der Bundesrepublik den 18. Platz. Anfang des Jahres belegte sie noch einen enttäuschenden letzten Platz von 36 Fakultäten in einem Ranking des Hamburger„manager magazins“, das ediglich auf der subjektiven Meinung von Führungskräften beruhte. Im FOCUS-Text, der die Urteile von Studenten, Professoren nd Personalchefs, den Publikationsindex, das Verhältnis Personal/Studierende und den Anteil ausländischer Studierender berücksichtigt, rangiert die Juristische Fakultät der Universität Potsdam vor allen juristischen Fakultäten in den neuen Bundesländern und auch weit vor der FU Berlin(33.). Vor allem das positive Urteil der Potsdamer Studenten über die Lehre(Lehrpersonal, Lehrinhalte, Räume, Bibliothek, Computer, Examensvorbereitung) zum guten Abschneiden beigetragen. Die für die Qualität der Lehre vergebene Gesamtnote 2,5 ist signifikant besser als die Durchschnittswerte aller juristischen Fakultäten; sie führt dazu, daß die Juristische Fakultät der Uni insoweit den herausragenden 2. Rang aller deutschen Jura-Fakultäten einnimmt. Besonders hervorgehoben wird auch der zweijährige Studiengang im französischen Recht, den französische Professoren gestalten und der nach einem weiteren Jahr an der Potsdamer Partneruniversität in Paris mit einem französischen Examen(„licence“) abgeschlossen werden kann. W.M.
10. Platz: Institut für Psychologie
Das Institut für Psychologie der Universität Potsdam konnte beim FOCUS-Ranking, in dem insgesamt 44 Universitäten der Bundesrepublik berücksichtigt wurden, den 10. Platz einnehmen. Damit liegt dieses noch junge, im Jahre 1991 gegründete Institut vor
vielen seit Jahrzehnten etablierten und renommierten Universitätseinrichtungen auf dem Gebiet der Psychologie. Die gute Bewertung ist als Anerkennung der von den Psychologen der Potsdamer Universität unternommenen Anstrengungen zum Aufbau einer leistungsfähigen Forschung und Lehre zu verstehen. Vor allem in bezug auf die Qualität der Lehre liegt das Urteil deutich über dem Durchschnittswert, der für le psychologischen Institute errechnet wurde. Hier schneiden lediglich zwei Institute noch besser ab. Von den Studierenden, die dazu befragt wurden, wird unter anderem die gute Ausstattung in personeller, räumlicher und gerätetechnischer Hinsicht hervorgehoben. US.
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22. Ranking-Platz: Anglistik
Das Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Potsdam erzielte den 22. Platz in der Ranking-Liste. Die Zeitschrift bewertete die Anglistik an 54 deutschen Universitäten. Auch hier hat vor allem das positive Urteil der Potsdamer Studenten über die Lehre, Lehrpersonal, Lehrinhalte,
Räume, Bibliothek und Computer zum guten Abschneiden beigetragen. Die für die Qualität der Lehre vergebene Note 2,3 ist die drittbeste innerhalb der Anglistik der gesamten Bundesrepublik. Weiterhin fällt auf, daß Potsdam nach Leipzig und Würzburg die kürzeste Fachstudiendauer in den Magisterstudiengängen hat. Bedenklich stimmt allerdings, daß die Relation Personal/Studierende, mit der auch die Potsdamer Anglistik früher Studenten eingeworben hat, inzwischen auf 1:16 angestiegen ist und damit in der Betreuungsrelation nur noch an 3l1. Stelle steht. M.B.
14. Platz: Institut für Germanistik
Den 14. Platz in der Ranking-Liste belegte das Institut für Germanistik der Universität Potsdam. Insgesamt bewertet wurden Germanistik-Institute an 58 Universitäten. Zur Plazierung der Potsdamer trug nicht unwesentlich deren gute Ausstattung der Räume sowie der Bibliothek bei. Auch im Studentenurteil lag die Alma mater weit vorn. Hier waren nur noch drei andere Einrichtungen besser, PG.
MENSCHLICHE EINGRIFFE IN DEN NATURHAUSHALT
Zur Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork
In seiner Antrittsvorlesung am 17. April behandelte Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork, Professor für Landschaftsökologie und Bodenkunde am Institut für Geographie und Geoökologie, die nutzungsbedingte Dynamik von Geoökosystemen während Mittelalter und Neuzeit. Ein Hauptzweig der zeitgenössischen geoökologischen Forschung beschäftigt sich vorwiegend mit aktuellen Problemen der menschlichen Landschaftsnutzung und Eingriffen in den Naturhaushalt. Bork untersuchte die Frage, ob derartige Eingriffe lediglich ein Merkmal unserer Zeit sind, oder ob bereits in früheren Jahrhunderten gravierende Landschaftsveränderungen durch menschliche Tätigkeiten hervorgerufen wurden.
Das Wissen um derartige Vorgänge erlaubt uns ein besseres Verständnis heutiger Veränderungen und möglicher zukünftiger Entwicklungen von Landschaften. Darüber hinaus können durch den Blick in die Vergangenheit schleichende Entwicklungen identifiziert werden, die mit den heutigen, auf wenige Jahre begrenzten Methoden verborgen bleiben.
Vor allem verbunden mit einer intensiven
Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork Foto: Fritze Landnutzung und klimatischen Extremen wie Starkregen und Dürren veränderten sich insbesondere im 14. und 18. Jahrhundert nicht nur mitteleuropäische Landschaften stark. Detaillierte naturwissenschaftliche Forschungsarbeiten der Ar
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PUTZ 4/97