Heft 
(1.1.2019) 04
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JURA, PSYCHOLOGIE, ANGLISTIK UND GERMANISTIK MIT GUTEN FOCUS-RANKINGERGEBNISSEN

Hochschul-Ran­kings sind heiß diskutiert, geliebt oder verflucht, je / nach guten oder schlechten Ergeb­nissen der jeweili­gen Einrichtung. Auf jeden Fall bieten die Rankings Orien­tierungspunkte, wenn ihr Zustandekommen genau unter die Lupe genommen und die Vergleichsdaten sowie die Methodik analy­siert werden. Kürzlich begann nun das Wochenmagazin FOCUS einen großen Uni­Test. Dabei kann die Universität Potsdam bisher mit guten Ergebnissen aufwarten.

Beste aller neuen Bundesländer: Juristische Fakultät

Die Juristische Fakultät erzielte bei der im FOCUS veröffentlichten Bewertung der 40 juristischen Fakultäten in der Bundesrepu­blik den 18. Platz. Anfang des Jahres beleg­te sie noch einen enttäuschenden letzten Platz von 36 Fakultäten in einem Ranking des Hamburgermanager magazins, das ediglich auf der subjektiven Meinung von Führungskräften beruhte. Im FOCUS-Text, der die Urteile von Studenten, Professoren nd Personalchefs, den Publikationsindex, das Verhältnis Personal/Studierende und den Anteil ausländischer Studierender be­rücksichtigt, rangiert die Juristische Fakul­tät der Universität Potsdam vor allen juristi­schen Fakultäten in den neuen Bundeslän­dern und auch weit vor der FU Berlin(33.). Vor allem das positive Urteil der Potsdamer Studenten über die Lehre(Lehrpersonal, Lehrinhalte, Räume, Bibliothek, Computer, Examensvorbereitung) zum guten Ab­schneiden beigetragen. Die für die Qualität der Lehre vergebene Gesamtnote 2,5 ist signifikant besser als die Durchschnittswer­te aller juristischen Fakultäten; sie führt dazu, daß die Juristische Fakultät der Uni insoweit den herausragenden 2. Rang aller deutschen Jura-Fakultäten einnimmt. Be­sonders hervorgehoben wird auch der zweijährige Studiengang im französischen Recht, den französische Professoren gestal­ten und der nach einem weiteren Jahr an der Potsdamer Partneruniversität in Paris mit einem französischen Examen(licen­ce) abgeschlossen werden kann. W.M.

10. Platz: Institut für Psychologie

Das Institut für Psychologie der Universität Potsdam konnte beim FOCUS-Ranking, in dem insgesamt 44 Universitäten der Bun­desrepublik berücksichtigt wurden, den 10. Platz einnehmen. Damit liegt dieses noch junge, im Jahre 1991 gegründete Institut vor

vielen seit Jahrzehnten etablierten und re­nommierten Universitätseinrichtungen auf dem Gebiet der Psychologie. Die gute Be­wertung ist als Anerkennung der von den Psychologen der Potsdamer Universität unternommenen Anstrengungen zum Auf­bau einer leistungsfähigen Forschung und Lehre zu verstehen. Vor allem in bezug auf die Qualität der Lehre liegt das Urteil deut­ich über dem Durchschnittswert, der für le psychologischen Institute errechnet wurde. Hier schneiden lediglich zwei Insti­tute noch besser ab. Von den Studierenden, die dazu befragt wurden, wird unter ande­rem die gute Ausstattung in personeller, räumlicher und gerätetechnischer Hinsicht hervorgehoben. US.

22. Ranking-Platz: Anglistik

Das Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Potsdam erzielte den 22. Platz in der Ranking-Liste. Die Zeitschrift bewertete die Anglistik an 54 deutschen Universitäten. Auch hier hat vor allem das positive Urteil der Potsdamer Studenten über die Lehre, Lehrpersonal, Lehrinhalte,

Räume, Bibliothek und Computer zum gu­ten Abschneiden beigetragen. Die für die Qualität der Lehre vergebene Note 2,3 ist die drittbeste innerhalb der Anglistik der gesamten Bundesrepublik. Weiterhin fällt auf, daß Potsdam nach Leipzig und Würz­burg die kürzeste Fachstudiendauer in den Magisterstudiengängen hat. Bedenklich stimmt allerdings, daß die Relation Perso­nal/Studierende, mit der auch die Potsda­mer Anglistik früher Studenten eingewor­ben hat, inzwischen auf 1:16 angestiegen ist und damit in der Betreuungsrelation nur noch an 3l1. Stelle steht. M.B.

14. Platz: Institut für Germanistik

Den 14. Platz in der Ranking-Liste belegte das Institut für Germanistik der Universität Potsdam. Insgesamt bewertet wurden Ger­manistik-Institute an 58 Universitäten. Zur Plazierung der Potsdamer trug nicht unwe­sentlich deren gute Ausstattung der Räume sowie der Bibliothek bei. Auch im Studen­tenurteil lag die Alma mater weit vorn. Hier waren nur noch drei andere Einrichtungen besser, PG.

MENSCHLICHE EINGRIFFE IN DEN NATURHAUSHALT

Zur Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork

In seiner Antrittsvorlesung am 17. April behandelte Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork, Professor für Landschaftsökologie und Bodenkunde am Institut für Geographie und Geoökologie, die nutzungsbedingte Dynamik von Geoökosystemen während Mittelalter und Neuzeit. Ein Hauptzweig der zeitgenössischen geoökologischen Forschung beschäftigt sich vorwiegend mit aktuellen Problemen der menschli­chen Landschaftsnutzung und Eingriffen in den Naturhaushalt. Bork untersuchte die Frage, ob derartige Eingriffe lediglich ein Merkmal unserer Zeit sind, oder ob bereits in früheren Jahrhunderten gravie­rende Landschaftsveränderungen durch menschliche Tätigkeiten hervorgerufen wurden.

Das Wissen um derartige Vorgänge er­laubt uns ein besseres Verständnis heuti­ger Veränderungen und möglicher zukünf­tiger Entwicklungen von Landschaften. Darüber hinaus können durch den Blick in die Vergangenheit schleichende Entwick­lungen identifiziert werden, die mit den heutigen, auf wenige Jahre begrenzten Methoden verborgen bleiben.

Vor allem verbunden mit einer intensiven

Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork Foto: Fritze Landnutzung und klimatischen Extremen wie Starkregen und Dürren veränderten sich insbesondere im 14. und 18. Jahrhun­dert nicht nur mitteleuropäische Land­schaften stark. Detaillierte naturwissen­schaftliche Forschungsarbeiten der Ar­

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PUTZ 4/97