Heft 
(1.1.2019) 04
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SOLARENERGIE WEITER AUF VORMARSCH

Uni-Institut kooperiert mit Energieversorgung Potsdam

Am Institut für Berufspädagogik/Berufli­che Fachrichtungen Elektro- und Metall­technik der Universität Potsdam erfolgt eine Lehrerausbildung(Sekundarstufe II) für das berufsbildende Schulwesen(ge­werblich-technischer Bereich) in den be­ruflichen Fachrichtungen Elektro- und Metalltechnik. Die zukünftigen Berufs­schullehrerinnen und-lehrer müssen sich dabei in verschiedenen Ausbildungsbe­rufen der beiden Berufsfelder Elektro­und Metalltechnik, insbesondere in den Berufsbildern der Elektroinstallateure, der Gas- und Wasserinstallateure und der Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, mit solartechnischen Ausbildungsinhalten befassen.

In den entsprechenden Fachausschüssen des Zentralverbandes des Deutschen Hand­werks wurden damit zusammenhängend Maßnahmen eingeleitet, die eine Überarbei­tung der Rahmenlehrpläne für die berufliche Erstausbildung der angeführten Berufe mit dem Ziel der Aufnahme von solar­technischen Schwerpunkten beinhalten. Darüber hinaus werden im Rahmen der an­wendungsorientierten Forschung am Institut für Berufspädagogik/Berufliche Fachrichtun­gen Elektro- und Metalltechnik schon seit längerem Forschungs- und Entwicklungs­vorhaben auf dem Gebiet der Solarenergie durchgeführt. Im Jahr 1994 konnte so auch zu Lehr-, Forschungs- und Demonstrations­zwecken eine Photovoltaikanlage nach Be­antragung bei der Deutschen Forschungs­gemeinschaft erstellt werden. Diese Solar­

anlage besteht aus einem feststehenden Anlagenteil(5kWp) sowie einem dem Sonnenstand nachgeführten Anlagenteil (5 kWp) mit insgesamt 100 m? Solarzellen­fläche. Nachdem die Solaranlage 1994 auch mit Unterstützung der Märkischen Energie­versorgung AG(MEVAG) eingeweiht wer­den konnte, wurde der Überschuß des er­zeugten Solarstroms in das Netz der MEVAG eingespeist. Mit der Änderung des Versorgungsgebietes und der Zuständigkeit der Energieversorgung Potsdam für den Standort der Photovoltaikanlage in Eiche erfolgt jetzt die Einspeisung in das Netz der Energieversorgung Potsdam(EVP). Ein weiterer Schwerpunkt auf dem Gebiet der regenerativen Energien stellt der Be­reich der Solarthermie dar. Der Universität Potsdam wurde ebenfalls im Jahre 1994 vom Bundesministerium für Bildung, Wissen­schaft, Forschung und Technologie(damals noch BMFT) die wissenschaftlich-techni­sche Programmbegleitung zu dem For­schungsprogrammSolarthermie 2000 für die Länder Brandenburg und Berlin übertra­gen. Im Teilprogramm zwei dieses Vorha­bens sollen nun in den Jahren 1994 bis 2002 bis zu 100 solarthermische Anlagen(Kollek­torfläche> 100 m?) in den fünf neuen Bun­desländern und im östlichen Teil von Berlin errichtet werden. Anliegen des speziellen Forschungsprogramms ist es, verstärkt SO­larenergie für die Brauchwassererwärmung und für die Unterstützung bei der Erzeugung von Raumwärme zu nutzen. Auch die Koope­ration mit der EVP ist auf die wissenschaft­lich-technische Programmbegleitung der

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Demonstrationsvorhaben im Bereich von Photovoltaik und Solarthermie bei der Ener­gieversorgung Potsdam ausgerichtet,

Die ursprünglich vorgeseheneSolarstadt Potsdam im Bornstedter Feld wird vom Entwicklungsträger Bornstedter Feld ın Kooperation mit der EVP und der Ruhrkoh­le-Immobilien-AG(RIAG) auch unter den eingeschränkten finanziellen Möglichkei­en weiterverfolgt. An der Realisierung der dortigen solarthermischen und photovol­taischen Anlagen beteiligt sich die Univer­sität Potsdam aufgrund einer Kooperation mit der EVP im Rahmen der wissenschaft­lich-technischen Programmbegleitung. Ernst Schmeer

Neue Labore für Ernährungswissenschaftler

Neue Räume und Geräte stehen den Ernäh­rungswissenschaftlern der Universität Potsdam seit kurzem zur Verfügung. Sieben Laboratorien mit einer Gesamtfläche von 380 Quadratmetern wurden in den Gebäuden des Deutschen Insti­tuts für Ernährungsforschung(DIfE)) in Bergholz­Rehbrücke angemietet. Die Ausstattung für Jebensmittelanalytische und physiologische Un­tersuchungen sind auf dem neuesten Stand der Technik.Unsere Arbeitsbedingungen haben sich dadurch sprunghaft verbessert, sagt Insti­tutsleiter Prof. Dr. Jürgen Kroll. Bislang mußten sich die Universitäts-Wissenschaftler ältere La­boratorien mit den Kollegen vom DIfE teilen. Die neuen Räume sind allerdings erneut nur eine Übergangslösung. Spätestens Anfang 1998 steht die Besetzung von zwei neuen Professuren an. Dann müssen wir erneut expandieren, kündigt Kroll an. Erst durch den geplanten Umzug nach Golm könnten die Platzprobleme des Instituts für Ernährungswissenschaft endgültig gelöst werden.Wann der stattfindet, steht allerdings noch in den Sternen, so Kroll. Nach den posıti­ven Empfehlungen des Wissenschaftsrates zum Aufbau des Wissenschaftsparks Golm rechnet man jetzt mit einem Baubeginn des ersten

Im Sommer 1994 erfolgte die Inbetriebnahme der Solarenergieanlage der Universität Potsdam, Diese in Ostdeutschland bisher einmalige Photovoltaikanlage dient sowohl Forschungs- als auch Ausbildungs- und Demonstrationszwecken, Foto: Tribukeit

Laborgebäudes im Herbst dieses Jahres, mcef/ Foto: Fritze

PUTZ 4/97 Seite 9