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(1.1.2019) 04
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EIN UNBESTECHLICHER, VERLÄSSLICHER SCHRIFTSTELLER

Wissenschaftliche Konferenz zu Poetologie und Werk Franz Fühmanns

Der 1984 verstorbene Franz Fühmann zählt neben Christa Wolf und Heiner Mül­ler zu den interessantesten Schriftsteller­persönlichkeiten nicht nur der DDR-Lite­ratur. Er hat wie kaum ein anderer seiner Generation die Brüche und Wandlungen dieses Jahrhunderts alsKreuzlast ange­nommen und die damit verbundenen Er­fahrungen in seinen Werken thematisiert.

Dem ‚Wahlmärker auf Fontanes Spuren wid­mete sich eine dreitägige wissenschaftliche KonferenzJeder hat seinen Fühmann. Zu­gänge zu Poetologie und Werk, die von den

Bereichen Neuere deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt 20. Jahrhundert und All­gemeine Literaturwissenschaft am Institut für Germanistik der Universität Potsdam aus­gerichtet wurde. Der Titel der Tagung geht uf die Äußerung der Lyrikerin und Freundin ühmanns Margarete Hannsmann aus Stutt­art zurück:Jeder hat einen anderen ühmann. Das vielschichtige Werk des chriftstellers Lyrik, Erzählungen, Essays, Kinderbücher, Nachdichtungen, Hörspiel­texte, Filmszenarien und sogar eine Rock­oper- verlange nach Ansicht der Initiatoren der Veranstaltung geradezu, den längst

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NEUE IMPULSE FÜR MATHEMATIKUNTERRICHT

Kann Mathematikunterricht originell und anschaulich sein? Er kann. Da dies je­doch in starkem Maße von den Ideen und didaktischen Fähigkeiten des jeweiligen Lehrers bzw. der Lehrerin abhängt, hat die gemeinnützigeFranz und Ruth Cor­nelsen Stiftung nun erstmals den alljähr­lich von ihr verliehenenCornelsen-För­derpreis als Anreiz speziell für Mathe­matiklehrer gestiftet.

Überreicht wurde er von Jürgen L. Peter, dem Geschäftsführer Marketing des Cor­nelsen Verlags, und Prof. Dr. Thomas Jahn­ke aus dem Institut für Mathematik der Uni­versität Potsdam. Jahnke leitete die wissen­schaftliche Fachjury, deren Aufgabe die Auswahl der preiswürdigen Arbeiten war. Aus insgesamt 43 Einreichungen ode

etwas anders ausgedrückt, aus mehr als 2200 Seiten und zehn Disketten- entschied er sich für vier Arbeiten, darunter eine Ge­meinschaftsarbeit. Den.ersten Preis in Höhe von 4000 DM erhielt Ines Petzschler aus Leipzig für die pfiffige Untersuchung von Angaben zu Stromtarifen in einem Info­blatt und die Überprüfung von Grafiken in einer Tageszeitung. Im Hinblick auf die für die Medien verheerenden Ergebnisse

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Die Reihe der Comelsen Förderpreise

1997 Cornelsen Fi

1998 Cor

meinte Thomas Jahnke:Hier wurde Mathe­matik alltagstauglich.

Den mit 2500 DM dotierten zweiten Platz belegten Winfried Damm aus Laasphe und Gerd Riehl aus Barsinghausen. Während Winfried Damm mit seiner Arbeit über Kar­tographie und Astronomie einen Zugang zum Weltall schuf, widmete sich Gerd Riehl einer Einbettung der Mathematik in ihre Geschichte. Den mit 1000 DM dotierten dritten Preis teilten sich Gabriele Getrost und Dr. Achim Würker mit einer Gemein­schaftsarbeit unter dem TitelMathematik erzählen.Ein Resultat sind Aufsätze der Schüler über eine Welt, in der alle Körper gerade Kanten besitzen und es keine ge­krümmten Flächen mehr gibt, berichtete Thomas Jahnke. Der Mathematikprofessor ist sich jedenfalls in Anbetracht der Vielzahl und Vielfalt der eingereichten Beiträge sicher, daß der Wett­bewerb in der Lehrerschaftangekommen ist. Und so hatte er auch keine Schwierig­keiten, in den Arbeiten zahlreiche neue Im­pulse für den Mathematikunterricht zu ent­decken. Geschäftsführer Peter dankte ihm jedenfalls im Namen des Cornelsen-Verla­ges für dieviele ehrenamtlich geleistete Arbeit, die er sich mit der Auswahl der preiswürdigen Einrei­chungen gemacht habe und verwies auf das künftige Engagement seines Verlages: Näch­stes Jahr wird der Förderpreis im Fach Physik ausgelobt. Hg.

Kreative Lehrer und ihre Preisverleiher: Geschäfts­führer Jürgen L. Peter, Prof. Dr. Thomas Jahnke, Ines Petzschler, Winfried Damm und Gerd Riehl (vln.r.), Foto: Tribukeit

überfälligen Disput über sein künstlerisches Schaffen zu führen.Dazu wollten wir mit dieser ersten Personalkonferenz einen Bei­trag leisten, so Dr. Brigitte Krüger aus dem Institut für Germanistik. Im Mittelpunkt stan­den dabei das literarische Konzept des Poe­ten, das sich den Märchen, Mythen und Träumen gestellt hat, aber auch Traditions­bezüge zu E.T.A. Hoffmann und Georg Trakl. In seiner Eröffnungsansprache zu der die Konferenz begleitenden AusstellungEs bleibt nichts anderes als das Werk würdig­te der damalige Präsident der Akademie der Künste, Walter Jens, Fühmann sowohl als einen der großenErinnerungskünstler in der deutschen Literatur unseres Jahrhun­derts als auch dessen Absage an jegliches Dogma in Politik und Poesie. Er verglich ihn mit Heinrich Böll und nannte ihneinen gro­ßen, unbestechlichen, verläßlichen Schrift­steller, mit dem wir verbunden waren in Ost und in West. Der Dichter selbst sieht es so: Jede Gesellschaft weist dem Schriftsteller seine Rolle und Funktion zu, aber auch der

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Auf dieserzweiten Hand schrieb Franz Füh­mann, der 1997 seinen 75. Geburtstag begangen hätte, Briefe, Gedichte, Erzählungen, Hörspiele, Nachdichtungen. Foto: Fritze

Schriftsteller sucht, sie zu bestimmen, für seinen Beruf wie für seine Person. Die eines Claqueurs liegt mir nicht, aber die eines Don Quichote auch nicht.

Hier verdeutlicht sich der Zwiespalt, in dem er sich im Laufe seines Lebens zunehmend befand. Zweifel offenbaren sich. Die Wider­sprüchlichkeit in der Biographie des Litera­ten zeigen seine Lebensstationen: Jesuiten­schule, Hitlerjugend, Wehrmacht, russi­sche Kriegsgefangenschaft, Antifaschule. Angesichts dieser Vita und heutiger Zeiten der Wandlungen versteht der Potsdamer Germanist Prof, Dr. Helmut John die Dich­tung Fühmanns als eine Ermunterung zur kritischen Auseinandersetzung. Fühmann sei ein Beispiel für die Suche nach eigenen Wegen in der Geschichte, selbst wenn Scheitern dabei nicht auszuschließen ist. Denn Wandlung, so Fühmann, sei die Er­fahrung seines Lebens. Er habe vorgeführt,

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