Heft 
(1.1.2019) 04
Einzelbild herunterladen

IN POTSDAM AUCH EVANGELISCHE STUDENTENGEMEINDE

Lange Tradition ist he

Wenn die Soziologen recht haben, dann ist die religiöse Sehnsucht nie so groß gewe­sen, wie im Augenblick. Allerdings geht sie, nach Ansicht jener Experten, haarscharf an den großen Kirchen vorbei. Das weiß auch Stephan Michalsky. Ein Grund mehr für ihn, sich keinem Gesprächsthema zu verschlie­ßen. Mit den bei ihm versammelten jungen Leuten spricht der 46jährige Studierenden­seelsorger deshalb nicht nur über Studien­probleme. Weltliche wie konfessionelle Angelegenheiten bestimmen gleicherma­ßen die häufig geführten Dispute. Zu dem Geistlichen kommen einmal wöchentlich 15-40 Studenten, die der gemeinsame evan­gelische Glaube zusammenführt. Den durchaus gemütlichen Treffen der kleinen Gemeinschaft im in der Potsdamer Kiez­straße gelegenen Heilig-Kreuz-Haus sind dabei feste Rituale eher fremd. Bis auf eine Ausnahme: Am Anfang steht das obligato­tische Abendbrot. Die meisten der sich hier einfindenden Kommilitonen stammen je­doch nicht direkt aus der Region.Ledig­lich ein Drittel sind Brandenburger, so Michalsky.Sehr viele aber lebten in der früheren DDR.

Bei den künftigen Akademikern verspürt der Kirchenmann verstärktes Interesse an biblisch-theologischen Fragen. Zudem spielen immer wieder Gegenstände aus der aktuellen Tagesdiskussion eine Rolle. Das neue Lehrfach L-E-R gehört beispiels­weise dazu. Manchmal vervollständigen

Pfarrer Stephan Michalsky betreut seit Oktober vergangenen Jahres die Evangelische Studen­tengemeinde in Potsdam. Foto: Fritze

Gäste die Runde. Der Dokumentarfilmer Karl Gass etwa gab im vergangenen Seme­ster Auskunft zu dem von ihm gedrehten FilmNationalität Deutsch. Gerade hat er seinen Besuch wiederholt. Streitobjekt dies­mal: der das Leben des Großadmirals Karl Dönitz beleuchtende StreifenEine deut­sche Karriere. Die einzelnen Veranstaltun­gen finden im übrigen vorzugsweise wäh­rend des Vorlesungszeitraums statt. In den

Vergünstigungen durch Jugendkarte

Ob Schüler, Student, Lehrling, Berufsan­fänger, sie alle haben in der Regel eines gemeinsam: im Portemonnaie herrscht oft Ebbe. Da ist jedes finanziell lukrative An­gebot für die jungen Leute hochwillkom­men. Obwohl ansonsten eher Mangelwa­re, liegt jetzt ein solches auf dem Tisch. Gemeint ist die seit 1996 in Deutschland im Verkehr befindliche Jugendkarte Euro<26. Eingeführt worden ist sie auf­grund entsprechender Empfehlungen des Europarates und der europäischen Jugendminister. Ihr Anliegen: die Beförde­rung jugendlicher Mobilität, das Stärken des Bewußtseins gemeinsamer europäi­scher Identität, nicht zuletzt das Erweitern des Verständnisses für die auf dem Konti­nent vorhandene soziale und kulturelle Vielfalt.

Mit der Jugendkarte können Personen im Alter von 12 bis unter 26 Jahren bundes­weit, aber auch in rund 30 weiteren euro­päischen Ländern Vergünstigungen in Be­reichen wie Kultur, Tourismus, Sport und Freizeit in Anspruch nehmen. Neben at­

traktiven überregionalen Offerten etwa bei Bus-, Auto-, Flugzeugreisen, Hotelüber­nachtungen, beim Shopping und anderem mehr, gibt es zugleich konkrete branden­burgische Specials. So bieten beispiels­weise das Satori Sport- und Freizeitcenter Potsdam sowie der Fitness Club Werder Preisnachlässe. Auch die Seeburger Havellandhalle lockt mit Ermäßigungen für Tennis-, Squash-, Badminton-, Gymna­stik- oder Saunafreunde. Sogar eine Studiotour durch den Babelsberger Film­erlebnispark ist auf diese Weise billiger zu haben.

Die Jugendkarte kostet 33, DM und behält ein Jahr lang Gültigkeit. Bestellen kann man sie schriftlich oder telefonisch über das Euro<26 Service Center, Postfach 100764, 60007 Frankfurt/Main, Tel. 0180/5132626. Darüber hinaus sind Infos und Anmelde­unterlagen bei allen 1.300 Geschäftsstellen der Dresdner Bank AG in Deutschland er­hältlich. Zudem halten die Fahrkartenver­kaufsschalter der Deutschen Bahn AG Kar­ten bereit. PG.

ute gleichzeitig Verpflichtung

Ferien läuft das Programm auf Sparflamme. Seit Oktober letzten Jahres leitet der gebür­tige Potsdamer die Studentengemeinde. Seine Hauptaufgabe ist dies dennoch nicht. Die besteht vielmehr in dessen nun schon vierjährigem Wirken als Bornstedter Pfarrer. Jene dort vorhandene praktische Gemeinde­arbeit möchte er nicht missen. Erste Erfah­rungen hierzu sammelte der Diplom-Theo­loge nach dem an der Berliner Humboldt­Universität absolvierten Studium in der Nie­derlausitz. An dort teilweise vorherrschen­den günstigen Bedingungen, bis zu 20 oder sogar 30 Prozent der Bevölkerung sind evan­gelisch, fehlt es freilich im Potsdamer Raum. Dem protestantischen Glauben gehören hier nur annähernd 13 Prozent der Menschen an. Michalsky übernimmt mit der neuen Tätig­keit ein großes Erbe. Durch die immerhin 30jährige Arbeit seine Vorgängers Uwe Dittmer liegt die Meßlatte hoch. Der Studierendenseelsorger stellt sich nichtsde­stotrotz gern der Herausforderung. Positive Resonanz fand bereits jüngst eine von ihm entwickelte Idee. Gemeint ist der vor Wo­chen anläßlich der Semestereröffnung ge­meinsam von Protestanten und Katholiken durchgeführte ökumenische Gottesdienst in der Golmer Kirche.Das soll künftig Traditi­on werden, nimmt er sich vor. PC.

Anzutreffen ist Stephan Michalsky in der Ribbeckstraße 17, 14469 Potsdam-Born­stedt. Seine Tel.-Nr. lautet 0331/500802.

Türler-Cartoon-Wettbewerb 1997

Auch in diesem Sommersemester wird an den Berliner und Potsdamer Universitäten und Hochschulen derTürler-Cartoon-Wett­bewerb unter dem ThemaBerliner Zeit­zeich(n)en(Berlin im Wandel der Zeit) durchgeführt. Teilnehmen können immatri­kulierte Studenten, die sich dem besonderen Metier Cartoon/Karrikatur verschrieben ha­ben oder es einfach einmal damit versuchen möchten. Der Wettbewerb geht in diesem Jahr in die vierte Runde und wird jährlich noch bis zum Jahr 2000 weitergeführt. Ergeb­nis wird eine Berlin-Dokumentation ganz besonderer Art sein, so ein Anliegen des Initiators des Wettbewerbs, des Schweizer Juweliers Franz Türler. Es gibt drei Geldprei­se in bar zu gewinnen, und zwar in Höhe von 6.000, 4.000 und 2.000 DM. In fachlichen Fra­gen können sich die Teilnehmer der Univer­sität Potsdam an Prof. Dr. Meike Aissen­Crewett aus dem Institut für Grundschul­pädagogik wenden, die sich dafür zur Verfü­gung gestellt hat. Alle weiteren Fragen zum Wettbewerb beantwortet Steffen Ebert, PR­Agentur cmi, Telefon 030/327 80 817. cmi

PUTZ 4/97

Seite 25