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(1.1.2019) 04
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Grüne Hochschulgruppe gegründet

Seit dem Wintersemester 96/97 gibt es an der Universität Potsdam eine grüne Hochschulgruppe(GHO). Offen ist sie für Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter sowie Professorinnen und Professo­ren der Universität Potsdam und der Fach­hochschule. Worum geht es der Grünen Hochschulgruppe?

Kurz gesagt: Grüne Ideen sollen auf die Universität übertragen werden. So fordert die GHG, demokratische Mitbestimmung auszubauen und die Uni-Autonomie zu stär­ken. Auch andere Themen grüner Arbeit sind wichtig: Anti-Atom-Aktionen, Mobil ohne Auto und Genkartoffel zum Beispiel. So fand in Golm ein Einsteige-Seminar zur Gentechnik statt. Und am 24. April, dem Jahrestag des Reaktorunglücks von Tscher­nobyl, verteilte mensch Schokokuß-AKWs in den Mensen, zusammen mit Info-Mate­rial zum Super-GAU. Am Mobil-ohne-Auto­Hochschultag(16. Juni) wird die CHG ebenfalls in Erscheinung treten. Wichtig ist den zur Zeit rund 15Grünen, mit eigenen Veranstaltungen Teile eines Aktionsmosaiks zu liefern.An der Uni tut sich was, dieses Bild soll der Öffentlichkeit außerhalb der Hochschule vermittelt werden. Dabei will die Grüne Hochschulgruppe mit anderen Uni-Gruppen, Öko-Initiativen und der Par­tei Bündnis 90/Die Grünen zusammenarbei­ten. Denn nicht Abgrenzung ist wichtig, sondern daß etwas passiert. Dem Einspar­wahn der SPD-Landesregierung muß et­was Wirksames entgegengesetzt werden! Die CHC trifft sich jeden Mittwoch um 20.00 Uhr in der Fachhochschule am Alten Markt im Raum 4069. Kontakt per Telefon: Linus Rowedda 0331/90 18 92, Oliver Mol­denhauer 0331/74 26 96, Michael Kellner 0331/742754; e-mail: rowedda@rz.uni-pots­dam.de. E-mail-Verteiler: gruen@rz.uni­potsdam.de Alle Studierenden, Mitarbei­terinnen, Mitarbeiter, Professorinnen und Professoren sind herzlich eingeladen mitzu­machen! Robert Leisner

Jugend- und Auszubildenden­vertreter gewählt

Am 24. April 1997 wurde die Jugend- und Auszubildendenvertretung der Universität Potsdam gewählt(PUTZ 3/97 berichtete). Die Wahlbeteiligung betrug dabei 65%. Für die nächsten zwei Jahre fungieren nun als Vorsitzende der Jugend- und Auszubilden­denvertretung Sabrina Ehring, als Mitglieder Annette Goldammer und Ilka Ballerstein so­wie als Ersatzmitglieder Nicole Glaser und Nora Lederer. Matthias Sonnenberg

NEU ERNANNTE PROFESSOREN

Zu den in der letzten Zeit für die Univer­sität Potsdam berufenen Professoren ge­hören Prof. Dr. habil. Bernhard R. Kroener und Prof. Dr. habil. Florian J. Schweigert, die Dr. Barbara Eckardt im folgenden kurz vorstellt:

Mit einer Professur für Militärgeschichte im Historischen Insti­tut der Philosophi­schen Fakultät I ist Bernhard R. Kroener betraut. Der 1948 in Vallendar bei Ko­blenz geborene Wis­A senschaftler studier­te von 1969 bis 1975 Neuere Geschichte, Klassische Archäologie und Politikwissen­schaft an den Universitäten Bonn und Paris­Sorbonne. In Bonn promovierte Kroener 1977 mit einer Arbeit zum ThemaLes Routes et Etapes. Die Versorgung der fran­zösischen Armeen in Nordostfrankreich (1635-1661). Ein Beitrag zur Verwaltungs­geschichte des Ancien Regime. Mit For­schungen zur Bevölkerungsstruktur des 3. Reiches beschäftigte er sich in seiner 1990 in Freiburg abgeschlossenen Habilita­tionsarbeit. In der Zeit von 1978 bis 1997 war Kroener Mitarbeiter am Militärge­schichtlichen Forschungsamt in Freiburg/ Breisgau und Potsdam, seit 1990 als apl. Professor an der Universität Freiburg tätig. Die Lebensrealität der militärischen Gesell­schaft in der Neuzeit, wobei von den preu­Bisch-deutschen Verhältnissen ausgegan­gen wird, bildet einen Forschungsschwer­punkt Kroeners. Denn erst durch eine ver­gleichende, die europäischen Verhältnisse einschließende Perspektive läßt sich die Rolle, die das Militär in Deutschland über die Jahrhunderte hinweg spielte, zutreffend einschätzen. In diesem Zusammenhang sieht der Wissenschaftler die besondere Bedeutung, die auf die interdisziplinäre For­schung zur Rolle und zum Stellenwert des Militärischen in den verschiedenen Le­bensbereichen zukommen wird.

Florian J. Schwei­

gert hat die Profes­

| sur für Physiologie

Wi und Pathophysiolo­gie der Ernährung im Institut für Ernäh­rungswissenschaft der Mathematisch­Naturwissenschaftli­chen Fakultät inne. 1958 in München geboren, studierte er von 1979 bis 1983 Veterinärmedizin an der Tier­ärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians­Universität München. Der Promotion im Jah­

re 1986 zum Themaß-Carotin-Stoffwech­sel des Rindes: Verteilung auf die Se­rumlipoproteine, Transfer in die Milch und in die Follikelflüssigkeit sowie Funktion im Follikel folgte eine zweijährige Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Physiologie, Physiologische Chemie und Ernährungsphysiologie in München. For­schungsergebnisse von zwei mehrwöchi­gen Expeditionen nach Sable Island/Kana­da zur Erforschung des Stoffwechsels von Robben bildeten die Grundlage der Habi­litationsschriftStoffwechsel der Kegel­robbe(Halichoerus grypus) unter dem Ein­fluß von Fasten und Laktation. Die Habili­tation für die Fächer Physiologie und Phy­siologische Chemie erfolgte 1990. Von 1988 bis 1990 war der Wissenschaftler im Rah­men eines Post-Doktoranden-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Boston/USA zunächst an der Tufts Uni­versity und dann an der Harvard Medical School tätig. Im Jahr 1989 wurde ihm von der Deutschen Veterinärmedizinischen Ge­sellschaft für Forschungsarbeiten auf dem Gebiet des Vitamin-Stoffwechsels der Preis zur Förderung von Nachwuchswissen­schaftlern verliehen. Von 1990 bis 1992 ar­beitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Physiologie des Forschungs­zentrums für Milch und Lebensmittel Wei­henstephan der Technischen Universität München. Von 1993 bis 1996 hatte Schwei­gert die Professur für Ernährungsphysiolo­gie am Veterinär-Physiologischen Institut der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig inne. Zu seinen For­schungsschwerpunkten gehören verglei­chende Aspekte des Carotin- und Vitamin­A-Stoffwechsels bei landwirtschaftlichen Nutztieren, Heimtieren und beim Men­schen.

Fellows am Moses Mendelssohn Zentrum

In diesem Sommersemester weilen drei Fellows am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, einem An­Institut der Universität Potsdam. Es handelt sich um den Rabbiner Ernst Stein aus Ber­lin, Prof. Dr. Michal Y. Bodeman von der kanadischen Universität Toronto und Prof. Dr. Robert S. Wistrich von der Hebräischen Universität Jerusalem. Rabbiner Ernst Stein bietet vierzehntägig in einem Seminar eine Einführung in den synagogalen Gottes­dienst, Michal Bodeman, von Hause aus Soziologe, möchte im Rahmen eines Pro­seminars die Genealogie der langen Debat­te um den Topos des Fremden und damit auch des Juden rekonstruieren, und Prof. Bodeman spricht im Mendelssohn Kollo­quium über die angelsächsische Medien­resonanz auf das Buch von Daniel Gold­hagen. pm.

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PUTZ 4/97