Grüne Hochschulgruppe gegründet
Seit dem Wintersemester 96/97 gibt es an der Universität Potsdam eine grüne Hochschulgruppe(GHO). Offen ist sie für Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Professorinnen und Professoren der Universität Potsdam und der Fachhochschule. Worum geht es der Grünen Hochschulgruppe?
Kurz gesagt: Grüne Ideen sollen auf die Universität übertragen werden. So fordert die GHG, demokratische Mitbestimmung auszubauen und die Uni-Autonomie zu stärken. Auch andere Themen grüner Arbeit sind wichtig: Anti-Atom-Aktionen, Mobil ohne Auto und Genkartoffel zum Beispiel. So fand in Golm ein Einsteige-Seminar zur Gentechnik statt. Und am 24. April, dem Jahrestag des Reaktorunglücks von Tschernobyl, verteilte mensch Schokokuß-AKWs in den Mensen, zusammen mit Info-Material zum Super-GAU. Am Mobil-ohne-AutoHochschultag(16. Juni) wird die CHG ebenfalls in Erscheinung treten. Wichtig ist den zur Zeit rund 15„Grünen“, mit eigenen Veranstaltungen Teile eines Aktionsmosaiks zu liefern.„An der Uni tut sich was“, dieses Bild soll der Öffentlichkeit außerhalb der Hochschule vermittelt werden. Dabei will die Grüne Hochschulgruppe mit anderen Uni-Gruppen, Öko-Initiativen und der Partei Bündnis 90/Die Grünen zusammenarbeiten. Denn nicht Abgrenzung ist wichtig, sondern daß etwas passiert. Dem Einsparwahn der SPD-Landesregierung muß etwas Wirksames entgegengesetzt werden! Die CHC trifft sich jeden Mittwoch um 20.00 Uhr in der Fachhochschule am Alten Markt im Raum 4069. Kontakt per Telefon: Linus Rowedda 0331/90 18 92, Oliver Moldenhauer 0331/74 26 96, Michael Kellner 0331/742754; e-mail: rowedda@rz.uni-potsdam.de. E-mail-Verteiler: gruen@rz.unipotsdam.de— Alle Studierenden, Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Professorinnen und Professoren sind herzlich eingeladen mitzumachen! Robert Leisner
Jugend- und Auszubildendenvertreter gewählt
Am 24. April 1997 wurde die Jugend- und Auszubildendenvertretung der Universität Potsdam gewählt(PUTZ 3/97 berichtete). Die Wahlbeteiligung betrug dabei 65%. Für die nächsten zwei Jahre fungieren nun als Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung Sabrina Ehring, als Mitglieder Annette Goldammer und Ilka Ballerstein sowie als Ersatzmitglieder Nicole Glaser und Nora Lederer. Matthias Sonnenberg
NEU ERNANNTE PROFESSOREN
Zu den in der letzten Zeit für die Universität Potsdam berufenen Professoren gehören Prof. Dr. habil. Bernhard R. Kroener und Prof. Dr. habil. Florian J. Schweigert, die Dr. Barbara Eckardt im folgenden kurz vorstellt:
Mit einer Professur für Militärgeschichte im Historischen Institut der Philosophischen Fakultät I ist Bernhard R. Kroener betraut. Der 1948 in Vallendar bei Koblenz geborene WisA senschaftler studierte von 1969 bis 1975 Neuere Geschichte, Klassische Archäologie und Politikwissenschaft an den Universitäten Bonn und ParisSorbonne. In Bonn promovierte Kroener 1977 mit einer Arbeit zum Thema„Les Routes et Etapes. Die Versorgung der französischen Armeen in Nordostfrankreich (1635-1661). Ein Beitrag zur Verwaltungsgeschichte des Ancien Regime“. Mit Forschungen zur Bevölkerungsstruktur des 3. Reiches beschäftigte er sich in seiner 1990 in Freiburg abgeschlossenen Habilitationsarbeit. In der Zeit von 1978 bis 1997 war Kroener Mitarbeiter am Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Freiburg/ Breisgau und Potsdam, seit 1990 als apl. Professor an der Universität Freiburg tätig. Die Lebensrealität der militärischen Gesellschaft in der Neuzeit, wobei von den preuBisch-deutschen Verhältnissen ausgegangen wird, bildet einen Forschungsschwerpunkt Kroeners. Denn erst durch eine vergleichende, die europäischen Verhältnisse einschließende Perspektive läßt sich die Rolle, die das Militär in Deutschland über die Jahrhunderte hinweg spielte, zutreffend einschätzen. In diesem Zusammenhang sieht der Wissenschaftler die besondere Bedeutung, die auf die interdisziplinäre Forschung zur Rolle und zum Stellenwert des Militärischen in den verschiedenen Lebensbereichen zukommen wird.
Florian J. Schwei
gert hat die Profes
| sur für Physiologie
Wi und Pathophysiologie der Ernährung im Institut für Ernährungswissenschaft der MathematischNaturwissenschaftlichen Fakultät inne. 1958 in München geboren, studierte er von 1979 bis 1983 Veterinärmedizin an der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-MaximiliansUniversität München. Der Promotion im Jah
re 1986 zum Thema„ß-Carotin-Stoffwechsel des Rindes: Verteilung auf die Serumlipoproteine, Transfer in die Milch und in die Follikelflüssigkeit sowie Funktion im Follikel“ folgte eine zweijährige Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Physiologie, Physiologische Chemie und Ernährungsphysiologie in München. Forschungsergebnisse von zwei mehrwöchigen Expeditionen nach Sable Island/Kanada zur Erforschung des Stoffwechsels von Robben bildeten die Grundlage der Habilitationsschrift„Stoffwechsel der Kegelrobbe(Halichoerus grypus) unter dem Einfluß von Fasten und Laktation“. Die Habilitation für die Fächer Physiologie und Physiologische Chemie erfolgte 1990. Von 1988 bis 1990 war der Wissenschaftler im Rahmen eines Post-Doktoranden-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Boston/USA zunächst an der Tufts University und dann an der Harvard Medical School tätig. Im Jahr 1989 wurde ihm von der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft für Forschungsarbeiten auf dem Gebiet des Vitamin-Stoffwechsels der Preis zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlern verliehen. Von 1990 bis 1992 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Physiologie des Forschungszentrums für Milch und Lebensmittel Weihenstephan der Technischen Universität München. Von 1993 bis 1996 hatte Schweigert die Professur für Ernährungsphysiologie am Veterinär-Physiologischen Institut der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig inne. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören vergleichende Aspekte des Carotin- und VitaminA-Stoffwechsels bei landwirtschaftlichen Nutztieren, Heimtieren und beim Menschen.
Fellows am Moses Mendelssohn Zentrum
In diesem Sommersemester weilen drei Fellows am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, einem AnInstitut der Universität Potsdam. Es handelt sich um den Rabbiner Ernst Stein aus Berlin, Prof. Dr. Michal Y. Bodeman von der kanadischen Universität Toronto und Prof. Dr. Robert S. Wistrich von der Hebräischen Universität Jerusalem. Rabbiner Ernst Stein bietet vierzehntägig in einem Seminar eine Einführung in den synagogalen Gottesdienst, Michal Bodeman, von Hause aus Soziologe, möchte im Rahmen eines Proseminars die Genealogie der langen Debatte um den Topos des Fremden und damit auch des Juden rekonstruieren, und Prof. Bodeman spricht im Mendelssohn Kolloquium über die angelsächsische Medienresonanz auf das Buch von Daniel Goldhagen. pm.
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PUTZ 4/97