Forschungsaufenthalt
Dank der finanziellen Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes(DAAD) konnte Prof. Dr. Le Hong Son aus Vietnam einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt an
r der Universität Potsdam im Institut für Arbeitslehre/Technik absolvieren. Seine wissenschaftliche Betreuung erfolgte durch HD Dr. Bernd Meier. Im Mittelpunkt seiner Untersuchungen standen curriculare Aspekte des Übergangs von der Polytechnischen Bildung zum Konzept der Arbeitslehre. Die Universität Potsdam wurde als Partner gewählt,„da es hier offensichtlich gelungen ist, ein neues Allgemeinbildungskonzept einer arbeits- und berufsorientierten Bildung unter Nutzung innovativer Elemente der ehemaligen Polytechnik zu begründen‘, so Son. Besondere Aufmerksamkeit widmete der Gast den Fragen der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern für das Lernfeld Arbeitslehre im Rahmen des Potsdamer Modells der Lehrerbildung. Im Ergebnis seines Forschungsaufenthaltes kann er auf zwei wissenschaftliche Studien zum Konzept einer allgemeinen technischen Bildung und zum biographischen Ansatz der Berufswahlvorbereitung sowie auf eine Fülle von Materialien zur Lehrerbildung verweisen.„Die Forschungsergebnisse werden mir helfen, die arbeits- und berufsorientierte Bildung in Vietnam unter den Bedingungen der Marktwirtschaft weiter zu reformieren.“ Son arbeitet in Vietnam als stellvertretender Direktor der Abteilung für Wissenschaft und Technologie der Nationalen Viemamesischen Universität in Hanoi und leitet eine Arbeitsgruppe zur Reform der Lehrerbildung im Bereich Technik, HS.
„GESUNDE UNIVERSITÄT“
Arbeitskreis für betriebliche Gesundheitsförderung an der Uni
Seit über einem Jahr besteht an der Uni der Arbeitskreis„Betriebliche Gesundheitsförderung“, dessen Interesse darin besteht, etwas für die Gesundheit der Beschäftigten zu tun. Zum Arbeitskreis gehören Vertreter des Sicherheitswesens, des arbeitsmedizinischen Dienstes, des Gesamtpersonalrats, Mitarbeiterinnen aus den Instituten für Psychologie und für Sportwissenschaft sowie ein Vertreter des Brandenburgischen Vereins für Gesundheitsförderung e.V.
Mit der Arbeitswelt können zahlreiche gesundheitliche Risiken verbunden sein, wie Lärm, chemische Gefahrstoffe, unzweckmäßig gestaltete Möbel, aber auch Streß und Konflikte gehören zu den potentiell die Gesundheit gefährdenden Faktoren. Jedoch bietet die Arbeit ebenso Möglichkeiten der Selbstentfaltung, der persönlichen Weiterentwicklung, des Lernens und kreativen Schaffens. Gesundheitsförderung versteht sich deshalb als ein langfristiger Prozeß aufeinander abgestimmter Maßnahmen. Belastungen sollen abgebaut und gesundheitsförderliche Bedingungen geschaffen werden.
Gegenwärtig beschäftigt sich der Arbeitskreis mit den Bildschirmarbeitsplätzen an der Universität, eine Aufgabe von besonderer Aktualität, denn seit dem 20. Dezember 1996 besteht erstmalig eine gesetzliche Regelung über die Gestaltung von Bildschirmarbeit. Das bedeutet, daß an Hand eines Erhebungsbogens eine Beurteilung der Bildschirmarbeitsplätze hinsichtlich der sicherheitstechnischen und gesundheitsgefährdenden Bedingungen erfolgen muß. Die Auswertung wird derzeit in anonymi
Der Arbeitskreis„Betriebliche Gesundheitsförderung“ untersucht derzeit Bildschirmarbeitsplätze an der Uni auf deren sicherheitstechnische und gesundheitsgefährdende Bedingungen. Foto: Tribukeit
sierter Form von der Zentralen Einrichtung für Informationsverarbeitung und Kommunikation(ZEIK II) durchgeführt. Angebote an gesundheitsförderlichen Maßnahmen werden vom Arbeitskreis ausgearbeitet. In welchem Maße der Prozeß der Gesundheitsförderung erfolgreich gestaltet wird, hängt vom Engagement aller Akteure ab, und jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter kann ein Akteur sein.
Als Ansprechpartnerin steht die Sicherheitsingenieurin der Uni, Helga Krieger, Tel. 0331/977-2384, zur Verfügung. ip
FAST 800.000 DM FÜR POTSDAMER WISSENSCHAFTLER
Die Volkswagen-Stiftung hat im Rahmen ihres Habilitationsprogramms für die neuen Bundesländer zwei Wissenschaftlern insgesamt 794.200 DM für Forschungsvorhaben an der Universität Potsdam zur Verfügung gestellt. Der Diplom-Historiker Dr. Burghard Ciesla erhält 409.000 Mark für sein Habilitationsprojekt mit dem Titel„Eisenbahner und Eisenbahnpolitik. Zur Sozialgeschichte der Deutschen Reichsbahn im geteilten Berlin, 1945-1990“. 385.200 DM gehen an den Slavisten Dr. Björn SeidelDreffke für sein Forschungsvorhaben zu dem Thema„Die russische Literatur Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Theosophie E. P Blavatskajas“.
Die Geschichte der Deutschen Reichsbahn im geteilten Berlin spiegelt für Ciesla die
deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte wieder. Das ostdeutsche Verkehrsunternehmen war zwischen 1945 und 1990 für den Eisenbahnbetrieb in ganz Berlin zuständig. Das führte dazu, daß mehrere tausend Westberliner über Jahrzehnte in Ostberlin für die Deutsche Reichsbahn tätig waren. Umgekehrt arbeiteten auch DDR-Bürger im Westteil der Stadt für das Eisenbahnunternehmen. Die Entwicklung der Arbeits- und Lebenswelten in einem Betrieb, der buchstäblich zwischen zwei Gesellschaftssystemen rangierte, Soll neben der Eisenbahnpolitik der Reichsbahn im Mittelpunkt der Arbeit Cieslas stehen.
Seidel-Dreffke will mit seinem Forschungsprojekt eine bisher nur wenig erforschte Periode der russischen Literatur- und Kulturgeschichte beleuchten: Das„Silberne
Zeitalter“ zwischen 1890 und 1917. Es handelt sich dabei um die Zeit der russischen Kulturrenaissance, die durch die Revolution von 1917 jäh beendet wurde.
Ziel des Habilitationsprogramms der VWStiftung ist die Unterstützung des Hochschullehrernachwuchses in den Geistes-, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Insgesamt 40 junge promovierte Wisssenschaftler aus den neuen Ländern werden über einen Zeitraum von vier Jahren mit den Fördergeldern unterstützt. In den vergangenen sechs Jahren hat die VW-Stiftung im Rahmen verschiedener Programme insgesamt 5,75 Millionen DM für 19 Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt, an denen Potsdamer Wissenschaftler beteiligt waren. mcef
PUTZ 4/97
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