WEITERER EROSION DES WISSENSCHAFTSSTANDORTES POTSDAM
ENTGEGENTRETEN Eröffnung des Akademischen Jahres 1997/98 an der Uni
Einer guten Tradition folgend, lud UniRektor Prof. Dr. Wolfgang Loschelder am 22. Oktober zur feierlichen Eröffnung des Akademischen Jahres 1997/98 in das Auditorium maximum des Uni-Komplexes Am Neuen Palais ein.
men Namen Klang zu geben zur eigenen Ehre und zum Schmuck der Stadt.“ Die Partnerschaft beider bewähre sich nicht zuletzt dort, wo der Beistand der Stadt gegen eine existentielle Bedrohung der Hochschule gefragt sei. In diesem Zusammenhang verglich die Rednerin die Beteuerung der Mächtigen, es gäbe kein Geld, mit jener aus grauer Vorzeit, die Sonne drehe sich um die Erde, Es gäbe„keine Krise der öffentlichen
Hielt eine mit großer Aufmerksamkeit und viel Beifall aufgenommene Rede: Potsdams Bürgermeıisterin Dr. Beate Hoffmann. Foto: Fritze
Ungeachtet schwieriger Rahmenbedingungen gelte es nach Auffassung Loschelders, durch die Konzentration aller Kräfte auf Forschung, Lehre und Studium, Reserven zu mobilisieren und sich den aktuellen Herausforderungen zu stellen. Der Universität Potsdam bescheinigte Dr. Ulrich Schmidt aus dem brandenburgischen Wissenschaftsministerium, Vorzeigbares präsentieren zu können. Die Einrichtung brauche den Vergleich mit anderen nicht zu scheuen. Die breite Palette der Leistungen der Alma mater zeige sich auch an den Ausgezeichneten. Konnte der Rektor doch Promotions- und Habilitationsurkunden überreichen, herausragende Studentinnen und Studenten aus allen Fakultäten, Turnerinnen und Volleyballer sowie Mitglieder der Gruppe„Knotenpunkt“ für ihr Engagement bei der Betreuung ausländischer Studierender auszeichnen.
Unterstützung für die Alma mater sicherte Potsdams Bürgermeisterin zu. In ihrem Grußwort unterstrich Dr. Beate Hoffmann das besondere Interesse der Stadt am Schicksal und Wohlergehen ihrer Universität.„Die Stadt beobachtet mit der gespannten Aufmerksamkeit ehrgeiziger Eltern, wie die Universität im Begnff ist, dem gemeinsa
Finanzen, nur eine der Entscheidungsträger, deren Aufgabe es sein sollte, über die Vereilung des Geldes nach klugen Maßstäben zu befinden“, so Hoffmann.
Der Generalsekretär des Deutschen Akademischen Austauschdienstes(DAAD), Dr. Christian Bode, wandte sich in seinem Festvortrag der„Profilbildung durch Internationalisierung des Studiums“ zu. Er sprach sich nachdrücklich dafür aus, die internationale Zusammenarbeit künftig zu einem unverzichtbaren und integralen Merkmal planmäßiger Hochschulentwicklung zu gestalten. Er legte den Rektoren deshalb das Schicksal der Akademischen Auslandsämter besonders ans Herz. Denn zu den unbestreitbaren Tendenzen der akademischen Mobilität in Studium und Lehre gehö6re die immer stärkere Verlagerung von Initiative und Verantwortlichkeit von den Individuen auf die Institutionen.„Die Universität wird in 15 Jahren noch internationaler sein—- oder sie wird nicht mehr konkurrenzfähig sein.“ Das sieht Bode nicht als Bedrohung, sondern als Chance. Und diese Chancen stünden für Potsdam gut.„Es liegt an Ihnen, sie zu nutzen.“ BE:
FRANZÖSIN ERHIELT DAAD-PREIS
DAAD schrieb 1997 zum dritten Mal einen mit 2.000 DM dotierten Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender aus. Das Preisgeld können deutsche Universitäten mit mehr als 30 eingeschriebenen ausländischen Studierenden beantragen. Diese Chance nutzte die Potsdamer Uni nun schon zum dritten Mal. Nach einem inneruniversitären Auswahlverfahren wurde Frederique Niboyet nominiert. Die 1973 geborene Französin studierte von 1991 bis 1995 Rechtswissenschaft an der Partneruniversität Paris XNanterre der Uni. Von 1995 bis 1996 absolvierte sie im Rahmen des Integrierten Studienganges beider Einrichtungen sehr erfolgreich ein Magisterstudium in Potsdam. Ihre Magisterarbeit schätzt Prof. Dr. Helmut Weber, einer ihrer Potsdamer akademischen Lehrer, als die bisher beste Arbeit ein, die ein ausländischer Studierender an der Juristischen Fakultät vorlegte. Nach dem Examen nahm Frederique Niboyet ein Promotionsstudium in Potsdam auf, das sie nun in Paris fortsetzt. Dort ist die Preisträgerin auch Lehrbeauftragte des deutschen Rechts. B.E.
Der
Preisträgerin Frederique Niboyet
EHRUNG ENGAGIERTER STUDENTEN
Auf Vorschlag der Fakultäten zeichnete Uni-Rektor Prof. Dr. Wolfgang Loschelder Studentinnen und Studenten für herausragende Leistungen aus:
Christian Fisch aus der Juristischen Fakultät,
Caren Hermann aus der Philosophischen Fakultät I,
Alexandra Wendeler und Jan-Peter Waldow aus der Philosophischen Fakultät II,
Henk Erik Meier aus der Wirtschaftsund Sozialwissenschaftlichen Fakultät sowie
Katherina Reiche aus der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Für hervorragende sportliche Leistungen wurden Turnerinnen und Volleyballer geehrt:
Doreen Hellmund, Ilka Krüger, Marion Schulz sowie Ulf Gorgas, Erik Heidemann und Andreas Jurisch. Ausgezeichnet wurden des weiteren die Mitglieder der Gruppe„Knotenpunkt“, die ausländische Studierende ehrenamtlich betreuen:
Antje Koch, Christoph Lekher, Silke Lieber, Ute Schötzig und Stefanie Zehle.
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PUTZ 8/97