Heft 
(1.1.2019) 08
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DER BUNDESRAT UND DIE DEUTSCHE EINHEIT

Die Fachgruppe Rechtswissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung an der Uni

Sieben Jahre Deutsche Einheit nahm die Fachgruppe Rechtswissenschaft der Ge­sellschaft für Deutschlandforschung(GfD) in Absprache mit dem Bundesrat zum An­laß, zurückzuschauen und Bilanz zu zie­hen. Unter dem TitelDie Rolle des Bun­desrates und der Länder im Prozeß der deutschen Einheit fand das 15. Symposi­um im Oktober 1997 nun zum zweiten Mal an der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam statt. Fünf Vorträge des von Prof. Dr. Eckart Klein, Universität Potsdam, ge­leiteten Symposiums informierten vor al­lem über die Beteiligung der Länder an den Verhandlungen über den Einigungs­vertrag, über die Hilfeleistungen der alten Bundesländer beim Aufbau von Verwal­tung und Justiz in den neuen Bundeslän­dem sowie die Einbindung der alten Län­der in den Finanzierungsprozeß der Deut­schen Einheit. Darüber hinaus wurden die Tätigkeiten des Bundesrates und dessen Probleme beim Vollzug der deutschen

VON DER DIVA ZUM GIRLIE

Frauenforscherinnen beteiligten sich an Ausstellungsprojekt des Filmmuseums

Die Expositionen des Filmmuseums Potsdam haben einen guten Ruf. Sie sind modern und originell gestaltet, wissenschaftlich begleitet und nicht selten provozierend. Dies ist auch über die gerade beendete AusstellungBlaue Augen, Blauer Fleck. Kino im Wandel von der Diva zum Girlie zu sagen. Sie entstand in Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Bereich Frauenforschung in der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam.

Die Direktorin des Film­museums, Dr... Bärbel Dalichow, bat im Frühjahr 995 Prof. Dr. Irene Dölling von der Potsdamer Uni um ihre Mitarbeit an der kon: zeptionellen Vorbereitung dieser Ausstellung. Die Idee,am Beispiel einiger Filme die Produktion von Frauenbildern als Reflexion von Zeitgeschichte, als Vor­gang einer Normierung und Normalisierung von zeitgeschichtlichen Erfah­rungen nachzuvollziehen und dabei Verkleidungen und Verkörperungen als

Angelica Domröse trug mit ihrer Rolle als ungelernte Ar­beiterin in dem 1973 entstan­denen DEFA-FilmDie Legen­

ben Studentinnen und Studen­ten. Die Ergebnisse sind in

drei Heften der mer Studien zu

ReihePotsda­r Frauen- und

Geschlechterforschung unter

dem TitelFilm zeichen. Frauen der 40er, 60er u Diva, Arbeiterin fentlicht.

frauen Zeit­bilder im Film nd 90er Jahre. Girlie veröf­

Sechs Frauen in

sechs Filmen

aus sechs Jahrzehnten exem­

plifizieren den

Wandel des

Frauenbildes: Zarah Leander und Elizabeth Taylor als Diven, Rita Tushingham und Angelica Domröse als Arbeiterinnen,

Maria Schrader

und Lori Petty

de von Paul und Paula zum

Einheit aufgezeigt.

In seiner Einführung begrüßte es Prof. Klein, daß für die Themenstellung hochran­gige Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Regierungskreisen als Referenten gewon­nen werden konnten, die vor allem aus der Sicht des Beteiligten von ihren Erfahrungs­werten berichten konnten. Mit seinem Vortrag überFunktion und Stel­lung des Bundesrates eröffnete Prof. Dr. Rudolf, Universität Mainz, den Reigen der Referenten, wobei er in anschaulicher Wei­se die sich aus den verfassungsrechtlichen Kompetenzen ergebenden Möglichkeiten und Grenzen der Mitwirkung des Bundes­rates am Einigungsprozeß erläuterte. Wäh­rend der stellvertretende Direktor des Bun­desrates, Dr. Christian Dästner, zu der The­matikDie Mitwirkung der Länder bei den Entscheidungen zur Wiederherstellung der Einheit Deutschlands ausführlich Stellung nahm, berichtete Regierungspräsident Hu­bert Wicker über das ThemaDer Anteil der alten Länder beim Aufbau von Verwal­tung und Justiz in den neuen Ländern. Mit dem ThemaDie finanzielle Unterstützung der neuen Länder durch die alten Länder befaßte sich Prof. Dr. Wolfgang Renzsch, Universität Magdeburg;Die Integrations­leistung des Bundesrates beim Vollzug der Einheit stand bei dem Staatssekretär a.D. Dr. Günter Ermisch im Mittelpunkt.

Zum Abschluß der Tagung kam es unter der Leitung von Dr. Friedrich Karl Fromme(ehe­mals FAZ) zu einer teilweise sehr kontrovers

symbolische Repräsentan­zen dieser Normierungen und Normalisierungen ins Zentrum der Aufmerksam­keit zu rücken, reizte die Professorin für Frauenforschung. Deshalb initiierte sie dazu ein über zwei Semester angelegtes Lehrforschungsprojekt. An ihm beteiligten sich neben den Wissenschaftle­nnnen Irene Dölling und Ina Dietzsch sie­

Foto: Archiv Potsdam

geführten Podiumsdiskussion zum Thema Stand und Vollzug der inneren Einheit, an der hochrangige Vertreter aus der Politik teil­nahmen. Zu den Podiumsteilnehmern gehör­ten Marianne Birthler, ehemalige Staatsmini­sterin des Landes Brandenburg, Prof. Dr. Alfred Gomolka, ehemaliger Ministerpräsi­dent des Landes Mecklenburg-Vorpommern und jetziges Mitglied des Europaparla­ments, sowie Wolfgang Thierse, Mitglied des Bundestages und stellvertretender Bun­desvorsitzender der SPD. Im Rahmen der Diskussion stellten die Podiumsteilnehmer ihre aufgrund der jeweiligen Parteizugehö­Yigkeit im Detail differierende Haltung zum Einigungsprozeß dar.

In seinem Schlußwort zog Prof, Dr. Eckart Klein das Fazit, daß aufgrund der weiterhin bestehenden Probleme die Diskussion über den Wiedervereinigungsprozeß Deutsch­lands fortgeführt werden müsse. Er müsse freilich auch im Zusammenhang mit der sich gleichzeitig vollziehenden europäischen In­tegration gesehen werden. Frank Kimms

Kultstatus dieses Streifens ent­scheidend bei.

Filmmuseum

als Girlies. Veränderungen von Schönheitsvorstellungen und Verhaltensweisen erhalten Konturen. Das Team rekon­strulerte zunächst die ge­schichtlichen Zusammenhänge und Hinter­gründe für den Zeitraum der Filme, in de­nen sie entstanden, um herauszufinden, welche sozialen Erfahrungen und Konflikte in den konkreten Geschichten thematisiert wurden. Ein weiterer Teil der Unter­suchungen befaßte sich mit Analy­sen der Frauen- und Männer­bilder, den Vorstellun­gen von Weiblich­keit und Männlich­keit in den einzelnen Sony Schließlich zeigten sie, wieWeiblichkeit undMännlichkeit sinn­lich-anschaulich über dieMaskerade, die Verkleidung und die Körper derFilm­frauen zustande kommen. Auf diese Weise legten die Verfasser ein aufschlußreiches Begleitmaterial zur Ausstellung vor. B.E.

N

Elizabeth Taylor konnte als letzte amerikanische Diva ihre Popularität fast 40 Jahre lang be­haupten. Foto: Stiftung Deutsche Kine­mathek

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PUTZ 8/97