PERSONALWESEN ZUM ANFASSEN
Betriebswirte erforschen Bildungsbedarf an Mittelbrandenburgischer Sparkasse
Praxisbezug bei
gleichzeitiger
theoretischer
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Universität Potsdam nes der SchlagB Ojektseminar
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3 sich die Wirt— schafts- und SoziFoto: Gerd W, Goll alwissenschaftliChe Fakultät der Universität Potsdam auf ihre Fahne schreibt. Daß es sich dabei nicht um eine leere Worthülse handelt, bewiesen ein weiteres Mal Dr. Dieter Wagner, Professor für Betriebswirtschaftslehre
mit dem Schwerpunkt Organisation und Personalwesen, und einige der bei ihm Studierenden. In Zusammenarbeit mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS) in Potsdam, vertreten durch den Leiter des Ausbildungszentrums„MBS Akademie“ Hermann Rune, versuchten sie eine Bildungsbedarfsanalyse für die Mitarbeiter der Sparkasse zu erstellen.
Es gab verschiedene Gründe für die Studenten, um am Projektseminar Bildungsbedarfsanalyse teilzunehmen. Sie alle verband eine gemeinsame Neugierde, wie sich ein
SPRACHENZENTRUM GOES MULTIMEDIA Beteiligung an„Britain in Brandenburg“
Was haben Computer Assisted Learning, Multimedia und Korpusanalyse gemeinsam mit der Entwicklung von Sprachbeherrschung durch technologievermittelten Zugang zur tatsächlichen SpraChe von Zieldiskursgemeinschaften? Dieser Fragestellung gingen die Lehrkräfte des Englischbereichs des Sprachenzentrums mit viel Enthusiasmus theoretisch und praktisch während ihres diesjährigen einwöchigen Multimedia Workshops im September nach. Im Verlauf des Projektes wurden die Leistungsfähigkeit vorliegender Programme geprüft, CD-Roms, Software und das Internet einbezogen. Dabei konnten manche Vorurteile und Berührungsängste abgebaut werden, z.B. bei der Gestaltung der eigenen web page.
Nähern wir uns der Antwort auf die eingangs gestellte Frage, indem wir voraussetzen, daß effektive Sprachaneignung(Sprachgefühl und Anwendbarkeit) in direkt proportionalem Zusammenhang zur„meaningfulness“ der Sprache steht, die der Lernende aufnimmt. Zugleich ist einzuräumen, daß sich die Zieldiskurse der Studierenden bei zunehmender Fachbezogenheit mehr und mehr außerhalb der Autontät des Vermittlers befinden und somit eines vermittelnden Agens bedürfen, einer erst jetzt verfügbaren praktischen Anwendbarkeit von maßgeschneiderten Computerprogrammen im Dienste des Sprachlehrers. Der Forschungsdirektor der postgradualen Language Studies Unit von Aston University, Birmingham, Dr. Peter Roe, leitete zusammen mit seinem Kolleyen Dave Pollard weite Teile des Workshops. Sie gaben Einführungen und praktische Unterstützung bei der Umwandlung von Zielkorpora der verschiedensten Fachgebiete, z.B. Naturwissenschaften, Geographie, Wirtschaftswissenschaften im Umfang von bis zu zwei Millionen Wörtern in
handhabbares Lernmaterial. Zu jedem wichtigen Wort können beispielsweise die Wortverwandtschaften aufgezeigt werden. Gesucht und geordnet werden kann ferner unter Fachbegriffen oder unter Diskursaspekt nach grammatischen oder funktionellen Kategorien. Weitere Informationen hierzu sind unter insight@forwords. demon.co.uk erhältlich. Hier wird die Veränderung der Lehrerrolle deutlich, die einerseits zum Analytiker tendiert, der signifikante Konstruktionen aus dem Gesamtkorpus bestimmt, zum anderen zum Vermittler, Helfer,„facilitator“ wird, der
Spannende Language Insights im Potsdamer Sprachenzentrum. Foto: Faust
dem Lerner ein effektives Interface anbietet. Der einzelne Sprachlehrer ist durch die Ausnutzung moderner Technologie nicht länger gezwungen, seine„Gewißheiten“ allein aus Wörterbüchern und Grammatiken zu beziehen, sondern kann zugreifen auf das tatsächliche Korpus der Zieldiskursgemeinschaft seiner Lerner. Erste ermutigende Ergebnisse sind enormer Motivationsschub, Übernahme von Eigenverantwortung durch die Studierenden in den Lehrveranstaltungen und weitaus bessere Ergebnisse in der universitären Sprachausbildung. Das Sprachenzentrum der Universität Potsdam ist im Internet unter http:// www.unipotsdam.de/u/zentrale-einrichtungen/ sprachenzentrum/index.html zu finden. Wolfgang Lüer
Projektseminar gestalten würde und wollten aus dem theoretischen Umfeld wirtschaftswissenschaftlicher Vorlesungen und Seminare ausbrechen. Da strukturiertes Vorgehen jedoch die Grundlage des wissenschaftichen Arbeitens ist, wurde die Veranstaltung in einen theoretischen und einen praktischen Teil aufgeteilt. Zuerst erarbeiteten die Studenten die theoretischen Grundlagen der Bildungsbedarfsanalyse und deren Instrumente unter Anleitung Prof. Wagners. Parallel zu diesem eigenständigen Arbeiten traf man sich wöchentlich in dem Seminarraum der MBS-Akademie, um Unklarheiten zu diskutieren, über Themen wie Präsentationstechniken oder Planungsabläufe zu sprechen und sich in die Fragen des konkreten Bildungsbedarfs der Mitarbeiter der Sparkasse einzuarbeiten. Dabei leisteten die Mitarbeiter von Hermann Rune eine nach Einschätzung der Studierenden hervorragende Arbeit, so daß bei diesen Treffen in angenehmer Atmosphäre mehr als nur speziell auf die Bildungsbedarfsanalyse abzielendes Wissen vermittelt wurde. Als Kern des Projektseminars sollten die verschiedenen Studentengruppen, die jeweils unterschiedliche Mitarbeitergruppen bzw. deren Tätigkeit untersuchten, einen Soll-IstAbgleich zwischen dem Anforderungsprofil und dem Qualifikationsprofil der Mitarbeiter vornehmen. Dabei waren die Anforderungsprofile bereits vorgegeben. Was in der Theore einfach erscheint, stellte sich als äußerst schwierig in die Praxis umsetzbar dar. Wie kann man die Kompetenzen einer Person angemessen ermitteln und in numerische Werte fassen? Alle Studentengruppen entschieden sich dafür, diesem Problem mit Hilfe von Fragebögen näher zu kommen. Als es jedoch zur praktischen Befragung von Mitarbeitern der Sparkasse kommen sollte, sah der Betriebsrat der Sparkasse noch weiteren Diskussionsbedarf. Dadurch war es zeitlich nicht mehr möglich, die Befragungen durchzuführen. Auch hier wurde der Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis deutlich, in der man auf unvorhergesehene Ereignisse möglichst flexibel reagieren muß.
Zum Abschluß des Projektseminars wurden die theoretischen Ergebnisse in dem Konferenzraum eines Tagungshotels, welCher von der MBS zu diesem Zweck angemietet wurde, Professor Wagner und seinem Mitarbeiter sowle Filialdirektoren und Mitgliedern des Vorstands der Mittelbrandenburgischen Sparkasse präsentiert. Beide Seiten äußerten sich äußerst zufrieden über die Zusammenarbeit, bei der die Sparkasse die Konzepte und Kritik der Studenten aufnahm und diese einen Einblick in die Abläufe innerhalb der Organisation erhielten. Tobias Weis
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