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(1.1.2019) 08
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AUF DEM WEG ZU NEUEN UFERN

Wirtschaftswissenschaftler der Uni vor erster Prüfungsordnung mitCredit-Point-System

Vor seiner Einführung steht erstmalig ein insbesondere durch die Vergabe von Kre­dit-Punkten gekennzeichnetes studien­begleitendes Prüfungssystem an der Uni­versität Potsdam. Sanktioniert wird es durch die neue gemeinsame Diplom­prüfungsordnung(DPO) für die wirt­schaftswissenschaftlichen Studiengänge der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Volkswirtschaftslehre sozialwis­senschaftlicher Richtung. Noch aller­dings ist es nicht ganz soweit. Bis Ende November erfolgt voraussichtlich die rechtsaufsichtliche Beurteilung des Ge­setzesentwurfs im zuständigen Referat des brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Erst dann geht die Hochschule an die Umset­zung des Pilotprojektes.

Das Vorhaben entspricht nicht zuletzt auch den von der bundesdeutschen Hochschul­rektorenkonferenz entwickelten Richtlinien für die Modernisierung von Studienan­geboten. Thematisch und zeitlich abge­stimmte Module des Studiums, das heißt zusammengefaßte Stoffgebiete, sollen dem­nach künftig vermehrt studienbegleitend abgeprüft und gleichzeitig mit Kreditpunkten vergolten werden. Dabei stellen jene jetzt favorisierten Punktesysteme längst kein No­vum mehr dar. Allein in Deutschland verwen­den sie bereits rund 30 Hochschulen, in vie­len Fällen jedoch auf der sich nochmals un­terscheidenden Ebene des europäischen Systems zur Anrechnung von Studien­leistungen(ECTS). So zählen die Potsdamer zwar nicht zu den Erfindern einer mit dem Credit-Point-Sy­

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Die neue Prüfungsordnung der Wirtschaftswissenschaftler sieht am Ende einer jeden Veranstaltung eine Prüfung vor. Der Griff zum Buch und die Rückmeldung über den individuellen Kenntnisstand

werden damit für die Studierenden vermutlich kontinuierlicher.

stem verbundenen Prüfungsordnung, gehö­ren dennoch aber zu den Vorreitern dieser Reform der Studienorganisation. Andere diesbezügliche Modelle in wirtschaftswis­senschaftlichen Studiengängen gibt es bei­spielsweise an den Universitäten Bonn, Magdeburg, Frankfurt/M. oder Bamberg. Die mit deren Installierung verbundenen bildungspolitischen Ziele scheinen konsensfähig. Dabei handelt es sich in er­ster Linie um kürzere Studienzeiten, wenn auch durch das additive, also Stück Stück mögliche Erwerben der Vordiplom­und Diplomprüfung theoretische Möglich­

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Rund ein Jahr dauerte die Diskussion um die Diplomprüfungsordnung. Lehrkräfte und Studierende der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge stehen jetzt in den Startlöchern, um sie in der Praxis

auszuprobieren.

Foto: Tribukeit

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keiten zur Verlängerung der üblichen Re­gelstudienzeit bestehen, Überschaubarkeit sowie kontinuierliche Leistungskontrolle als Orientierungshilfe für Studierende und Leh­rende. Daneben wird zudem eine größere Flexibilität des Studiums erreicht.

Stopp durch studentisches Sondervotum

Der in Potsdam vorhandene Entwurf zur neuen Prüfungsordnung trägt heute auch die studentische Handschrift. Ulf Rosner, 6. Fachsemester Volkswirtschaftslehre sozial­wissenschaftlicher Richtung, und Mathias Muncke, 9. Fachsemester Politikwissen­schaft, wissen um die darum geführten har­en Auseinandersetzungen. Beide Kommili­tonen haben sie als damalige Mitglieder des zuständigen Fakultätsrates erlebt. Manches konnte so nicht stehenbleiben. Deshalb haben wir von unserem Recht Gebrauch gemacht, Änderungsvorschläge zu formulieren, erinnern sich die zwei. Sie kritisieren in diesem Zusammenhang die ihrer Meinung nach anfänglich nur zögerliche Einbeziehung Studierender in die Erarbeitung des Papiers.Die Schwie­rigkeit bei der Prüfungsordnung war, so deren Einschätzung,daß diese schon das Ergebnis eines Verhandlungsprozesses zwischen den Wirtschaftsprofessoren dar­stellte. Problematisch ist für sie im späte­ren Diskussionsverlauf unter anderem die Frage der geplanten Prüfungen am Studien­ende, der Übergang vom Crund- ins Haupt­studium oder die avisierten begrenzten Wiederholungsmöglichkeiten.

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PUTZ 8/97