Heft 
(1.1.2019) 08
Einzelbild herunterladen

Anzahl der Nennungen

a) Marketing und Vertrieb b) Finanzierung

c) Rechtliche Fragen

d) Fertigung

e) Kooperation

f) Buchhaltung

So sieht der betriebswirtschaftliche Beratungs­bedarf der befragten Unternehmen gemäß der Potsdamer Studie aus. Abb. zg.

spruch genommene finanzielle Unterstüt­zung stammt zu etwa gleicher Häufigkeit aus regionalen und nationalen Fördermitteln, in Ausnahmefällen aus EU­Förderungen. Defizite in der Förderpraxis sind demnach die aufwendige Antragstel­lung, die langwierige Entscheidung über eine Mittelvergabe sowie die generelle Unübersichtlichkeit der Förderland­schaft. Schwerpunktmäßig besteht Beratungsbedarf in den Bereichen Mar­keting, Finanzierung sowie in rechtlichen Fragestellungen. Innerhalb des Marke­ting wünscht man sich Unterstützung bei der Durchführung von Marktanalysen, bei der Wahl geeigneter Vertriebswege sowie der Strategischen Planung.

Die Hälfte der Befragten hat im Rahmen desMarketing-Projektes für junge Technologieunternehmen des Vereins der Technologie- und Gründerzentren im Land Brandenburg eine finanzielle Förderung von Marketing-Beratungsleistungen erhal­ten. Die klare Mehrheit davon zeigt sich mit dem Ablauf und den Ergebnissen die­ses Förderungsprogramms sehr zufrie­den, insbesondere die Individualität der Problemlösungen und die Kompetenz der Unternehmensberater werden positiv be­wertet. Diejenigen Unternehmen, die zum Technologiezentrum Teltow gehören, so eines der Untersuchungsergebnisse, schätzen ihre Entwicklungsperspektiven ohne eine Ansiedlung im TZT deutlich pessimistischer ein. Hans-Jörg Aleff

Die gesamte Studie ist zu einem Preis von DM 20,- erhältlich. Interessenten können sie unter der Telefonnummer 0331/977­3595 bzw. per Fax unter 0331/977-3350 bestellen.

DIE UMSETZUNG VON NAHRUNGSSTOFFEN

Potsdamer Innovationskolleg beschäftigt sich mit ernährungswissenschaftlichen Fragen

Zahreiche Wissenschaftler aus der Bun­desrepublik kamen kürzlich beim For­schungsforum 1997 in Leipzig zusammen. Dazu gehörten auch Mitarbeiter von 19 der insgesamt 21 existierenden Innovations­kollegs, von denen allein drei an der Uni­versität Potsdam angesiedelt sind. So nutz­ten beispielsweise Mitarbeiter des Kollegs Mechanismen der gastrointestinalen Bioaktivierung und-inaktivierung des Potsdamer Instituts für Ernährungswis­senschaft die Gelegenheit, ihre For­schungsprojekte zu präsentieren.

Bewilligt wurde dieses Kolleg Ende 1995. Mittlerweile arbeiten hier zwölf Doktoranden n verschiedenen Teilprojekten an For­schungsarbeiten. Die Arbeitsgruppe von Prof, Dr. Michael Blaut untersucht beispiels­weise, ob die ungefähr 10'*(100 Billionen) Bakterienzellen, die zu 400 überwiegend anaeroben Bakterienarten gehören das sind Bakterien, die nur ohne Sauerstoff leben können zum Beispiel das Quercetin um­

Deutsches Institut für

Ermährungstorschung

sind. Fest steht bereits, daß ein bestimmtes Darmbakterium, das Eubacterium ramulus, diese Verbindung umzusetzen vermag. Im Rahmen des Innovationskollegs werden diese Vorgänge der Umsetzung von Inhalts­stoffen aus der Nahrung genau erforscht, wobei der Magen-Darm-Trakt(Gastrointe­stinaltrakt) in besonderer Weise eine Rolle spielt. Zu den Substanzen, die der Untersu­Chung dienen, gehören solche; die im eigent­ichen Sinne keine Nährstoffe, also keine Fet­te, Kohlenhydrate, Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe sind, die Menschen aber in icht unbedeutenden Mengen zu sich neh­men. Es handelt sich dabei um natürliche nhaltsstoffe von Pflanzen. Sie verursachen Geruch, Geschmack und Farbe von Früchten und Blüten. Über ihre pysiologischen Wirkun­gen ist derzeit noch viel zu wenig bekannt.

Ein Gewinn ist die Existenz des Innovations­kollegs vor allem für den 1992 an der Pots­damer Universität ins Leben gerufenen Stu­diengang Ernährungswissenschaft. Immer­hin gibt es im gesamten Bundesgebiet nur

=# ve r jnnovationskolle9|

dr

Am Forschungsforum in Leipzig nahm auch das Potsdamer InnovationskollegMechanismen der gastrointestinalen Bioaktivierung und-inaktivierung des Institutes für Ernährungswissenschaft der Universität Potsdam teil. Drei der insgesamt vier vorgestellten Poster veranschaulichten erste

Forschungsergebnisse.

setzen. Quercetin ist eine Verbindung, die in Lebensmitteln wie Zwiebeln, Kohl, Äpfeln, Tee und Rotwein vorkommt und antioxidativ, mutagen(mit Wirkung auf das Erbgut) oder antikanzerogen(antikrebserregend) wirkt. Diese Substanz kann, Tierversuchen zufolge, nicht nur vom Organismus aufgenommen werden, sondern auch eine Form des Darm­krebses hemmen. Die Wissenschaftler stel­len sich hierbei die Frage, ob Darmbakteri­en an der Umwandlung und der Entstehung von Spaltprodukten des Quercetins beteiligt

Foto: Johnsen

sieben Universitäten, an denen die Studien­gänge Ernährungswissenschaft bezie­hungsweise Ökotrophologie(Haushalts­und Ernährungswissenschaft) gelehrt wer­den. In den neuen Bundesländern ist dieses Studium lediglich in Jena und Potsdam mög­lich. Das besondere Charakteristikum dieser Fachrichtung in Potsdam jedoch besteht in deren Einbindung in die Mathematisch-Na­turwissenschaftliche Fakultät ein Novum auf dem Gebiet der Ausbildung von Ernäh­rungswissenschaftlern. Wiltrud Groß

PUTZ 8/97

Seite 19