> kontrollierte Reaktionen auftreten und damit zu ähnlichen Gefahrensituationen führen können. In allen Gefahrstoffbereichen sollte bei der nächsten Unterweisung zur Arbeitssicherheit nicht schlechthin das Ereignis der Havarie angesprochen werden. Vielmehr kommt es darauf an, besagtes Ereignis für eine Überprüfung zu nutzen, inwieweit die konkrete Situation im Bereich den Festlegungen der oben genannten Vorschriften und Verordnungen entspricht. Hellmut Buchs
MONIKA STEIN BUKOF-SPRECHERIN
Als eine der insgesamt fünf SpreCherinnen der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (BuKoF) wurde während der kürzlich in Potsdam abgehaltenen 9. Jahrestagung des Gremiums Monika Stein(Universität Potsdam) neu gewählt. Die Amtszeit beträgt zwei Jahre.
Aufgabe des Sprecherinnen-Teams ist es, die BuKoF sowohl nach innen als auch nach außen zu vertreten. Dabei kommt der Zusammenarbeit mit wissenschaftspolitische Vereinigungen oder Institutionen sowie Landeskonferenzen der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten besondere Bedeutung zu. Intensiven Kontakt gibt es zu den gegenwärtig existierenden konferenzinternen elf Kommissionen und zum sich aus den Sprecherinnen der Landeskonferenzen konstitujerenden Beirat des Gremiums. In den Händen Monika Steins und ihrer Mitstreiterinnen jegt nunmehr unter anderem auch die Verantwortung für die Entwicklung von Empfehungen sowie Initiativen zur Frauenförderung an Hochschulen. Um konkrete Zuständigkeien ging es bereits auf der ersten Beirats-Sitzung Mitte November dieses Jahres in Bonn. Demnach widmet sich die frisch gewählte Potsdamerin zukünftig vor allem der Koordinierung und Anleitung der beiden BuKoFKommissionen„Hochschulsonderprogramm III“ beziehungsweise„Hochschulund Gleichstellungsrecht“.
Einmal im Quartal sind- neben Zusammenkünften aus aktuellen Anlässen— Treffen der Bundeskonferenz-Sprecherinnen vorgesehen. Bei den weiteren Mitgliedern der Gruppe handelt es sich um Dr. Ursula Kneer Bildungswissenschaftliche Hochschule Flensburg), Dr. Marianne Kriszio(HumboldtUniversität zu Berlin), Dr. Brigitte Mühlenbruch(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) sowie Angelika Wellnitz-Kohn (Fachhochschule für Wirtschaft Berlin). RG.
5
MEHR PROFESSIONALITÄT IN DER FINANZ- UND EUROPAPOLITIK
Mitte 1997 votierten einige Politiker angesichts erkennbarer Probleme Deutschlands und Frankreichs, das im Maastrichter Vertrag verlangte Konvergenzkriterium von drei Prozent bei der Defizitquote(Neuverschuldung/Bruttoinlandsprodukt) im Frühjahr 1997 zu erreichen, den Start der Währungsunion zu verschieben— es drohe sonst ein weicher Euro, sprich Inflationsgefahr. Dieses Argument ist nach Auffassung des Professors für Wirtschaftspolitik mit dem Schwerpunkt Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Uni Potsdam, Prof. Dr. Paul J.J. Welfens, wenig stichhaltig. Nachfolgend seine Argumentation:
Inflation hängt, wie fast alle empirischen Untersuchungen zeigen, von der Geldmengenwachstumsrate ab, nicht aber von der Neuverschuldungsquote; und schon gar nicht davon, ob sie 3.0 oder 3.00 Prozent beträgt. Es mag andere Gründe als Inflajonsfurcht«geben, die Neuverschuldungsquote gering zu halten, aber dann sollte man dies auch klar so benennen. Im übrigen, wer die Meßlatte auf 3.0 festlegen will, von dem dürfte man bei politischem Führungsanspruch in Europa.erwarten, daß er als Finanzminister allenfalls knapp zwei Prozent „programmiert“, bei schlechter Konjunkturlage dann vielleicht bei2,5 Prozent landet. Unrealistische Finanzplanung und mangelnde Reformfähigkeit aber haben Deutschland die Option genommen, bei der kommenden Auswahl der Starterländer für die Währungsunion glaubwürdig hart aufzutreten— also durch enge Interpretation von Auslegungsspielräumen eine kleine Startergruppe herbeizuführen. Für die Geldpolitik in der Währungsunion wird die politisch unabhängige, nach dem Vorbild der Deutschen Bundesbank aufgebaute Europäische Zentralbank verantwortlich sein. Sie ist auf das Ziel der Geldwertstabilität verpflichtet. Wer ein leichtes Überschreiten der Soll-Defizitmarke als Grund für einen weichen Euro benennt, argumentiert mit ähnlicher Fachkompetenz, wie der einfältige Kritiker des Alkoholismus, der hohe Promillezahlen im Blut auf den Genuß von zuviel Zigaretten zurückführen will. Die von Finanzminister Waigel angezettelte unsinnige 3.0-Debatte lenkt von den wirklich wichtigen Hausaufgaben für die Währungsunion, nämlich Reformen in der Steuer-, Sozial-, Arbeitsmarkt- und Kapitalmarktpolitik ab. Jede Euro-Verschiebung ist ein Schritt in weiteres reformpolitisches Nichtstun. Dies alles belegt neuerlich, in welche Probleme ein Land gerät, das über Jahre die Führung des Schlüsselressorts Finanz
—.
ministerium einem Fachfremden überläßt— Dr. Waigel wäre als Jurist vielleicht ein guer Innen- oder Justizminister gewesen. Aber in Zeiten schwieriger nationaler und internationaler Umbrüche bedeutet offenkundig mangelnde Fachkompetenz unproessionelle Finanzpolitik(schon erkennbar, als Steuergesetze mit deutschen Steuergeldern Schiffsneubauten in Korea jahrelang Öörderten; erst recht bei der falschen Einschätzung der Kosten der deutschen Wiedervereinigung um einen Irrtumsfaktor 10). Wenn es beim Leitungsgremium der erfolgreichen Deutschen Bundesbank billig ist, daß eine besondere fachliche Kompetenz gesetzlich gefordert wird, dann kann Fachkompetenz an der Finanzministerlumsspitze nur um so mehr recht sein, und sie muß aus Verantwortung endlich eingefordert werden. Kein Ökonom wäre je Justizminister, oder nur als Dilettant. Die Währungsunion bringt nach IFO-Berechnungen ökonomische Vorteile von etwa einem Prozent p.a. des Sozialprodukts in Deutschland(1000 DM pro Haushalt), eine Studie des Europäischen Institutes für Internationale Wirtschaftsbeziehungen(EIIW) läßt auf Basis empirischer Untersuchungen bei Wegfall der Wechselkursschwankungen in der EU für Deutschland.eine um 1/2 Prozentpunkt erhöhte Investitionsquote, also Beschäftigungszuwachs erwarten. Skeptische Einwände gegen die Währungsunion sollte man sorgfältig studieren, da sie möglicherweise auf Flankierungserfordernisse bei der Währungsunion hinweisen. Die Europäische Währungsunion ist zur Abfederung wirtschaftlich ungünstiger„Schocks“, mehr Flexibilität sowie eine höhere Mobilität der Arbeitnehmer zu fordern. Da lobt man sich die Abschaffung der die Mobilität beeinträchtigenden Grunderwerbssteuer in Deutschland— aber nein, Experte Waigel hat sie 1997 erhöht! Es heißt, er empfehle sich für neue Ämter!
Menschen, die durch Kriege oder Naturkatastrophen in Not geraten, brauchen unsere Unterstützung.
PR MN ÄRZTE OHNE GRENZEN
Für Menschen in Not. Weltweit. Seit 25 Jahren.
Ärzte ohne Grenzen e.V. Adenaverallee 50, 53113 Bonn Spendenkonto 97097
Sparkasse Bonn, BLZ 380 500 00
PUTZ 8/97
Seite 27