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(1.1.2019) 09
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SONDERPROGRAMM GEHT IN DIE ZWEITE HALBZEIT

Weiterqualifizierung brandenburgischer Lehrkräfte auf vollen Touren

Im Herbst 1994 startete Brandenburg ein bundesweit einmaliges und höchst ambi­tioniertes Programm zur berufsbegleiten­den Weiterbildung von rund 3400 Lehre­rinnen und Lehrern. Dessen Ziel war es, in vergleichsweise kurzer Zeit Beschäfti­gungssicherung für Lehrerinnen und Leh­rer, die Personalentwicklung an den Schu­len und deren Qualitätsverbesserung nachhaltig zu fördern. Im Sonderpro­gramm zur Weiterqualifizierung branden­burgischer Lehrerinnen und Lehrer kön­nen seither Lehrkräfte, deren Lehrbefähi­gungen bereits jetzt oder absehbar nicht mehr benötigt werden, ein Erweiterungs­studium in einem Mangelfach absolvieren.

Die Studien finden berufsbegleitend statt, enthalten Fernstudienelemente, werden dezentral an derzeit elf Standorten im gan­zen Land angeboten. Sie sind nach Halbjah­ren strukturiert und werden mit einer Erweiterungsprüfung nach zwei Jahren für die Sekundarstufe I beziehungsweise für die nur dort vertretenen Fächer nach zwei­einhalb Jahren für die Sekundarstufe II vor dem Landesprüfungsamt abgeschlossen.

Aktuell befindet sich das Programm mit cir­ca 2000 Studierenden in 16 Studiengängen in seiner stärksten Beanspruchung. Sie wer­den zur Zeit von etwa 300 Dozenten und Mentoren unterrichtet, in der Geschäftsstel­le sind knapp 40 Mitarbeiter tätig. Studiert werden die Fremdsprachen Englisch und Französisch, Politische Bildung, Wirtschafts­wissenschaften und Lebensgestaltung­Ethik-Religionskunde(L-E-R), die künstleri­schen Fächer Musik, Kunst und Darstellen­des Spiel, die beruflichen Fachrichtungen Bau,- Vermessungs- und Metalltechnik, Er­nährung und Hauswirtschaft, Sozialpädago­gik/Sozialpflege, das Fach Arbeitslehre so­wie die sonderpädagogischen Fachrichtun­gen Verhaltensgestörten- und Geistig­behindertenpädagogik. Mitarbeiter der Uni­versität wirken in vielfacher Hinsicht in dem Programm mit, sei es als Lehrende, sei es in der Koordination von Fachstudien oder als Verwaltungskräfte in der Geschäftsstelle. Dafür profitiert die Universität vor allem von der eigens eingeräumten Möglichkeit für fast 40 geeignete Universitätsmitarbeiter, die in die neuen Hochschulstrukturen nicht inte­griert werden konnten, im Sonderprogramm zu einer Lehrbefähigung in einem Mangel­fach zu gelangen, um dann in den Schul­dienst übernommen werden zu können.

Im Herbst 1996 haben die ersten 374 Lehr­kräfte ihre Erweiterungsprüfung vor den auch mit Hochschullehrern der Universität besetzten Prüfungskommissionen abgelegt, im Frühjahr 1997 weitere 241, und im Herbst 1997 sind nochmals über 500 Teilnehmer im

Begniff, dies zu tun. Nach den bisher vorlie­genden Erfahrungen liegt die Zahl derjeni­gen, die sich nicht zur Prüfung gemeldet oder nicht die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt haben, nicht über drei Prozent. Bei sehr erfreulichen Durchschnittsnoten blie­ben die Fehlversuche auf ganz wenige Aus­nahmen beschränkt, was für das erreichte Leistungsniveau, die intensive Betreuung und nicht zuletzt für den Fleiß und die hohe Studienmotivation der Studierenden spricht. 1997/98 laufen die Studiengänge Politische Bildung, Wirtschaftswissenschaften und die sonderpädagogischen Fachrichtungen aus. Eindeutiger Schwerpunkt für die verbleiben­de Programmdauer wird die Ausbildung in L-E-R sein. Obwohl mit der letztmaligen Studienzulassung für 1998 rund 600 Studie­rende in diesem Fall vorgesehen sind, bleibt, bezogen auf den Grundbedarf für die Sekundarstufe I, eine Bedarfslücke von cir­ca 90 Personen, der sich die Universität mit ihrem in der Entwicklung befindlichen L-R-Angebot ab Herbst 1998 annehmen muß.

deren Kooperation mit außeruniversitären For­schungseinrichtungen. So wurde dann auch die bereits praktizierte Zusammenarbeit zwischen dem Forschungszentraum Europäische Auf­klärung e.V und der Hochschule am 7. November 1997 auf eine vertragliche Grundlage gestellt. Denn an diesem Tage unterzeichneten Rektor Prof. Dr. Wolfgang Loschelder(rechts) für die Alma mater und Prof. Dr. Martin Fontius(links) für das Zentrum einen Kooperationsvertrag. Ziel ist es dabei, die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre entsprechend den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Förderung der Geistes­wissenschaftlichen Zentren vom November 1994 zu entwickeln und zu pflegen. Vor allem geht es um den wissenschaftlichen Informations- und Erfahrungsaustausch, um gemeinsame For­schung, Lehraufträge, Gastvorlesungen, gemein­

JETZT MIT KOOPERATIONSVERTRAG

Zu den Markenzeichen der Uni Potsdam gehört

Für Februar 1998 ist jetzt einHalbzeit-Hea­ng geplant, bei dem Erfahrungen und Zwischenergebnisse vorgestellt und auch mit externen Experten kritisch diskutiert werden sollen. Allerdings stellt dies nur eine Abmilderung des nach wie vor bestehenden Hauptproblems des Sonderprogramms dar: seine mangelnde externe Evaluation. Weder Wissenschaftler der Universität Potsdam noch anderer Hochschulen konnten bisher hierfür gewonnen werden, was angesichts der großen Bedeutung des Programms und zugleich der hervorragenden Forschungszu­gänge ein nur schwer verständliches Man­ko bedeutet. Immerhin hat die Max-Träger­Stiftung einen Forschungspreis zur Pro­grammevaluation ausgelobt, und es zeichnet sich in der Kooperation mit Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin und einer israe­lischen Universität eine mögliche Begleit­forschung zum L-E-R-Studiengang ab. Im übertragenen Sinn würde dies bestätigen, daß der Prophet im eigenen Lande wenig gilt. Bernhard Muszynski

un

same Berufungen, die Förderung des wissen­

schaftlichen Nachwuchses sowie die wechsel­seitige Nutzung von Einrichtungen, insbesondere auf den Gebieten der EDV und des Biblio­thekswesens. Die Schwerpunkte des Zentrums reichen von Forschungen zur Ideengeschichte des 18. Jahrhunderts in Europa bis zur interdisziplinären vergleichenden Kultur- und Kommunikationsgeschichte zum Jahrhundert der Aufklärung. Am Tage der Vertragsunterzeich­nung berief Prof. Dr. Friedrich Buttler, Staats­sekretär im brandenburgischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Martin Fontius zum Professor für Romanistik unter besonderer Berücksichtigung historischer Kul­turwissenschaft und Kommunikationsgeschichte des 17, und 18. Jahrhunderts an der Universität Potsdam.(Siehe dazu auch RubrikPersonalia in dieser Ausgabe.) B.E./Foto: Tribukeit

PUTZ 9/97

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