GRABEN FÜR GOLM
Baubeginn für ersten Uni-Neubau
Langsam aber sicher wird eine Vision Wirklichkeit: Der Wissenschaftspark Golm nimmt Konturen an. Während die Max-Planck-Gesellschaft bereits im September Richtfest feierte, haben nun endlich auch die Bauarbeiten für das erste Uni-Gebäude auf dem künftigen naturwissenschaftlichen Campus begonnen. Im Rahmen des Tages der MathematischNaturwissenschaftlichen Fakultät Anfang November erfolgte der erste Spatenstich für das 75-Millionen-Mark-Projekt.
„Das ist einer der wichtigsten Tage seit Bestehen der Universität Potsdam“, kommentierte Rektor Prof. Dr. Wolfgang Loschelder den Baubeginn. Mehrere Jahre hatten vor allem die Mathematiker und Naturwissenschaftler auf den Spatenstich gewartet. Der Wissenschaftsrat hatte erst im Mai dieses Jahres grünes Licht für das Projekt gegeben. Büros und Labore mit einer Fläche von 8.000 Quadratmetern sollen nun in dem ersten Gebäude entstehen. Voraussichtlich im Jahr 2000 werden die Chemiker, Biologen, BioChemiker, Geowissenschaftler und Ernährungswissenschaftler einziehen können. Ein paar Jahre länger müssen die anderen Fächer der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät noch in ihren provisorischen Unterkünften ausharren. Für sie sind zwei weitere Gebäude geplant, deren Baubeginn noch nicht feststeht.„Das ist wie mit den Kindern: Wenn man das erste gezeugt hat, weiß man noch nicht, wann das zweite und dritte kommt“, sagte Brandenburgs Wissenschaftsminister Steffen Reiche bei der Pressekonferenz zum ersten Spatenstich. Trotzdem sei er optimistisch, daß die Planungen zügig voranschreiten werden. Nach dem bisherigen Stand sollen im Jahr 2003 bis auf Teile der Botanik alle Fachbereiche der Fakultät eine Golmer Adresse haben.
Während am neuen Standort der Uni noch nicht viel mehr als das Bauschild steht, ragen in der Nachbarschaft bereits die fünf Rohbauten für die Max-Planck-Institute für Kollojd- und Grenzflächenforschung, molekulare Pflanzenphysiologie und Gravitationsphysik aus der Ackerlandschaft. Die Eröffnung soll bereits Ende 1998 gefeiert werden. Im Februar oder März nächsten Jahres will auch die Fraunhofer-Gesellschaft mit dem Bau ihres Instituts für angewandte Polymerforschung beginnen. Insgesamt werden 450 Millionen Mark aus Mitteln des Landes, der Bundesregierung und der Europäischen
AN EINEM DER WICHTIGSTEN T
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Gemeinsam für Golm: So einig, wie beim Spatenstich für das erste Uni- Gebäude auf dem künftigen Forschungscampus, waren sich Wissenschaftsminister Steffen Reiche(links) und Uni-Rektor Prof.
Dr. Wolfgang Loschelder bislang nur selten.
Union in den Wissenschaftspark Golm investiert. Mehr als 1.200 Wissenschaftler und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter sollen im kommenden Jahrtausend ihren Arbeitsplatz auf dem Gelände haben. Die Uni, die MaxPlanck-Institute und das Fraunhofer-Institut
Foto: Fritze
wollen jedoch nicht alleine auf dem Forschungscampus bleiben.„Hier sind noch viele Flächen frei, die besiedelt werden können“, so Wissenschaftsminister Reiche. Erste Spatenstiche könnte es also noch viele in Golm geben. mef
MEHR PROFIL, MEHR DRITTMITTEL, MEHR STUDENTEN...
_. aber auch Probleme: Jahresbilanz am Tag der MathematischNaturwissenschaftlichen Fakultät
Bereits zum vierten Mal fand Anfang November der Tag der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Potsdam statt. Neben wissenschaftlichen Vorträgen und Preisverleihungen gehört traditionell auch ein Rückblick des Dekans auf das vergangene Studienjahr zum Programm. Hier einige Auszüge aus der Bilanz von Prof. Dr. Jürgen Kurths:
Einige positive Entwicklungen des vergangenen Studienjahres möchte ich hervorheben. Zu erwähnen sind die vielfältigen Diskussionen über besondere Profilierungen, die in Sonderforschungsbereichen oder Graduiertenkollegs unter Federführung unserer Fakultät münden sollen. Da haben wir gemeinsam mit den außeruniversitären
Einrichtungen sehr vielversprechende Ideen entwickelt. Nach weiterer Reifung können einige davon sicherlich nächstes Jahr öffentlich vorgestellt werden.
Zahlreiche Drittmitteleinwerbungen
Es sind auch sehr schöne Drittmitteleinwerbungen gelungen. Wir haben zum Beispiel zwei Millionen Mark für die Fortsetzung des interfakultären Innovationskollegs Kognitive Komplexität von der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhalten, das Netzwerk Euroled wird von der Europäischen Union gefördert, und das Bundesforschungsministerium hat gerade erst sechs Millionen Mark für ein Projekt zur Gestaltung regionaltypischer Argrarlandschaften Nordostdeutschlands unter Federführung unserer
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PUTZ 9/97