Heft 
(1.1.2019) 09
Einzelbild herunterladen

GRABEN FÜR GOLM

Baubeginn für ersten Uni-Neubau

Langsam aber sicher wird eine Vision Wirklichkeit: Der Wissenschaftspark Golm nimmt Konturen an. Während die Max-Planck-Gesellschaft bereits im Sep­tember Richtfest feierte, haben nun end­lich auch die Bauarbeiten für das erste Uni-Gebäude auf dem künftigen natur­wissenschaftlichen Campus begonnen. Im Rahmen des Tages der Mathematisch­Naturwissenschaftlichen Fakultät Anfang November erfolgte der erste Spatenstich für das 75-Millionen-Mark-Projekt.

Das ist einer der wichtigsten Tage seit Be­stehen der Universität Potsdam, kommen­tierte Rektor Prof. Dr. Wolfgang Loschelder den Baubeginn. Mehrere Jahre hatten vor allem die Mathematiker und Naturwissen­schaftler auf den Spatenstich gewartet. Der Wissenschaftsrat hatte erst im Mai dieses Jahres grünes Licht für das Projekt gegeben. Büros und Labore mit einer Fläche von 8.000 Quadratmetern sollen nun in dem ersten Gebäude entstehen. Voraussichtlich im Jahr 2000 werden die Chemiker, Biologen, Bio­Chemiker, Geowissenschaftler und Ernäh­rungswissenschaftler einziehen können. Ein paar Jahre länger müssen die anderen Fächer der Mathematisch-Naturwissen­schaftlichen Fakultät noch in ihren proviso­rischen Unterkünften ausharren. Für sie sind zwei weitere Gebäude geplant, deren Baubeginn noch nicht feststeht.Das ist wie mit den Kindern: Wenn man das erste ge­zeugt hat, weiß man noch nicht, wann das zweite und dritte kommt, sagte Branden­burgs Wissenschaftsminister Steffen Rei­che bei der Pressekonferenz zum ersten Spatenstich. Trotzdem sei er optimistisch, daß die Planungen zügig voranschreiten werden. Nach dem bisherigen Stand sollen im Jahr 2003 bis auf Teile der Botanik alle Fachbereiche der Fakultät eine Golmer Adresse haben.

Während am neuen Standort der Uni noch nicht viel mehr als das Bauschild steht, ragen in der Nachbarschaft bereits die fünf Roh­bauten für die Max-Planck-Institute für Kollo­jd- und Grenzflächenforschung, molekulare Pflanzenphysiologie und Gravitationsphysik aus der Ackerlandschaft. Die Eröffnung soll bereits Ende 1998 gefeiert werden. Im Fe­bruar oder März nächsten Jahres will auch die Fraunhofer-Gesellschaft mit dem Bau ihres Instituts für angewandte Polymer­forschung beginnen. Insgesamt werden 450 Millionen Mark aus Mitteln des Landes, der Bundesregierung und der Europäischen

AN EINEM DER WICHTIGSTEN T

(ii

Gemeinsam für Golm: So einig, wie beim Spatenstich für das erste Uni- Gebäude auf dem künftigen Forschungscampus, waren sich Wissenschaftsminister Steffen Reiche(links) und Uni-Rektor Prof.

Dr. Wolfgang Loschelder bislang nur selten.

Union in den Wissenschaftspark Golm inve­stiert. Mehr als 1.200 Wissenschaftler und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter sollen im kommenden Jahrtausend ihren Arbeitsplatz auf dem Gelände haben. Die Uni, die Max­Planck-Institute und das Fraunhofer-Institut

Foto: Fritze

wollen jedoch nicht alleine auf dem Forschungscampus bleiben.Hier sind noch viele Flächen frei, die besiedelt werden kön­nen, so Wissenschaftsminister Reiche. Er­ste Spatenstiche könnte es also noch viele in Golm geben. mef

MEHR PROFIL, MEHR DRITTMITTEL, MEHR STUDENTEN...

_. aber auch Probleme: Jahresbilanz am Tag der Mathematisch­Naturwissenschaftlichen Fakultät

Bereits zum vierten Mal fand Anfang No­vember der Tag der Mathematisch-Natur­wissenschaftlichen Fakultät an der Univer­sität Potsdam statt. Neben wissenschaftli­chen Vorträgen und Preisverleihungen ge­hört traditionell auch ein Rückblick des De­kans auf das vergangene Studienjahr zum Programm. Hier einige Auszüge aus der Bi­lanz von Prof. Dr. Jürgen Kurths:

Einige positive Entwicklungen des vergan­genen Studienjahres möchte ich hervorhe­ben. Zu erwähnen sind die vielfältigen Dis­kussionen über besondere Profilierungen, die in Sonderforschungsbereichen oder Graduiertenkollegs unter Federführung unserer Fakultät münden sollen. Da haben wir gemeinsam mit den außeruniversitären

Einrichtungen sehr vielversprechende Ide­en entwickelt. Nach weiterer Reifung kön­nen einige davon sicherlich nächstes Jahr öffentlich vorgestellt werden.

Zahlreiche Drittmitteleinwerbungen

Es sind auch sehr schöne Drittmittelein­werbungen gelungen. Wir haben zum Bei­spiel zwei Millionen Mark für die Fortsetzung des interfakultären Innovationskollegs Ko­gnitive Komplexität von der Deutschen For­schungsgemeinschaft erhalten, das Netz­werk Euroled wird von der Europäischen Union gefördert, und das Bundesfor­schungsministerium hat gerade erst sechs Millionen Mark für ein Projekt zur Gestaltung regionaltypischer Argrarlandschaften Nord­ostdeutschlands unter Federführung unserer

Seite 18

PUTZ 9/97