E DER UNIVERSITÄT POTSDAM
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Geoökologen bewilligt. Weitere Projekte werden von der VW-Stiftung, der MaxPlanck-Gesellschaft und privaten Firmen gefördert. Darüber hinaus konnten wir über das Hochschulbauförderungsgesetz Geld für Großgeräte einwerben, zum Beispiel für ein MALDI-TOF-Massenspektrometer 600.000 Mark und 1,5 Millionen für einen Computerserver. Wiederum werden wir 1997 eine Steigerung der gesamten Drittmitteleinwerbungen gegenüber dem Vorjahr erreichen.
Die Antrittsvorlesungen unserer neuen Professorinnen und Professoren sind zu einem inhaltsreichen Forum interdisziplinärer Dis
ständlich, daß wir von ständigen, zumeist externen Evaluationen begleitet werden. Dieses Prozedere sollte in allen Bereichen der öffentlichen Verwaltungen in möglichst kurzer Zeit unverzichtbarer Bestandteil werden. Da könnte Brandenburg Vorreiter für ganz Deutschland werden.
Ich will aber keineswegs den Eindruck erwecken, daß wir trotz dieser massiven Probleme pessimistisch oder gar mutlos sind. Wir können uns über die vielen positiven Ergebnisse des letzten Jahres sehr freuen, der begonnene Neubau ist sicherlich ein besonderer Ausdruck des Erreichten. Wir
kussionen geworden. Es sind eine Reihe hochkarätiger internationaler und nationaler Konferenzen von unseren Kollegen hier organisiert worden. Wir haben vier Habilitationen und 48 Promotionen im vergangenen Jahr erolgreich zum Abschluß gebracht. Zahlreiche Preise und zunehmende Studentenzahlen sprechen für sich. Doch ich kann leider nicht nur voll des Lobes sein. Schauen wir uns nur einmal die Zahl der Professoren an. Durch Verzögerungen verschiedener Entscheidungsträger ist das für dieses Jahr in Aussicht gestellte Ziel weit verfehlt worden. Wegen des altersbedingten Ausscheidens einiger Kollegen und durch Rufe an andere Universitäten ist die letztjährige Zahl noch nicht einmal gehalten worden.
Zu wenig Geld aus der Landeskasse Auch erscheinen die ständig neuen mittelfristigen Ausbauzahlen— genannt seien die nahezu magischen Zahlen 243, 209, 190— eher dem Titel einer Geschichte von Heinrich Böll zu genügen, nämlich„Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“.
Ich kann die Politik und die Öffentlichkeit beruhigen: Selbst wir Naturwissenschaftler wissen um die Nöte öffentlicher Finanzen. Wir können aber nicht verstehen, warum andenburg mit vier Prozent des Gesamthaushalts den geringsten Anteil aller deutschen Bundesländer für Wissenschaft und Forschung ausgibt.
Wir haben aber auch intern— und damit meine ich innerhalb unserer Fakultät— Probleme. Ein besonderes Defizit sehe ich in einer eistungsabhängigen Ressourcenverteilung. n Zukunft wird viel stärker zu berücksichtigen sein, wieviel harte Drittmittel eingeworben werden und wie viele Publikationen in führenden und referierten Zeitschriften akzeptiert werden. Stetige Erfolge bezüglich beider Kniterien sind noch auf zu wenige Kolleginnen und Kollegen konzentriert.
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Belohnung für Leistungen in der Lehre In Zukunft werden aber auch die Leistungsträger in der Lehre viel stärker zu belohnen sein. Es ist uns in diesem Prozeß selbstver
werden die besondere Chance, die wir mit dem Aufbau des Wissenschaftsparks Golm haben, nutzen und alles daran setzen, unser modernes Konzept Realität werden zu lassen und unsere konstruktive Aufbruchsstimmung beizubehalten.
EHRENDOKTORWÜRDE
Der brasilianische Wissenschaftler Prof. Dr. Celso Grebogi hat im Rahmen des Tages der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät die Ehrendoktorwürde der Universität Potsdam erhalten. Der renommierte Chaosforscher wurde vor allem für seine herausragenden Beiträge zur Nichtlinearen Dynamik und seine Verdienste um die Weiterentwicklung dieses interdisziplinären Fachgebietes an der hiesigen Alma mater ausgezeichnet.
Grebogi ist Mathematik-Professor an der Universität Maryland in den USA und Mitglied der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft. Er zählt zu den weltweit führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Nichtlinearen Dynamik. In dieser rund 20 Jahre alten Forschungsdisziplin hat er mehrere neue Phänomene entdeckt und Methoden zur Steuerung von Chaos entwickelt, die zu neuen Teildisziplinen geführt haben. Neben seiner erfolgreichen Forschungstätigkeit in den USA hat Grebogi auch entscheidend zur Entwicklung seines Spezialgebietes in Ostdeutschland beigetragen. 1995 startete er ein Kooperationsprojekt mit der Forschungsgruppe„Nichtlineare Dynamik“ der Universität Potsdam zum Thema „Komplexe Systeme mit vielen koexistierenden Attraktoren“. Ein weiteres Projekt gemeinsam mit einem Dresdner Max-PlanckInstitut ist bereits geplant.
Während seiner wissenschaftlichen Laufbahn hat Grebogi insgesamt 146 Beiträge für physikalische und mathematische Zeitschriften verfaßt, wird jährlich rund 650mal in Fachpublikationen zitiert und hat bereits mehr als 100 Vorträge bei internationalen
Gratulation für den Würdenträger durch den Rektor: Prof. Dr. Celso Grebogı(links) gehört zu den Weltstars auf dem Gebiet der Nichtlinearen Dynamik. Foto: Fritze
Konferenzen gehalten. Zu den zahlreichen Auszeichnungen Grebogis zählen der Toshiba-Lehrstuhl für weltberühmte Gelehre an der Waseda-Universität in Japan, der Preis für herausragende Wissenschaftler der US-amerikanischen Universität Maryland und der Humboldt-Forschungspreis.
Der Brasilianer ist der zweite Ehrendoktor der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni. 1995 war bereits der Bonner Wissenschaftler Friedrich Ernst Peter Hirzebach für seine herausragenden Beiträge zur Mathematik geehrt worden. mcef
Preise für Jungakademiker
Die Physikerin Dr. Christin Sophie Hiergeist ist mit dem Michelson-Preis für die beste Promotion des Studienjahres 1996/ 97 in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität gewürdigt worden. Die 29jährnge Physikerin erhielt die Auszeichnung im Rahmen des Tags der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät für ihre Doktorarbeit zur Wechselwirkung von Membranen und Polymeren. Damit begab sie sich auf das noch junge Forschungsgebiet der Supramolekularen Physik, das die Polymerphysik und die Membranphysik miteinander verknüpft. Ihre Ergebnisse trug Hiergeist bereits auf mehreren wissenschaftlichen Tagungen vor; Auszüge aus ihrer Arbeit wurden in internationalen Fachpublikationen veröffentlicht. Inzwischen ist die Physikerin als Softwareentwicklerin bei einer Computerfirma tätig. Mit dem Preis für den besten Studienabschluß des Jahrgangs wurde die Biologin und Biochemikerin Anja Rentzsch ausgezeichnet. In ihrer Diplomarbeit hatte sie neue molekularbiologische Methoden entwickelt und zur UntersuChung der Ausbreitung von Genen in Kartoffelpflanzenangewendet. mcef
PUTZ 9/97
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