Heft 
(1.1.2019) 09
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RUFE

Einen Ruf hat erhalten: Prof. Dr. Reinhold Kliegl, Institut für Psy­chologie der Philosophischen Fakultät II, auf eine C4-Professur für Psychologie an der Universität Mannheim.

NEU ERNANNTE PROFESSOREN

Zu den in der letzten Zeit für die Univer­sität Potsdam berufenen Professoren ge­hören Prof. Dr. habil. Jürgen Beckmann, Prof. Dr. habil. Martin Fontius, Prof. Dr. ha­bil. Hans-Wolfgang Hubberten und Prof. Dr. habil. Frank Scherbaum, die Dr. Barba­ra Eckardt im folgenden kurz vorstellt:

Mit einer Professur für Sportpsychologie im Institut für Sport­| wissenschaft der Philosophischen Fa­kultät II ist Jürgen Beckmann betraut. Er wurde 1955 in Dortmund geboren und studierte von 1975 bis 1980 Sozial­wissenschaften, Philosophie und Psycholo­gie an der Ruhr-Universität Bochum. Dem schloß sich bis 1983 ein Promotionsstudium der Psychologie an der Universität Mann­heim an. Dort promovierte und habilitierte sich der Wissenschaftler 1984 bzw. 1988. Die von ihm verfaßten Arbeiten beschäftigen sich zum einen mit kognitiver Dissonanz und Handeln, zum anderen mit Handlungs­kontrolle und Leistung. 1992 erfolgte seine Umhabilitation an die Ludwig-Maximilians­Universität München. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für psy­Chologische Forschung in München, Arbeits­gruppe Motivationspsychologie, war Beckmann von 1984 bis 1990 tätig, 1989/90 als Projektleiter in der Arbeitsgruppe Inten­tion und Handeln. Von 1991 bis 1996 arbei­tete er als Heisenberg-Stipendiat der Deut­schen Forschungsgemeinschaft an diesem Institut. Mitte der 90er Jahre vertrat der Psy­Cchologe Lehrstühle an der Christian-Al­brechts-Universität Kiel, an der Ruhr-Univer­sität Bochum und war als Visiting Scholar an der Florida Atlantic University, Boca Raton/ USA tätig. Prof. Beckmann ist unter anderem in der American Psychological Association (APA) foreign affiliate und in der European Association of Experimental Social Psycho­logy(EAESP) Mitglied. Zu den Arbeits­Schwerpunkten des Hochschullehrers zäh­len: Motivation und Emotion, Handeln und Handlungskontrolle, Informationsverarbei­tung und Entscheidungsbildung sowie Leistungsprozesse.

Für das Gebiet Roma­nistik unter besonde­rer Berücksichtigung historischer Kulturwis­senschaft und Kom­munikationsgeschich­te des 17. und 18. Jahr­underts wurde Mar­tin Fontius gemein­sam von der Uni und dem Forschungszen­trum Europäische Aufklärung e.V. berufen. Der 1934 in Jena geborene Wissenschaftler studierte von 1953 bis 1958 Klassische Philo­logie sowie Latein und Französisch an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nach dem Studium arbeitete er bis 1960 als wissen­schaftlicher Mitarbeiter an der Universitäts­und Landesbibliothek Halle. Dem schloß sich bis 1991 eine Tätigkeit an der Akademie der Wissenschaften zu Berlin an, wo er unter an­derem die ArbeitsgruppeFranzösische Auf­klärung und den Bereich Literaturgeschich­te westeuropäischer Länder und der USA lei­tete. Er promovierte 1964 an der Karl-Marx­Universität Leipzig über Voltaires Beziehun­gen zu dem Dresdner Verleger G. C. Walther. An der Akademie der Wissenschaften der DDR zu Berlin promovierte Fontius 1988 zum Dr. sc. mit dem ThemaLiteraturgeschichte im Prisma von Begriffsgeschichte, Seine Be­rufung zum Professor an der Akademie der Wissenschaften erfolgte 1989. Seit 1992 fun­giert Fontius als Kommissarischer Leiter des Forschungsschwerpunktes Europäische Auf­klärung Berlin/Potsdam bzw. als Vorstand und Geschäftsführender Direktor des Forschungs­zentrums Europäische Aufklärung Potsdam. Arbeitsschwerpunkte sind dabei: Untersu­chungen zum Bild der Aufklärung im politi­schen Denken bei Vertretern der Dnitten Welt, Probleme der kulturellen Integration bei der zweiten Generation der Hugenotten in Preu­ßen im 18. Jahrhundert sowie Untersuchun­gen zur Begniffsgeschichte und zum Begriffs­transfer in Europa.

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Eine Professur für Iso­topengeologie nimmt Hans-Wolfgang Hub­berten wahr. Es han­delt sich um eine ge­meinsame Berufung von Uni und Alfred­Wegener-Institut für Po­lar- und Meeresfor­

an schung(AWI]). Der Wissenschaftler wurde 1947 in Reutlingen/ Württemberg geboren. Er studierte von 1966 bis 1974 Mineralogie an der Universität Tü­bingen. An der Universität Karlsruhe promo­vierte Hubberten 1977 mit der ArbeitExpe­nimentelle Untersuchungen zur Frage der Schwefelisotopenfraktionierung in den Syste­men Pb-S, Cu-S und Ag-S. In den Jahren von 1982 bis 1986 arbeitete er als Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Technische Zu­

sammenarbeit mbH(GTZ) sowie als Dozent für Mineralogie an der Geowissenschaft­lichen Fakultät der Autonomen Universität von Nuevo Leon in Linares/Mexiko. 1984 habili­tierte er sich mit einer Arbeit zum ThemaDie Fraktionierung der Schwefelisotope bei der Entstehung und Veränderung der ozeani­schen Kruste an der Universität Karlsruhe. Seit 1986 ist der Mineraloge wissenschaflli­Cher Mitarbeiter am AWI in Bremerhaven, seit 992 Leiter der Forschungsstelle Potsdam und der Arbeitsgruppe Perniglazialforschung. Ende der 80er und Mitte der 90er Jahre nahm er an verschiedenen Expeditionen in die Ost­grönlandsee, in die antarktische Polarfront­zone und nach Taymyr/Severnaya Zemlja/Si­binien teil. Seine Umhabilitierung an die Uni­versität Bremen erfolgte 1991. An dieser Hochschule arbeitete Hubberten von 1991 bis 1997 als Privatdozent. Als Spezialthema be­schäftigt sich Hubberten mit dem Einsatz sta­biler Isotopenuntersuchungen zur Schaffung von Stellvertreterdaten für vergangene Klima­und Umweltzustände.

Eine Professur für Geophysik im Institut für Geowissenschaf­ten der Mathema­tisch-Naturwissen­schaftlichen Fakultät übernahm Frank Scherbaum. Er wur­de 1953 in Herr­sching/Ammersee ge­boren und studierte von 1971 bis 1977 Geolo­gie und Physik an der Universität Tübingen. Mit Herdparameterbestimmung von Mikro­erdbeben auf der Schwäbischen Alb befaßte sich seine 1980 an der Universität Stuttgart ab­geschlossene Dissertation. Im Rahmen seiner Habilitationsarbeit, die er 1986 an gleicher Einrichtung beendete, arbeitete der Wissen­schaftler an einer Inversion von Nahbeben­seismogrammen zur Strukturerkundung des Stationsuntergrundes. Als Mitarbeiter des In­stitutes für Geophysik der Universität Stuttgart gehörte die Betreuung der Erdbebenstat­ijonen des Landeserdbebendienstes von Ba­den-Württemberg seit 1983 zu den Dienstauf­gaben des Geologen. Als Max- Kade-Stipen­diat weilte Scherbaum 1983/84 für ein Jahr am Cooperative Institute for Research in Environ­mental Sciences in Boulder, Colorado/USA, Wo er zwischen 1986 und 1988 auch als Hei­senberg- Stipendiat und Assistant Professor Adjoint forschte und lehrte. Als Gastwissen­schaftler weilte er Ende der 80er Jahre am National Research Center for Disaster Preven­tion in Tsukuba/Japan. Dem schloß sich bis 1997 seine Professur für Geophysik am Insti­tut für Allgemeine und Angewandte Geophy­sik der Ludwig-Maximilians-Universität in München an. Spezialgebiete sind: Untersu­Chung von Nachbebenserien, Hochfrequenz­seismologie und digitale Signalverarbeitung.

PUTZ 9/97

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