RUFE
Einen Ruf hat erhalten: Prof. Dr. Reinhold Kliegl, Institut für Psychologie der Philosophischen Fakultät II, auf eine C4-Professur für Psychologie an der Universität Mannheim.
NEU ERNANNTE PROFESSOREN
Zu den in der letzten Zeit für die Universität Potsdam berufenen Professoren gehören Prof. Dr. habil. Jürgen Beckmann, Prof. Dr. habil. Martin Fontius, Prof. Dr. habil. Hans-Wolfgang Hubberten und Prof. Dr. habil. Frank Scherbaum, die Dr. Barbara Eckardt im folgenden kurz vorstellt:
Mit einer Professur für Sportpsychologie im Institut für Sport| wissenschaft der Philosophischen Fakultät II ist Jürgen Beckmann betraut. Er wurde 1955 in Dortmund geboren und studierte von 1975 bis 1980 Sozialwissenschaften, Philosophie und Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Dem schloß sich bis 1983 ein Promotionsstudium der Psychologie an der Universität Mannheim an. Dort promovierte und habilitierte sich der Wissenschaftler 1984 bzw. 1988. Die von ihm verfaßten Arbeiten beschäftigen sich zum einen mit kognitiver Dissonanz und Handeln, zum anderen mit Handlungskontrolle und Leistung. 1992 erfolgte seine Umhabilitation an die Ludwig-MaximiliansUniversität München. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für psyChologische Forschung in München, Arbeitsgruppe Motivationspsychologie, war Beckmann von 1984 bis 1990 tätig, 1989/90 als Projektleiter in der Arbeitsgruppe Intention und Handeln. Von 1991 bis 1996 arbeitete er als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft an diesem Institut. Mitte der 90er Jahre vertrat der PsyCchologe Lehrstühle an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, an der Ruhr-Universität Bochum und war als Visiting Scholar an der Florida Atlantic University, Boca Raton/ USA tätig. Prof. Beckmann ist unter anderem in der American Psychological Association (APA) foreign affiliate und in der European Association of Experimental Social Psychology(EAESP) Mitglied. Zu den ArbeitsSchwerpunkten des Hochschullehrers zählen: Motivation und Emotion, Handeln und Handlungskontrolle, Informationsverarbeitung und Entscheidungsbildung sowie Leistungsprozesse.
Für das Gebiet Romanistik unter besonderer Berücksichtigung historischer Kulturwissenschaft und Kommunikationsgeschichte des 17. und 18. Jahrunderts wurde Martin Fontius gemeinsam von der Uni und dem Forschungszentrum Europäische Aufklärung e.V. berufen. Der 1934 in Jena geborene Wissenschaftler studierte von 1953 bis 1958 Klassische Philologie sowie Latein und Französisch an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nach dem Studium arbeitete er bis 1960 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitätsund Landesbibliothek Halle. Dem schloß sich bis 1991 eine Tätigkeit an der Akademie der Wissenschaften zu Berlin an, wo er unter anderem die Arbeitsgruppe„Französische Aufklärung“ und den Bereich Literaturgeschichte westeuropäischer Länder und der USA leitete. Er promovierte 1964 an der Karl-MarxUniversität Leipzig über Voltaires Beziehungen zu dem Dresdner Verleger G. C. Walther. An der Akademie der Wissenschaften der DDR zu Berlin promovierte Fontius 1988 zum Dr. sc. mit dem Thema„Literaturgeschichte im Prisma von Begriffsgeschichte“, Seine Berufung zum Professor an der Akademie der Wissenschaften erfolgte 1989. Seit 1992 fungiert Fontius als Kommissarischer Leiter des Forschungsschwerpunktes Europäische Aufklärung Berlin/Potsdam bzw. als Vorstand und Geschäftsführender Direktor des Forschungszentrums Europäische Aufklärung Potsdam. Arbeitsschwerpunkte sind dabei: Untersuchungen zum Bild der Aufklärung im politischen Denken bei Vertretern der Dnitten Welt, Probleme der kulturellen Integration bei der zweiten Generation der Hugenotten in Preußen im 18. Jahrhundert sowie Untersuchungen zur Begniffsgeschichte und zum Begriffstransfer in Europa.
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Eine Professur für Isotopengeologie nimmt Hans-Wolfgang Hubberten wahr. Es handelt sich um eine gemeinsame Berufung von Uni und AlfredWegener-Institut für Polar- und Meeresfor
an schung(AWI]). Der Wissenschaftler wurde 1947 in Reutlingen/ Württemberg geboren. Er studierte von 1966 bis 1974 Mineralogie an der Universität Tübingen. An der Universität Karlsruhe promovierte Hubberten 1977 mit der Arbeit„Expenimentelle Untersuchungen zur Frage der Schwefelisotopenfraktionierung in den Systemen Pb-S, Cu-S und Ag-S“. In den Jahren von 1982 bis 1986 arbeitete er als Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Technische Zu
sammenarbeit mbH(GTZ) sowie als Dozent für Mineralogie an der Geowissenschaftlichen Fakultät der Autonomen Universität von Nuevo Leon in Linares/Mexiko. 1984 habilitierte er sich mit einer Arbeit zum Thema„Die Fraktionierung der Schwefelisotope bei der Entstehung und Veränderung der ozeanischen Kruste“ an der Universität Karlsruhe. Seit 1986 ist der Mineraloge wissenschaflliCher Mitarbeiter am AWI in Bremerhaven, seit 992 Leiter der Forschungsstelle Potsdam und der Arbeitsgruppe Perniglazialforschung. Ende der 80er und Mitte der 90er Jahre nahm er an verschiedenen Expeditionen in die Ostgrönlandsee, in die antarktische Polarfrontzone und nach Taymyr/Severnaya Zemlja/Sibinien teil. Seine Umhabilitierung an die Universität Bremen erfolgte 1991. An dieser Hochschule arbeitete Hubberten von 1991 bis 1997 als Privatdozent. Als Spezialthema beschäftigt sich Hubberten mit dem Einsatz stabiler Isotopenuntersuchungen zur Schaffung von Stellvertreterdaten für vergangene Klimaund Umweltzustände.
Eine Professur für Geophysik im Institut für Geowissenschaften der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät übernahm Frank Scherbaum. Er wurde 1953 in Herrsching/Ammersee geboren und studierte von 1971 bis 1977 Geologie und Physik an der Universität Tübingen. Mit Herdparameterbestimmung von Mikroerdbeben auf der Schwäbischen Alb befaßte sich seine 1980 an der Universität Stuttgart abgeschlossene Dissertation. Im Rahmen seiner Habilitationsarbeit, die er 1986 an gleicher Einrichtung beendete, arbeitete der Wissenschaftler an einer Inversion von Nahbebenseismogrammen zur Strukturerkundung des Stationsuntergrundes. Als Mitarbeiter des Institutes für Geophysik der Universität Stuttgart gehörte die Betreuung der Erdbebenstatijonen des Landeserdbebendienstes von Baden-Württemberg seit 1983 zu den Dienstaufgaben des Geologen. Als Max- Kade-Stipendiat weilte Scherbaum 1983/84 für ein Jahr am Cooperative Institute for Research in Environmental Sciences in Boulder, Colorado/USA, Wo er zwischen 1986 und 1988 auch als Heisenberg- Stipendiat und Assistant Professor Adjoint forschte und lehrte. Als Gastwissenschaftler weilte er Ende der 80er Jahre am National Research Center for Disaster Prevention in Tsukuba/Japan. Dem schloß sich bis 1997 seine Professur für Geophysik am Institut für Allgemeine und Angewandte Geophysik der Ludwig-Maximilians-Universität in München an. Spezialgebiete sind: UntersuChung von Nachbebenserien, Hochfrequenzseismologie und digitale Signalverarbeitung.
PUTZ 9/97
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