Heft 
(1.1.2019) 09
Einzelbild herunterladen

Katherina Reiche kandidiert für Bundestag

Katherina Reiche(24 Jahre) aus der Univer­sität Potsdam wird im Wahlkreis 276(Pots­dam-Stadt und ehemaliger Landkreis Pots­dam) für die CDU als Bundestagskandidatin antreten. Sie erreichte bei drei Gegenkandi­daten im ersten Wahlgang 100 von 152 Stim­men. Ihre Schwerpunkte für ein parlamenta­nisches Engagement sieht sie in der Bil­dungs-, Ausbildungs- und Hochschulpolitik, der Technologie- und Mittelstandsproble­matik sowie der Bekämpfung der Jugendkri­minalität. Nach RCDS-Jahren trat Reiche 1992 in dieJunge Union ein. Seit 1996 ge­hört sie der CDU an. Im diesem Sommer schloß Katherina Reiche ihr Studium als Di­plomchemikerin an der Universität Potsdam mit Auszeichnung ab: Während des Festak­tes zur Eröffnung des Akademischen Jahres wurde die jetzige Promotionsstudentin für ihre hervorragenden Leistungen von Rektor Prof. Dr. Wolfgang Loschelder geehrt. Im Zu­sammenhang mit der gegenwärtig in der Öf­fentlichkeit geführten Hochschulpolitik-De­batte sagte die gebürtige Luckenwalderin jüngst:Ich fühle mich der Universität Pots­dam sehr verbunden. Das neue Hochschul­rahmengesetz des Bundes eröffnet die Mög­lichkeit, das deutsche Hochschulwesen den Bedürfnissen der Zukunft anzupassen. Jetzt müssen die Länder die restlichen Hindernis­se beseitigen. Ich setze mich für ein Hochschulsystem ein, das praxisbezogen, vielgestaltig, international und wettbewerbs­fähig ist. Ob allerdings das Brandenburgi­sche Hochschulgesetz 1997 dazu geeignet ist, der Universität Potsdam die konsequen­te Entwicklung ihres Profils, ihre Eigenstän­digkeit und Autonomie zu sichern, wage ich zu bezweifeln. PC.

Neu im Rundfunkrat

Als Vertreter der nach$ 29 Bundesnatur­Schutzgesetz anerkannten Landesverbände wurde jüngst Prof. Dr. Klaus-Peter Berndt aus dem Zentrum für Umweltwissenschaften der Universität Potsdam in den Rundfunkrat des Ostdeutschen Rundfunks aufgenom­men. Das bereits 1992 gegründete Gremium setzt sich aus insgesamt 20 Mitgliedern, die verschiedene Institutionen und gesellschaft­liche Gruppen repräsentieren, zusammen. Berndt selbst löst in seiner neuen Funktion Manfred Fließ ab, der bisher die Interessen der Grünen Liga wahrnahm. Die nun begin­nende Legislaturperiode dauert fünf Jahre. Konkret einbringen will sich der Uni-Wissen­schaftler insbesondere in die Arbeit der zehnköpfigen Programmkommission. Seine jetzige Delegation versteht der Umweltex­perte auch als Wertschätzung der Landes­verbände für die an an der Alma mater ge­währte Unterstützung ihres Wirkens. PG.

WIRBEL UM EIN PLAKAT

Das Plakat des StudentenclubsZone zur Ankündigung des Uni-Faschings am 11.11. sorgte für Auseinandersetzungen. Im folgenden äußern einige Leserinnen und Leser der PUTZ ihre Meinung dazu:

Von Amazonen und anderen Hirngespinsten

Welche Frau wollte nicht schon immer wis­sen, wie sie die seltsamen Plakate des legen­dären Zone Club zu deuten hat! Zum Glück hat Sponsor und PNN-Chef vom Dienst Det­lef Gottschling diesmal für das Faschings­plakat vom 11.11. eine Erklärung parat: Eine unbekleidet futuristisch anmutende Amazone welche prüde Feministin wagte es nun\ noch, diese lyrische Begei­sterung zu verletzen und seine rührende Interpreta­tionshilfe von sich zu wei­

sen? Aber auch sonst sind Ve

die wackeren Kämpen des Zone Clubs nie untätig, die Befreiung des weiblichen Körpers auf Litfaßsäulen uniweit voranzutreiben, ja alle Frauen vor der Bedro­hung einer unerträglichen Humorlosigkeit zu retten.

ED.

Universität zur Verfügung

gestellt bekommen und mit jeder Mensa­Party für sie auch ein bißchen was heraus­springt, scheint so nur konsequent: Ist dies doch im mindesten Fall eine Wohltätigkeits­veranstaltung, wenn nicht gar eine Weiterbil­dungsmaßnahme! Selbst ich sehe jetzt eini­ges anders. Wenn Pippi Langstrumpfs Zöp­fe in Wahrheit Schwänze sind, dann war das damals auf dem Plakat auch gar kein erigier­ter Penis zwischen weiblichen Brüsten! Nein, vielleicht eherein goldener Leuchturm zwi­schen sanft schwellenden Hügeln? Aber warten wir vorsichtshalber auf das nächste Plakat, oder den nächsten PNN-Kommentar. Wir dürfen gespannt sein. Julia Enderle

Sexismus in der Werbung

unseres Vereins

Dem Zone Club und seiner Werbung geht es seit längerem nicht anders als dem Fernseh­sender SAT 1 mit derHarald-Schmidt­Show. Trotz zum Teil barscher Kritik aus den Reihen der militanteinfältigen antisexisti­schen und antichauvinistischen Bedenken­träger hat die Sendung Kultstatus erlangt und scheint sich, der Vertragsverlängerung für ihren Frontmann wegen, für den Sender auch zu rechnen. Obgleich für den Inhalt des Faschingsplakates nicht verantwortlich(in­sofern darf(auch) man(n) von studentischen Vertretungsorganen erwarten, daß insbeson­dere bei persönlichen Anwürfen sauber re­

. G 7 Heiß umstritten: das Faschings­Daß sie dafür Räume derrar 1997 des Zone Clubs.

Cherchiert wird statt billiger Phrasendre­

scherei aus der SchubladeSelbsterfah­

rungsgruppe97 Wie oft muß ich Sexismus

schreien, bis ich ernst genommen werde?),

sind wir entsprechend untröstlich, für den

Fasching derart sexistisch geworben zu ha­

ben, aber unserem Kenntnisstand nach hat

sich in einer harten Kampfabstimmung der

auf dem Plakat veröffentlichte Entwurf

Sportstudentin im Weltall knapp gegen das

AlternativkonzeptLatzhose mit Sonnenblu­

me durchgesetzt. Wir nehmen daher die

Kritik, die unseres Wissens nach seit der

genannten Late-Night-Show in der Tiefen­

psychologie alsBettina-Boettinger-Syn­

drom bezeichnet wird,

08 deshalb genauso ernst wie

die vielen Tanzwilligen, die

wir am 11.11.1997 vor der

Tür stehen lassen mußten,

weil die baupolizeilich er­

laubte Besucherhöchstzahl

in der Oberen Mensa er­

reicht war. Ärgerlich nur,

daß aufgrund ihrer ab­

scheulich billigen Machart

D keine unserer Publikationen

jemals mit dem Crimme­

Preis ausgezeichnet wer­

den wird. Harald Schmidt hat es da besser.

Oliver Germer

Wir distanzieren uns Der Studierendenrat(StuRa) der Universität Potsdam distanziert sich von einem Werbe­plakat für eine Universitätsfaschingsfeier. Auf diesem Plakat werden von Oliver Germer, Betreiber des studentischen Zone Clubs; sämtliche dümmliche Softporno-Klischees bedient. Nicht nur für diese Universitäts­faschingsfeier wurde mit großbusigen nack­ten Blondien geworben. Es zeugt von der Rückständigkeit des Herrn Germer, wenn er sich solcher veralteten Rollenbilder bedient, die schon vor 30 Jahren zu recht als diskri­minierend erkannt wurden. Das Werbe­plakat für die Universitätsfaschingsfeier ist nicht nur unter den weiblichen Studierenden auf große Ablehnung gestoßen, sondern auch unter einem Großteil der Studierenden­schaft. Es ist ein Unding, daß ein studenti­scher Club mit sexistischen Inhalten an einer Hochschule wirbt. Die Benachteiligung von Frauen zeigt sich nicht nur anhand der Ver­breitung sexistischer Werbung, sondern auch an dem Anteil von nur 17% weiblicher Professuren im Vergleich zu 52% weiblicher Studierender. Der Studierendenrat ist der Auffassung, daß in der Stadt schon genug solcher primitiven Plakate aufgehängt wer­den, so daß diese nicht auch noch an der Universität verbreitet werden müßten.

Der Studierendenrat

PUTZ:9/97

Seite 27