Katherina Reiche kandidiert für Bundestag
Katherina Reiche(24 Jahre) aus der Universität Potsdam wird im Wahlkreis 276(Potsdam-Stadt und ehemaliger Landkreis Potsdam) für die CDU als Bundestagskandidatin antreten. Sie erreichte bei drei Gegenkandidaten im ersten Wahlgang 100 von 152 Stimmen. Ihre Schwerpunkte für ein parlamentanisches Engagement sieht sie in der Bildungs-, Ausbildungs- und Hochschulpolitik, der Technologie- und Mittelstandsproblematik sowie der Bekämpfung der Jugendkriminalität. Nach RCDS-Jahren trat Reiche 1992 in die„Junge Union“ ein. Seit 1996 gehört sie der CDU an. Im diesem Sommer schloß Katherina Reiche ihr Studium als Diplomchemikerin an der Universität Potsdam mit Auszeichnung ab: Während des Festaktes zur Eröffnung des Akademischen Jahres wurde die jetzige Promotionsstudentin für ihre hervorragenden Leistungen von Rektor Prof. Dr. Wolfgang Loschelder geehrt. Im Zusammenhang mit der gegenwärtig in der Öffentlichkeit geführten Hochschulpolitik-Debatte sagte die gebürtige Luckenwalderin jüngst:„Ich fühle mich der Universität Potsdam sehr verbunden. Das neue Hochschulrahmengesetz des Bundes eröffnet die Möglichkeit, das deutsche Hochschulwesen den Bedürfnissen der Zukunft anzupassen. Jetzt müssen die Länder die restlichen Hindernisse beseitigen. Ich setze mich für ein Hochschulsystem ein, das praxisbezogen, vielgestaltig, international und wettbewerbsfähig ist. Ob allerdings das Brandenburgische Hochschulgesetz 1997 dazu geeignet ist, der Universität Potsdam die konsequente Entwicklung ihres Profils, ihre Eigenständigkeit und Autonomie zu sichern, wage ich zu bezweifeln.“ PC.
Neu im Rundfunkrat
Als Vertreter der nach$ 29 BundesnaturSchutzgesetz anerkannten Landesverbände wurde jüngst Prof. Dr. Klaus-Peter Berndt aus dem Zentrum für Umweltwissenschaften der Universität Potsdam in den Rundfunkrat des Ostdeutschen Rundfunks aufgenommen. Das bereits 1992 gegründete Gremium setzt sich aus insgesamt 20 Mitgliedern, die verschiedene Institutionen und gesellschaftliche Gruppen repräsentieren, zusammen. Berndt selbst löst in seiner neuen Funktion Manfred Fließ ab, der bisher die Interessen der Grünen Liga wahrnahm. Die nun beginnende Legislaturperiode dauert fünf Jahre. Konkret einbringen will sich der Uni-Wissenschaftler insbesondere in die Arbeit der zehnköpfigen Programmkommission. Seine jetzige Delegation versteht der Umweltexperte auch als Wertschätzung der Landesverbände für die an an der Alma mater gewährte Unterstützung ihres Wirkens. PG.
WIRBEL UM EIN PLAKAT
Das Plakat des Studentenclubs„Zone“ zur Ankündigung des Uni-Faschings am 11.11. sorgte für Auseinandersetzungen. Im folgenden äußern einige Leserinnen und Leser der PUTZ ihre Meinung dazu:
Von Amazonen und anderen Hirngespinsten
Welche Frau wollte nicht schon immer wissen, wie sie die seltsamen Plakate des legendären Zone Club zu deuten hat! Zum Glück hat Sponsor und PNN-Chef vom Dienst Detlef Gottschling diesmal für das Faschingsplakat vom 11.11. eine Erklärung parat: „Eine unbekleidet futuristisch anmutende Amazone“— welche prüde Feministin wagte es nun\ noch, diese lyrische Begeisterung zu verletzen und seine rührende Interpretationshilfe von sich zu wei
sen? Aber auch sonst sind” Ve
die wackeren Kämpen des Zone Clubs nie untätig, die Befreiung des weiblichen Körpers auf Litfaßsäulen uniweit voranzutreiben, ja alle Frauen vor der Bedrohung einer unerträglichen Humorlosigkeit zu retten.
ED.
Universität zur Verfügung
gestellt bekommen und mit jeder MensaParty für sie auch ein bißchen was herausspringt, scheint so nur konsequent: Ist dies doch im mindesten Fall eine Wohltätigkeitsveranstaltung, wenn nicht gar eine Weiterbildungsmaßnahme! Selbst ich sehe jetzt einiges anders. Wenn Pippi Langstrumpfs Zöpfe in Wahrheit Schwänze sind, dann war das damals auf dem Plakat auch gar kein erigierter Penis zwischen weiblichen Brüsten! Nein, vielleicht eher„ein goldener Leuchturm zwischen sanft schwellenden Hügeln“? Aber warten wir vorsichtshalber auf das nächste Plakat, oder den nächsten PNN-Kommentar. Wir dürfen gespannt sein. Julia Enderle
„Sexismus” in der Werbung
unseres Vereins
Dem Zone Club und seiner Werbung geht es seit längerem nicht anders als dem Fernsehsender SAT 1 mit der„Harald-SchmidtShow“. Trotz zum Teil barscher Kritik aus den Reihen der militanteinfältigen antisexistischen und antichauvinistischen Bedenkenträger hat die Sendung Kultstatus erlangt und scheint sich, der Vertragsverlängerung für ihren Frontmann wegen, für den Sender auch zu rechnen. Obgleich für den Inhalt des Faschingsplakates nicht verantwortlich(insofern darf(auch) man(n) von studentischen Vertretungsorganen erwarten, daß insbesondere bei persönlichen Anwürfen sauber re
. G 7 Heiß umstritten: das FaschingsDaß sie dafür Räume der„rar 1997 des Zone Clubs.
Cherchiert wird— statt billiger Phrasendre
scherei aus der Schublade„Selbsterfah
rungsgruppe‘97— Wie oft muß ich Sexismus
schreien, bis ich ernst genommen werde?“),
sind wir entsprechend untröstlich, für den
Fasching derart sexistisch geworben zu ha
ben, aber unserem Kenntnisstand nach hat
sich in einer harten Kampfabstimmung der
auf dem Plakat veröffentlichte Entwurf
„Sportstudentin im Weltall“ knapp gegen das
Alternativkonzept„Latzhose mit Sonnenblu
me“ durchgesetzt. Wir nehmen daher die
Kritik, die unseres Wissens nach seit der
genannten Late-Night-Show in der Tiefen
psychologie als„Bettina-Boettinger-Syn
drom“ bezeichnet wird,
08 deshalb genauso ernst wie
die vielen Tanzwilligen, die
wir am 11.11.1997 vor der
Tür stehen lassen mußten,
weil die baupolizeilich er
laubte Besucherhöchstzahl
in der Oberen Mensa er
reicht war. Ärgerlich nur,
daß aufgrund ihrer ab
scheulich billigen Machart
D keine unserer Publikationen
jemals mit dem Crimme
Preis ausgezeichnet wer
den wird. Harald Schmidt hat es da besser.
Oliver Germer
„Wir distanzieren uns“ Der Studierendenrat(StuRa) der Universität Potsdam distanziert sich von einem Werbeplakat für eine Universitätsfaschingsfeier. Auf diesem Plakat werden von Oliver Germer, Betreiber des studentischen Zone Clubs; sämtliche dümmliche Softporno-Klischees bedient. Nicht nur für diese Universitätsfaschingsfeier wurde mit großbusigen nackten Blondien geworben. Es zeugt von der Rückständigkeit des Herrn Germer, wenn er sich solcher veralteten Rollenbilder bedient, die schon vor 30 Jahren zu recht als diskriminierend erkannt wurden. Das Werbeplakat für die Universitätsfaschingsfeier ist nicht nur unter den weiblichen Studierenden auf große Ablehnung gestoßen, sondern auch unter einem Großteil der Studierendenschaft. Es ist ein Unding, daß ein studentischer Club mit sexistischen Inhalten an einer Hochschule wirbt. Die Benachteiligung von Frauen zeigt sich nicht nur anhand der Verbreitung sexistischer Werbung, sondern auch an dem Anteil von nur 17% weiblicher Professuren im Vergleich zu 52% weiblicher Studierender. Der Studierendenrat ist der Auffassung, daß in der Stadt schon genug solcher primitiven Plakate aufgehängt werden, so daß diese nicht auch noch an der Universität verbreitet werden müßten.
Der Studierendenrat
PUTZ:9/97
Seite 27