Heft 
(1.1.2019) 01
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UNIaktuell

Eine riesige Lücke bleibt

Die Uni in der Notbewirtschaftung

Etwa sechs bis sieben Millionen DM fehlen der Universität in 2001 zur Finanzierung der Hochschule, meldete die Unizeitung PUTZ im Dezember. Dass kein Geld vom Himmel regnen würde, war allen klar. Mit dem Jahreswechsel hat nun also die so genannte Notbewirtschaf­tung begonnen. Und auch die will geplant sein.

Eine Reihe von Sitzungen haben Rektorat und die Kommission für Entwicklungsplanung und Finanzen (EPK) durchführen müssen, um ein Modell für die Verteilung der Finanzen zu fin­den, welches insbesondere die negativen Auswirkungen auf die Qualität von Lehre und For­schung an der Universität möglichst gering halten sollte. Schließlich ist es der EPK durch geschicktes Umschichten der Finanzen gelungen, einen Ver­teilungsplan aufzustellen, der die Haushaltsmittel für Lehre und Forschung so hoch, oder besser so niedrig hält, wie im Jahr 2000. Da der Uni insgesamt aber weniger Finanzen zur Verfügung stehen als die Jahre zuvor, bedeutet dies, dass nun­

mehr andere Bereiche der Hochschule stärker belastet wer­den müssen. Weniger Mittel als zunächst vorgesehen, stehen beispielsweise für innovative Projekte zur Verfügung. So kön­nen Mittel für die Entwicklung und Erprobung multimedialer Lehrangebote nicht in geplanter

Höhe vergeben werden. Auch die Möglichkeiten für die Einvverbung neuer drittmittelfi­nanzierter Forschungsvorhaben werden deutlich leiden.

Uni-Rektor Wolfgang Lo- schelder hat dem von der EPK entwickelten Bewirtschaftungs­plan zugestimmt, weil er zum einen die Qualität von Lehre und Forschung nicht weiter beeinträchtigen wollte. Zum anderen hofft er, dass es mit brei­ter Initiative und Unterstützung

der Hochschullehrer gelingt, die kaum vermeidbaren leistungs- fcindlichen Auswirkungen der rigiden Haushaltskürzungen 2001 durch andere Maßnahmen

auszugleichen. So hofft Lo- schelder, dass zusätzliche Pro- jektmittel aus dem Nachfolge­programm des Hochschulson­derprogramms oder aus Mitteln des Verkaufs der UMTS- Lizenzen, über die das Bundes­wissenschaftsministerium ver­fügt, eingeworben werden. Trotz allem: Auch nach dem jetzt verabschiedeten Plan zur Verteilung der finanziellen Mittel bleibt ein Finanzloch. Für die Finanzierung notwendiger Investitionen und Aktivitäten fehlen im Mittelverteilungsplan insgesamt gut zwei Millionen DM. Die Universitätsleitung wird im Laufe des Jahres 2001 im Zuge der Haushalts­wirtschaft nach Ausgleichen suchen. Schließlich muss verhin­dert werden, dass die Uni durch ein Defizit am Jahresende ihren Haushalt in 2002 belastet. Dies kann der Hochschulleitung aber nur gelingen, wenn das bran- denburgische Wissenschafts­ministerium die Uni Potsdam erhört und die Handlungs­fähigkeit der Hochschule für die Zukunft wieder herstellt.

Janny Glaesmer

Trotz Finanzloch im Haushaltsplan: An der Qualität der Lehre und Forschmiß sollen keine Abstriche vorßenommen werden. Foto: Fritze

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Große Nachfrage - wenig Platz

Der Hochschulsport braucht Hilfe

Aus Sicht der Landes­regierung erfährt der Hoch­schulsport eine angemessene Unterstützung, antwortete Wissenschaftsministerin Prof. Johanna Wanka kürzlich auf Anfrage im Landtag. Für die Universität Potsdam stellt sich diese Situation jedoch anders, keineswegs zufriedenstellend, dar.

Die Universität Potsdam bietet gegenwärtig 15.000 Studieren­den aller drei Potsdamer Hoch­schulen Sport an. Die Zahl der am Sport beteiligten Studieren­den hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt, die Finanzen sind jedoch stark rück­läufig. Die Universität kann dem Sport finanzielle Mittel nur in Höhe von 34.000 DM zur

Verfügung stellen. Allerdings ist damit der Sport nur schwer zu organisieren.

Auch die Sportstättensituation ist kompliziert. Viele der Hallen sind marode und dringend sanierungsbedürftig. Die Hal­lenkapazitäten reichen bei wei­tem nicht mehr aus, um der Nachfrage auch nur annähernd gerecht zu werden. Zu Beginn des Wintersemesters 2000/01 waren die einschreibepflichtigen Kurse und Veranstaltungen im Hochschulsport innerhalb kür­zester Zeit ausgebucht, was ei­nerseits für die Qualität des Zentrums für Hochschulsport spricht, andererseits aber auch das große Defizit aufzeigt. Insgesamt können trotz der großen Bemühungen des Hochschulsports die Sportan­

gebote von nur acht Prozent der Interessierten genutzt werden. Zum Vergleich: Im gesamt­

deutschen Maßstab sind zwi­schen 20 und 60 Prozent der Studierenden im Rahmen des Hochschulsports aktiv.

Es besteht also dringender Handlungsbedarf, meint Uni- Rektor Prof. Wolfgang Lo- schelder. In einem Schreiben an die Wissenschaftsministerin als Reaktion auf ihre Antwort im Parlament sieht er konkrete Diskussionsansätze zwischen der Uni und dem Land: So sollte der Hochschulsport finanzielle Zu­wendungen aus Konzessions­einnahmen des Landes aus Wettspielen erhalten, was ihm aufgrund des brandenburgischen Sportfördergesetzes theoretisch auch zusteht. Auch für die

Lösung des Problems der drin­gend notwendigen Sanierungs­und Umbaumaßnahmen für die Sportstätten des Hochschul­sports sieht der Rektor Lösungs­ansätze, die er in seinem Schreiben zur Diskussion stellt. Rektor Loschelder hat nun den vormaligen Kanzler, Alfred Klein, und die Leiterin der Zentraleinrichtung Hochschul­sport, Dr. Petra Krenzien, beauftragt, bei einem Ge­sprächsinteresse des Landes die weiteren Verhandlungen zu fuhren. Bleibt zu hoffen, dass Bewegung in die Angelegenheit kommt. PUTZ wird zu gegebenem Zeitpunkt über den Stand der Verhandlungen berichten.

Janny Glaesmer

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