Heft 
(1.1.2019) 01
Einzelbild herunterladen

PUTZ 1-2/01

Titel

Kommission für Lehrerbildung

Zur Mitgestaltung der Belange der Lehrerbildung an der Uni wurde im Januar 2000 die Lehrerbildungskommission eingerichtet. Sie dient als Beratungsgremium des Vize­präsidenten für Lehre und Studium. Vorsitzender des Gremiums ist der Leiter des Weiterbildungszentrums, Prof. Dr. Bernhard Muszynski.

Die Mitglieder der Kommis­sion kommen aus den an der Lehrerbildung beteiligten Bereichen Pädagogik, Psy­chologie, Sozialwissenschaften, Fachdidaktiken und Fachwis­senschaften. Darüber hinaus sind das Landesprüfungsamt, das Staatliche Studienseminar und das Pädagogische Landes­institut vertreten.

Ein Arbeitsschwerpunkt der Kommission besteht in der inhaltlichen und orga­nisatorischen Abstimmung, Koordinierung und Vernet­zung der an der Lehrerbildung beteiligten Fächer. Zu den weiteren Aufgaben gehören das Initiieren von Projekten in Lehre und Forschung, die Herbeiführung von Änderun­gen einzelner Gesetze und Verordnungen sowie die Koordinierung der Zusam­menarbeit der drei Phasen der Lehrerbildung.

PUTZ

Filme und Ausstellungen im Filmmuseum Potsdam finden

Interessierte im Internet unter: http://www. filmmuseum- potsdam.de

Lehren will gelernt sein

Ein Pädagoge zum Potsdamer Modell

Damit der Transfer des Wis­sens vom Kopf des Lehrers in den des Schülers stattfinden kann, ist methodisches Ge­schick nötig. Mathias Iffert weiß, wovon er spricht. Er unterrichtet Deutsch und Geschichte an der Sportschule in Potsdam.

Das Potsdamer Modell der Lehrerbildung soll nicht zuletzt

Ein Dilemma bestehe darin, dass es aufgrund der Autonomie des Lehrkörpers so gut wie keine Möglichkeiten gäbe, Lehrveran­staltungen transparent zu gestal­ten.Manche Professoren reiten nur ihre Steckenpferde, schätzt er kritisch ein. Häufig fehle der Praxisbezug. Das liege auch daran, dass viele Professoren ihre eigene Unterrichtsmethodik kaum reflektierten.Deshalb

lieh mit einem bestimmten Spezialwissen ausgebildet in die zweite Phase kommt und methodisch keinen blassen Schimmer hat. Deshalb müssten die Didaktiken viel enger mit den jeweiligen Fach­seminaren zusammen arbeiten. Das wäre die Voraussetzung dafür, dass an der Universität Unterrichtsplanungen, Unter­richtskonzepte, vor allem Unter-

& '**4*% vrfjfi

AnJinjÄuJKrtlillt f'VJß

1*3. 4

FACHDlj^K-

rr * Seme i«,

(rafft

"t yim** . nartiot ml t ^T.-VrvW v- -SPCk)..

bLcl »T-f Yd

&C^SC.v»

Um gut auf die spätere Lehrertätigkeit vorbereitet z« sein, ist es wichtig, schon während des Studiums Praxiserfahrungen sammeln und im Team diskutieren zu können. Foto: zg.

dazu beitragen, die zukünftigen Lehrer mit vielfältigen Hand­lungskompetenzen auszustatten. Fragen Sie, so Iffert,einen gestandenen C4-Professor, wel­ches Interesse er an einem Lehramtsstudierenden, welche Beziehung er zur Schule hat. Nach seinen Erfahrungen wird die Lehramtsausbildung viel zu oft völlig unberechtigt als min­derwertig angesehen. Für die Mehrzahl der Professoren, die er kenne, sei diese Ausbildung lei­der nurfünftes Rad am Wagen. Dabei hätten Lehr­amtsstudierende weder ein geringeres Studienvolumen als andere Studierende noch stün­den sie im Leistungsbild schlechter da.

sind einige meiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler, die jetzt an der Uni studieren, nach noch nicht einmal einem Semester unzufrieden mit der Ausbildung an der Uni Potsdam, bemerkt Iffert.

Von der Organisationsform her sieht er keine Schwierigkeiten, das Potsdamer Modell der Lehrerbildung wirklich umzu­setzen. Man müsse konsequent zwischen Grundstudium mit Überblickslehrveranstaltungen und Hauptstudium mit der Vermittlung von Spezialwissen differenzieren.

Mathias Iffert mahnt auch eine intensivere Verbindung zwi­schen den einzelnen Phasen der Ausbildung an,weil man fach­

richtsmethodik vorbereitet wer­den können. Nur so seien die Studierenden schon im Studium gezwungen, ihre eigene Lern­methodik zu reflektieren und zu professionalisieren. Sie kämen viel häufiger als bisher in die Lage, nicht nur darstellen, son­dern auch vermitteln zu müssen. Und das nicht nur gelegentlich in einem Praktikum, sondern in Seminaren mit anderen. In der zweiten Phase der Aus-bildung, im Studienseminar, ist der Rückbezug zur Universität nach Ifferts Auffassung kaum möglich. Auch hier werde sicht­bar, dass die vorher an der Uni vermittelten Inhalte häufig zu wenig praxisrelevant sind.

B.E.

14