Heft 
(1.1.2019) 01
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Titel

PUTZ 1-2/01

Nur ein Ideal auf Papier?

Vorschläge für mehr Praxisbezug

Ein wichtiges Anliegen des Potsdamer Modells der Lehrerbildung besteht darin, die Studierenden möglichst frühzeitig während ihrer Ausbildung über den Tellerrand, das heißt in den Schulalltag schauen zu lassen. Trotzdem beklagen Studier­ende häufig die inkonsequente Umsetzung dieses Anliegens.

Den oft fehlenden Praxisbezug im Studium kritisieren Lehr- amtsstudierende, die sich Ende des vergangenen Jahres zu einem SeminarZukunftswerk­statt trafen. Unter dem Titel Wandel der Lehrerrolle und Zukunft der Lehrerbildung diskutierten sie mit Dr. Rosemarie Naumann aus der Wirtschafts- und Sozialwissen­schaftlichen Fakultät im Rahmen ihres erziehungswissenschaft- lichen Hauptstudiums auch über das Potsdamer Modell der Lehrerbildung. Das Modell bietet nach ihrer Meinung gute theoretische Ansätze für eine praxisorientierte Ausbildung. Es fehle jedoch größtenteils deren Umsetzung. Halbherzigkeit, Inkompetenz und fehlende Rückkopplung werden fast über­einstimmend beklagt. So müsse dringend die bestehende Tren­nung von Studium und Referen­dariat überwunden werden.

Die Studierenden wünschen sich einen studienbegleitenden Praxistag mit anschließendem Seminar, wo aktuelle Unter­richtsprobleme aufgegriffen, analysiert und auf Lösungs­möglichkeiten untersucht wer­den. Gebraucht werden nach ihrer Auffassung detaillierte Studienordnungen, die den Studierenden die Orientierung erleichtert und eine kompetente, gut organisierte Zusammen­arbeit von Schule und Hochschule. Weitere Verbesse­rungsvorschläge betreffen die Organisation der Lehrveranstal­tungen. Im Gegensatz zu den Vorlesungen sollten die Seminare separat für Lehr­amtsstudierende angeboten wer­den. Die Studierenden plädieren im Interesse einer qualitätsvollen Ausbildung für zulassungs­

beschränkte Studiengänge. Auch Guido Greschke, der bereits in der Sportschule Potsdam als Referendar arbeitet, sieht Defizite im Praxisbezug der Lehramtsausbildung an der Uni Potsdam.

Die wenigen Möglichkeiten, schon während des Studiums selbst vor der Klasse stehen zu können, sind ein ,Tropfen auf den heißen Stein. Es bleibt kaum Zeit, die Schüler kennen zu lernen. Nach Greschkes Meinung müssen die Praktika im Studium den gleichen Stellen­wert einnehmen wie das je­weilige Fach.

Geschieht das nicht, könne die Zeit für die Praktika auch einge­spart und die praktische

Ausbildung generell auf das Referendariat verschoben wer­den. Alles andere ist für ihn Utopie und Zeitverschwendung. Nur wenn der Stellenwert des praktischen Unterrichtens wesentlich erhöht wird, würden

die Studierenden der Universität Potsdam auch die Didaktik- Ausbildung ernster nehmen.

B.E.

Weitere Informationen zur Zukunftswerkstatt und zu den Vorschlägen der Stu­dierenden sind bei Dr. Rosemarie Naumann aus der Wirtschafts- und Sozialwis­senschaftlichen Fakultät, Tel.: 0331/977-3703, E-Mail: rnaumann@rz.uni-potsdam.de erhältlich.

Praktikumsbüro an der Uni

Zur Zentralstelle für Lehrer- bildung gehört das Prakti­kumsbüro als wichtiger An­laufpunkt für alle Lehr­amtsstudierenden der Univer­sität Potsdam. Die Organi­sation von schulpraktischen Studien im erziehungswis­senschaftlichen Studium, wie Hospitationspraktikilm, Prak­tikum in pädagogisch-psycho­logischen Handlungsfeldern, psychodiagnostisches Prakti­kum und Integriertes Ein­gangssemester Primarstufe, sind wichtige Aufgaben des Büros. Aber auch der Beratung der Studierenden zu Zielen, Inhalten und Organisations­formen des Praxisstudiums, der Vermittlung von Prakti­kumsplätzen und der engen Verbindung zu den Schulen und allen an der Lehramtsaus­bildung beteiligten Bereichen der Universität Potsdam wird große Aufmerksamkeit ge­schenkt.

PUTZ

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Auch zeichnerisch setzten sich Studierende im Rahmen einer Lehrveranstaltung kritisch mit dem Potsdamer Modell der Lehrerbildung, insbesondere mit dem dort verankerten Praxisbezug der Ausbildung auseinander.

Zeichnung: Nadine Kühl, Melanie Ziegert, Barbara Prchala, Katrin Wendler

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