Heft 
(1.1.2019) 01
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PUTZ 1-2/01

Forschung

Die Wahrheit liegt dazwischen

Technikdidaktik auf der Suche

Im Oktober 2000 fand in Struveshof zum Problem von Technikbildern und -konzep- ten ein Gedankenaustausch zwischen zahlreichen natio­nalen und internationalen Experten, darunter auch Wis­senschaftler der Uni Potsdam, statt, über den PUTZ schon in der Ausgabe 9/2000 berich­tete. Eine Rolle spielten dabei gleichermaßen Fragen der Technikdidaktik.

Der Gegenstandsbereich der Technikdidaktik bedarf im Prinzip keiner weiteren Erör­terung. Zur fortschreitenden Technisierung dagegen gibt es unterschiedliche Positionen. Engagement und Tatkraft sind erwiesener Maßen aber immer Abhängige von Wissen und Können. Hier nun ist die Fach­didaktik immer wieder aufs Neue und im besonderen Maße gefordert:Was soll vermittelt werden, wann und wo, wie und warum?, lauten die Fragen. Genau die bereiten aber auch manche Schwierigkeiten. Wie beispielsweise lässt sich treffsi­cher der moderne Vermittlungs­gegenstand für technische Allgemeinbildung in seinen Zielen und Inhalten ableiten? Vielleicht ist die Frage schon falsch gestellt. Nicht singulär war in Struveshof auch die Auffassung vertreten, dass es

Sieger geehrt

Der Sieger des landesweiten Schülerwettbewerbs Informatik 2000 steht fest. Das Rennen machte diesmal eine Projekt­gruppe aus der Potsdamer Gesamtschule Peter Joseph Lenne, die sich mit dem Thema Ampel- und Verkehrsfluss­steuerung am Leipziger Drei­eck, einem zentralen Verkehrs­knotenpunkt in Potsdam beschäftigte. Insgesamt nahmen über 90 Teilnehmer an dem unter dem MottoInformatik und Verkehr stehenden Wettbewerb teil, den nun schon zum dritten Mal der Uni- Bereich für Didaktik der Informatik und der Branden- burgische Landesverein zur

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eher darum geht, was ein (fast beliebiger) Gegenstandsbereich der Technik dazu beitragen kann, um Ziele und Inhalte zu verwirklichen.

Die Wahrheit liegt wohl irgend­wo dazwischen. Außerdem lässt sich so ohnehin lediglich Kon­zeptionelles angehen. Das

Förderung mathematisch-natur­wissenschaftlich-technisch inter­essierter Schüler e.V. (BLIS) gemeinsam organisierten. Das Gewinner-Team erhielt für die eingereichte Arbeit ein Preisgeld von 500,-DM. Aber auch die anderen drei Tüftler-Gruppen gingen bei der noch im Dezember vergangenen Jahres am Uni-Institut für Informatik durchgeführten Siegerehrung nicht leer aus. Sie nahmen eben­falls Geldprämien in Empfang. Auch in diesem Jahr soll es den Landeswettbewerb wieder geben. Die Ausschreibung wird in den nächsten Wochen er­wartet.

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eigentliche Technikbild entsteht in den Köpfen als lebendige Lernerfahrung. Also interessiert in besonderer Weise der Trans­formationsprozess, wie objektiv Gegebenes zum subjektiven Bestand gemacht werden kann. Eine wesentliche Unterfrage leitet sich ab: Wie lässt sich tech­

Preis für Profs

Die Essener Krupp-Stiftung hat den mit einer Million DM aus­gestattetenAlfried Krupp- Förderpreis ausgeschrieben. Gedacht ist die Auszeichnung für Hochschullehrer, denen es trotz hervorragender Qualifikation bisher noch nicht gelang, eine C4-Professur zu erhalten. Die Wissenschaftler müssen jedoch eine Berufung auf eine C3- Professur vorweisen. Älter als 38 Jahre sollten die Bewerber nicht sein. Entsprechende Förder­vorschläge können nun Einzel­personen, wissenschaftliche Hochschulen oder auch For­schungseinrichtungen ein­reichen.

Alle Unterlagen gibt es über die

nisches Handeln zu selbstbe­stimmtem Handeln und Lernen in den Selbstkonzepten der Schüler qualifizieren?

Die Technikbildung steht in der Pflicht, einen komplexen, viel­schichtigen und verwobenen Gegenstand zu unterrichten. Was aber ist der eigentliche Allgemeinbildungsgegenstand? Die Diskussion brachte die Er­kenntnis hervor, dass recht ein­heitlich die Allgemeine Tech­nologie als ein gültiges Bezugs­system anerkannt wird. Diese betrachtet Technik als Stoff-, energie- und informationsän- dernde Prozesse und Systeme und liefert zunächst ein sehr grobes Ordnungsschema zum Lernen und Lehren. Jeder konkrete Bildungsgegenstand liegt damit freilich noch auf sehr allgemeiner Ebene. Eine Über­betonung des Technologischen birgt in sich sogar die Gefahr, das von der allgemeinen Technikbildung über Jahre endlich gewonnene Terrain im Sozialen, im Ästhetischen, im Ökonomischen und anderswo wieder zu verlieren. Einen Rück­zug zum Technizistischen würde dieser Bildungsbereich schul­politisch nicht überleben. Den­noch, da ein winziger Nenner gefunden ist, könnten weitere handlungstheoretische Bezüge folgen.

Dr. Käthe Friedrich/Technik- philosophie TU Cottbus;

Dr. Hans-Joachim Laabs/ Institut für Arbeitslehre/Technik Universität Potsdam

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Hügel 15, 45133 Essen,Tel.: 0201/188- 4809, Fax.: 0201/412587, E- Mail: info@krupp-stiftung.de. Als Bewerbungsschluss gilt der 15. März 2001.

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Im Internet

Wer sich über das Internationale Begegnungszentrum der Wis­senschaften Potsdam (IBZ) informieren möchte, kann dies jetzt auch über das Internet tun. Unter http ://www. uni-pots- dam.de/u/ibz gibt es Auskünfte über das auch von der Universität Potsdam für seine Gäste genutzte Haus. PUTZ

Technikdidaktiker stehen vor schwierigen Herausforderungen. Denn sie müssen vermitteln, was Technik eigentlich umfasst. Dabei gilt es auch zu reagieren: auf die Veränderungen hin zum Digitalen, zur Miniaturisierung, Funktionsinte­gration oder den wachsenden Einfluss Heuer Kommunikationstechnologien.

Abb.: zg.