Person al ia
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Der passionierte Gärtner
Nahaufnahme: Wolfgang Pifrement lebt und arbeitet flir den Botanischen Garten.
„Pflanzen sind wie kleine Kinder, die jeden Tag angeschaut werden wollen. “ Der gelernte Gärtner, studierte Gartenbauer und Botaniker Wolfgang Pifrement macht seinen täglichen Rundgang durch alle Häuser und Reviere des Gartens. Die „Chefvisite“ gehört für den technischer Leiter zu seinem Beruf, der immer auch Berufung war.
A ls anläßlich des Neujahrsempfangs 2002 die Kanzlerin der Universität Potsdam, Steffi Kirchner, Pifrements langjährige und engagierte Tätigkeit würdigte, dachte der wohl im Stillen: Was für ein Aufwand wegen mir.
Vor zweiunddreißig Jahren aus dem Mecklenburgischen nach Potsdam kommend, gestaltete er den Botanischen Garten nach seiner Facon und prägte dessen Bild. Heute zählt der Potsdamer Garten zu den zehn besten in Deutschland mit Kontakten zu etwa fünfhundert botanischen Gärten weltweit.
Pifrement, einer Kaufmannsfamilie entstammend, hat einen Zwölf-Stunden-Tag. Oft inspiziert er auch am Wochenende oder an Feiertagen die Gewächshäuser. Für den
Vater zweier Söhne, der Orchideen ebenso liebt wie klare Absprachen, ist ein technischer Direktor immer nur so gut wie seine Mitarbeiter. Neunzehn davon und neun Auszubildende stehen ihm zur Seite. Viele davon sind enge Weggefährten. Er lobt das Team bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Selbst ein rast- und ruheloser sowie beispielgebender Vorgesetzter strukturiert und antizipiert er nicht nur sämtliche Pflanzungen. Er verhandelt auch mit Bauämtern, Denk- malpflegem, kooperiert mit Naturschützem oder Steinmetzfirmen. Er verantwortet Ausstellungen und Führungen, den Pflanzen- und Samenexport in aller Herren Länder, den Informationsdienst und die Öffentlichkeitsarbeit; beispielsweise die Präsentation auf der BUGA. Renommee nach außen war ihm immer wichtig. Und dass die zahlreich kreierten Blumendekorationen oftmals als flo- ristische Meisterwerke bewundert werden,
erfüllt ihn natürlich mit Stolz. Doch dazu schweigt er still.
Viel wichtiger ist ihm die Zusammenarbeit mit der Botanik am Uni-Institut für Biochemie und Biologie, die gesamte wissenschaftliche Betreuung also. Etwa das pünktliche Bereitstellen der für Forschung und Lehre benötigten Pflanzen oder die Systematisierung jedes Gewächses sowie die Bestimmung seiner Morphologie. Dass der Garten an die Universität gebunden bleibt, bedarf seiner Meinung nach keiner Diskussion. Ohne diese kann er nicht existieren. Mit der Gründung des „Freundeskreises des Botanischen Gartens“ im Jahre 1995 ging ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Als Mitglied des „Verbandes der Technischen Leiter der Botanischen Gärten Europas“ weiß er, das ein solcher mit der Professionalität und der Identifizierung seiner Mitarbeiter steht und fällt. Auch nach der im November dieses Jahres anstehenden Pensionierung des Pflanzenkundlers wird der Garten in voller Blüte stehen, ein seltenes
Exemplar wird dann allerdings fehlen.
tp
Herr der Pflanzen: Wolfgang Pifrement
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