Heft 
(2022) 29
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Einleitung- Vorgeschichte-

Schutzprojekt Groẞtrappe der DDR

Die Arbeiten des Fördervereins Groẞtrappenschutz e. V. gehen auf das Schutzprojekt Groẞtrappe der DDR zurück. Dieses Schutzprojekt, dessen Leiter Dr. Max Dornbusch von der Biologischen Station Steckby ( DORNBUSCH 1978) war, basierte auf Forschungsergeb­nissen des Arbeitskreises zum Schutz vom Aussterben bedrohter Tiere( AKSAT) im Institut für Landschafts­forschung und Naturschutz( ILN, 1991 abgewickelt).

1971 gab das Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft( MLFN) der DDR eine >> Empfehlung für die Durchführung von Maßnah­men zum Schutz und zur Hege der Groẞtrappe in der DDR " heraus( ANONYMUS 1971).

1973 begann in Steckby die künstliche Erbrü­tung von bei Landwirtschaftsarbeiten geretteten Groẞtrappengelegen, die Aufzucht der Küken und Auswilderung der Jungtrappen( DORNBUSCH 1983b).

1974 wurden die ersten von insgesamt 30 Groß­trappenschongebieten einschließlich ihrer Behand­lungsrichtlinien ausgewiesen( DORNBUSCH 1974/75). Die Behandlungsrichtlinien wurden wegen Finanz­und Personalmangels in den meisten Kreisen nur unzureichend umgesetzt. Der Bestand umfasste in dieser Zeit noch 850 Großtrappen( DORNBUSCH 1983a). Im gleichen Jahr setzte die Bezirksnatur­schutzbehörde( BNB) des ehemaligen Bezirks Potsdam Manfred Loew, Mitglied der Fachgruppe Ornithologie und Naturschutz Rathenow , haupt­amtlich als Beauftragten für den Großtrappenschutz

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ein. Er sensibilisierte die Mitarbeiter der Landwirt­ schaftlichen Produktionsgenossenschaften ( LPGen) für das Schutzprojekt und sicherte gestörte Gelege für das Aufzuchtprogramm in Steckby.

1978 begannen die BNB des Bezirkes Potsdam mit dem Ausbau eines Gehöftes in Buckow bei Nennhausen( ehemaliger Kreis Rathenow) zur Na­turschutzstation.

1979 übernahm die Naturschutzstation Buckow von der Biologischen Station Steckby die Aufnahme gefährdeter Gelege, Kunstbrut, Kükenaufzucht und Auswilderung der Jungtrappen( Abb. 1).

Dr. Heinz Litzbarski wird Leiter der Einrichtung ( bis 1999).

1985 begannen die Mitarbeitenden der Station in vier Großtrappeneinstandsgebieten des Bezir­kes Potsdam mit Untersuchungen zur Arthropo­denfauna auf Grün- und Ackerland. Verbunden mit intensiven Untersuchungen zum Futterbedarf handaufgezogener Großtrappenküken sollte ge­klärt werden, ob in den Großtrappenbrutgebieten das Arthropodenangebot für eine erfolgreiche Kü­kenentwicklung ausreicht. Das Ergebnis war bereits im ersten Jahr eindeutig: Auf intensiv genutztem Grün- und Ackerland bedeuten die geringen Ar­thropodenbestände für viele Großtrappenküken den Hungertod( Abb. 2).

1986 lud das MLFN Vertreter der Landwirt­schaftsbetriebe aus nahezu allen Großtrappen­schongebieten nach Berlin . Dort wurden diese Untersuchungsergebnisse vorgestellt und konkrete Maßnahmen für eine naturschutzorientierte Land­

Abb. 1 a, b: Die Erbrütung bei Landwirtschaftsarbeiten geretteten Großtrappengelegen, die Aufzucht und Auswilderung der Jungtrappen sind seit 1991 Arbeitsschwerpunkte des Fördervereins.

The focus of the work of the society since 1991 has been the artificial breeding of Great Bustard clutches rescued during ag­ricultural work and the rearing and release of the young bustards. Fotos: H. Litzbarski.