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Otis 29( 2022)
Tab. 1: Kompensationsflächen mit den umgesetzten Maßnahmen der Habitatpflege in der Slamener Heide. Compensation areas with the implemented habitat care measures in the Slamener Heide.
Lage
Bezeichnung
Pflegejahre
Fläche( ha)
01
2007/ 08*, 2019/ 20**
12,7
zwischen WEA 1, 3( Abb. 3)
02
2019/20
2,3
zwischen WEA 7 und Mittelweg( Abb. 1)
03
2013/14, 2019/20
2,9
um WEA 7
04
2019/20
4,4
zwischen Mittelweg und WEA 3/4
05
2019/20
2,9
um WEA 9
06
2019/ 20**
3,2
zwischen Mittelweg, WEA 4
07
2007/08, 2019/20
2,2
zwischen WEA 5, 6, 7
W1
2013/14
2,8
zwischen WEA 5, 10
W2
2019/20
1,1
neben WEA 15
ehemalige Panzerstraße,
W3
2007/08, 2019/20
7,1
W4
2007/08, 2019/20
6,1
W5
2007/ 08*, 2019/20
1,3
neben WEA 14( Abb. 4)
Düne östlich der Panzerstraße, W4 zwischen WEA 14 und 17( Abb. 5, 6)
W6
2007/08, 2019/20
0,9
Summe:
49,9 ha
*
**
In 01 wurden 2007/08 nur 4,4 ha gepflegt, in W5 nur 0,7 ha. 01 und 06 wurden 2019/20 nicht vollflächig gepflegt.
fünf und im Jahr 2019 noch drei WEA dazu. Diese acht WEA( Baufeld 2) stehen teilweise auf oder in unmittelbarer Nähe der zum Schutz des Ziegenmelkers ausgewiesenen Kompensationsflächen. Trotz dieser als Entwertung empfundenen Bebauung wurden diese Areale im Winter 2019/20 erneut einer Pflege unterzogen und deren Wirksamkeit im Frühjahr 2020 hinsichtlich des Erhalts der ausgewiesenen Lebensräume des Ziegenmelkers bewertet.
Bei den Holzungen wurden auf den Kompensationsflächen( Abb. 1, 3-6) bis auf 5% Strukturbäume( die stärksten Bäume, gleichmäßig verteilt) alle jungen Kiefern entnommen, von der Fläche beräumt und geschlossene Kiefernhorste aufgelöst. Ein junger, lichter Aufwuchs der Hänge- Birke verblieb auf der Fläche. Nur sehr dicht stehende Birkenbestände wurden aufgelichtet, und die jungen Trauben- Eichen generell geschont.
Anfangs erfolgten die Holzungen motormanuell, später auch mit einem Harvester. Die daraus resultierenden Bodenverwundungen führten- wie gewünscht- zu mosaikförmig verteilten Rohbodenflächen.
Der vom dämmerungs- und nachtaktiven Ziegenmelker vorgebrachte Gesang ist ein gutes Kennzeichen für ein besetztes Revier( SÜDBECK et al. 2005). Da sich die Rückkehr aus dem Winterquartier bis weit in den Mai erstreckt( STÜLCKEN 1962), erbringt die Suche nach der Art erst ab Ende Mai vollständige Ergebnisse.
In der Slamener Heide wurde der Brutbestand in den Jahren 2007, 2010, 2015 und 2020 erfasst. Eine weitere Kartierung erfolgte im Sommer 2008 während der Errichtung der WEA im Baufeld 1. In diesen Jahren wurden jeweils fünf bis sechs abendliche Einsätze zwischen Ende Mai und Mitte Juni organisiert. Dazu waren bei geeignetem Wetter ab Sonnenuntergang drei bis vier Kartierer gleichzeitig im Einsatz. Durch Ortswechsel nach positivem Befund wurde versucht, an einem Abend das gesamte Untersuchungsgebiet zu kontrollieren. Nur bei fehlendem, spontanem Rufen an bei Vorkontrollen besetzten Standorten wurde eine Klangattrappe eingesetzt.