Möckel& Raden: Zur Reaktion des Ziegenmelkers auf die Errichtung von Windenergieanlagen...
flächigen Wiederbewaldung der Offenfläche. Bis zum Jahr 2000 wurden rund 65 ha aufgeforstet. Die Kulturen( Kiefer, Hänge- Birke, Rot- Eiche) befanden sich während der Untersuchungen im Dickungsalter ( 10-25 Jahre). Auf Brandenburger Gebiet waren nur 35 ha halboffene Sukzessionsfläche verblieben.
Abb. 2: Im Sommer 2019 errichtete Windenergieanla
März 2020.
Wind turbine of the type Vestas V136 erected in the summer of 2019 in the wind farm near Spremberg , March 2020. Foto: R. Möckel.
Im Brandenburger Teil des früheren TÜP wurden auf der Offenfläche von 2008 bis 2009 neun WEA des Typs ,, Fuhrländer FL 2500-100" errichtet. Die auf einem Gitterturm aufgesetzten Anlagen( Abb. 1) besitzen eine Spitzenhöhe von 191 m( Nabenhöhe 141 m, Rotorkreisdurchmesser 100 m). Der Abstand vom Erdboden bis zur Rotorspitze beim Durchschreiten des unteren Scheitelpunktes misst 91 m. Der Turm steht auf vier Fundamenten. Zwischen ihnen befinden sich Sandflächen. Vor jeder WEA gibt es eine geschotterte Montagefläche, welche dauerhaft von höherem Bewuchs freigehalten wird.
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Im Jahr 2016 wurden auf dem früheren TÜP fünf weitere WEA des Typs„ Fuhrländer FL 2500-100" aufgestellt. Diese haben ebenfalls einen Gittermast( WEA 10 bis 14). Die technischen Parameter dieser Anlagen decken sich mit den zuerst errichteten neun WEA .
Im Jahr 2019 kamen noch drei WEA des Typs » Vestas V136" dazu( WEA 15 bis 17). Abweichend zu den 14 anderen WEA stehen diese auf einem Betonmast( Abb. 2). Sie besitzen eine Spitzenhöhe von 200 m( Nabenhöhe 132 m, Rotorkreisdurchmesser 136 m). Der Abstand vom Erdboden bis zur Rotorspitze beim Durchschreiten des unteren Scheitelpunktes misst 64 m. Alle 17 WEA haben drei Rotorblätter sowie eine Tages- und Nachtkennzeichnung nach den Vorschriften der Flugsicherheit.
2.1.2 Pflege der Kompensationsflächen in der Slamener Heide
Im Sommer 2007 waren auf dem früheren TÜP 13 Reviere des Ziegenmelkers kartiert worden( Nullmonitoring). Um den Lebensraum der Art trotz Errichtung der WEA zu erhalten, wurden schon im Winter 2007/08 Maßnahmen zur Aufwertung von Sandheiden im und um den geplanten Windpark umgesetzt ( Tab. 1). Diese erfolgten auf Lichtungen, die durch den früheren militärischen Übungsbetrieb entstanden waren. Sieben( 01 bis 07) befanden sich im geplanten Windpark, sechs( W1 bis W6) außerhalb ( Tab. 1). Alle prägte eine üppige Gehölzsukzession aus Kiefer und Hänge- Birke. Auf diesen Parzellen sollten durch Entnahme junger Bäume dem Ziegenmelker als Bewohner halboffener Heiden wieder günstige Lebensräume geschaffen und langfristig erhalten werden.
Nach der Ersteinrichtung im Winter 2007/08 wurden die Kompensationsflächen regelmäßig begutachtet. Dabei zeigte sich, dass auf Grund der natürlichen Wiederbewaldung( Sukzession) weitere mechanische Eingriffe notwendig wurden, um die Habitateignung für den Ziegenmelker zu erhalten. Im Winter 2013/14 kam es erneut zu großflächigen Pflegemaßnahmen( Tab. 1). Diese wurden durch Bestandserhebungen des Ziegenmelkers zur Überprüfung ihrer Wirksamkeit begleitet. Darauf aufbauend kam es zur Präzisierung der Pflegeschritte.
Die ersten neun WEA wurden Ende April 2009 in Betrieb genommen( Baufeld 1). Im Jahr 2016 kamen