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überboten. Bezieht man das Umfeld des Windparks ein, lag der im Frühjahr 2022 ermittelte Wert um fünf Paare über dem Ausgangsbestand( Zunahme auf 126%, Tab. 3). Am 2. Juli 2022 sang ein Männchen nur 50 m von einer WEA entfernt. Meist hielten die Ziegenmelker zu laufenden WEA aber noch immer einen Abstand von mindestens 250 m ein.
2.2.4 Wirksamkeit der Kompensationsflächen im Chransdorfer Wald
Um eine Abnahme des Bestandes zu verhindern, hatte man im Jahr 2014 vier Kompensationsflächen für den Ziegenmelker vorbereitet. Deren Fläche beläuft sich auf 11,6 ha( Lage s. Abb. 13):
Fläche 1 nördlich vom Windpark( 3,0 ha) Birkensukzession unter einer doppelt belegten 110- kV- Freileitung: Östlich und westlich davon wurde 2013 je ein Revier des Ziegenmelkers kartiert( Abb. 13). Beide waren auch in den Jahren 2016 und 2018 besetzt. Im Sommer 2018 lag das Revier im Westen auf der Kompensationsfläche 1, das östliche war näher an die Kompensationsfläche 2 gerückt. Zu einer Verdichtung des Bestandes gegenüber dem Nullmonitoring kam es nicht. Im Frühjahr 2022 war die Kompensationsfläche 1 unbesiedelt( zu dichter Gehölzaufwuchs).
► Fläche 2 nordöstlich vom Windpark( 3,4 ha) Lichte Kiefern- Birkensukzession unter einer 110- kVFreileitung: Wenig südlich davon wurde 2013 ein Revier des Ziegenmelkers kartiert( Abb. 13). Dieses befand sich in den Jahren 2016, 2018 und 2022 unmittelbar auf der Kompensationsfläche. Zur Ansiedlung eines weiteren Paares kam es nicht und damit nicht zur Verdichtung des Bestandes.
Fläche 3 östlich vom Windpark( 1,2 ha, Abb. 14)
Otis 29( 2022)
Kiefernsukzession unter einer 110- kV- Freileitung: Im Sommer 2013 war der Ziegenmelker südlich der späteren Kompensationsfläche präsent( Abb. 13). Das Revier war auch im Sommer 2016 besetzt. Zwei Jahre später sang ein Männchen unmittelbar auf der Kompensationsfläche 3. Das Revier hatte sich auf das Ersatzhabitat verlagert, ohne dass es zur Verdichtung des Bestandes kam. Im Frühjahr 2022 war die Kompensationsfläche 3 unbesiedelt( zu dichter Gehölzaufwuchs).
Fläche 4 zwischen Windpark und Autobahn A13 ( 4,0 ha, Abb. 12)
Locker mit Kiefer und Hänge- Birke bestockte Halboffenfläche: Im Sommer 2013 war der Ziegenmelker auf der späteren Kompensationsfläche 4 präsent( Abb. 13). Im Mai 2016 sang hier kurzzeitig ein Männchen. Zur Ansiedlung auf dem Ersatzhabitat kam es 2018. Im Frühjahr 2022 war das Areal unbesiedelt. Obwohl es sich um die größte Ausgleichsfläche handelt, blieb eine Verdichtung des Bestandes gegenüber dem Nullmonitoring aus. Dies dürfte mit der Nähe zur Autobahn zusammenhängen( Abstand im Minimum unter 300 m).
Zu den naturschutzfachlichen Ausgleichsmaẞnahmen des Vorhabens gehörte zudem die einmalige Freistellung zugewachsener Sandheiden inklusive Heidemahd( insgesamt 16 ha verteilt auf neun Bereiche). Dies trug letztlich mehr zum Erhalt des Ziegenmelkers im Untersuchungsgebiet bei als die vier ausgewiesenen Kompensationsflächen.
3
3.1
Der Ziegenmelker auf unbebauten früheren Truppenübungsplätzen in der Niederlausitz
Der größte TÜP im Süden Brandenburgs befand sich nördlich Hohenleipisch ( Landkreis Elbe- Elster ). Im
Tab. 3: Bestandsentwicklung des Ziegenmelkers im Windpark bei Großräschen . Population development of the nightjar on the wind farm near Großräschen .
Anzahl besetzter Brutreviere
Jahr
Betriebszustand
auf Vorhabenfläche
im näheren Umfeld
Gesamtbestand
2013
Nullmonitoring
16
3
19
2015
Bauphase
21
7
28
2016
Betriebsphase
8
9
17
2018
Betriebsphase
13
5
18
2022 Betriebsphase
18
6
24