Möckel& Raden: Zur Reaktion des Ziegenmelkers auf die Errichtung von Windenergieanlagen...
statt. Ein verunfallter Ziegenmelker wurde nicht gefunden. Auch die von der Vogelschutzwarte Brandenburg geführte Kartei( Stand 17.06.2022) enthält für Deutschland kein dokumentiertes Schlagopfer dieser Art( VSW Brandenburg 2022). Belegt ist je ein Fund in Bulgarien und Spanien sowie ein im letztgenannten Land verunfallter Rothalsziegenmelker Caprimulgus ruficollis. Da sich Ziegenmelker bei der Jagd und auch beim Balzflug überwiegend bodennah bewegen, ist die Gefahr des Vogelschlags offenbar gering. Diese Aussage dürfte aber nur gelten, wenn der Abstand vom Erdboden bis zur Rotorzone mehr als 50 m misst.
Auch die Verluste bei anderen Vogelarten waren im Windpark bei Spremberg überschaubar( fünf Opfer pro WEA und Jahr). Dies dürfte am Standort liegen, der sich abseits einer stark beflogenen Vogelzuglinie befindet. Für die Insel Fehmarn , einem ,, Brennpunkt", wurden von GRÜNKORN( 2010) Verluste von 13 Vögeln pro WEA und Jahr ermittelt. Weitere Angaben zu den jährlichen Verlusten stellten nach Literaturangaben BALLASUS et al.( 2009) zusammen. Weltweit schwankt demnach die Schlagopferzahl im Binnenland zwischen unter ein und 64 toten Vögeln pro WEA und Jahr. DÜRR( 2011) rechnet in Brandenburg mit jährlichen Verlusten in Höhe von 3,8 Vögeln je WEA , ein möglicherweise zu niedrig angesetzter Wert.
Die Schlagopfersuche ergab im Windpark Sprem berg aber eine hohe Gefährdung von Fledermäusen, auf die erstmals DÜRR( 2001) aufmerksam machte. Seitdem wird dieses Phänomen intensiv untersucht. Dabei bestätigte sich im Nordostdeutschen Tiefland die in der Slamener Heide festgestellte Hauptbetroffenheit von Großem Abendsegler, Rauhaut- und Zweifarb- Fledermaus( z. B. TRAPP et al. 2002, DÜRR 2007, SEICHE et al. 2007). Andere Arten kollidieren hier seltener mit WEA. Nach BALLASUS et al.( 2009) schwankt die Schlagopferzahl weltweit zwischen vier und 60 toten Fledermäusen pro WEA und Jahr. DÜRR( 2011) beziffert in Brandenburg die jährlichen Verluste mit 3,8 Fledermäusen je WEA . Demnach verunglückten im Windpark bei Spremberg überdurchschnittlich viele Fledermäuse. Hier verlagerte sich das Artenschutzproblem vom Ziegenmelker zu den Fledermäusen.
Danksagung
Wir danken unseren Helfern bei der Erfassung des Ziegenmelkers und der Schlagopfersuche im Wind
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park bei Spremberg ganz herzlich, insbesondere Iris Beschow, Ronald Beschow, Frank Hansel , Werner Hansel( V), Volker Löschner, Lennert Piltz und Ingrid Strohfeld.
Literatur
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