Heft 
(2022) 29
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damit auch als Schutzmöglichkeiten für den Weiß­storch beschrieben.

Verwendete Abkürzungen:

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HPa

HPm

JZa

HPO

JZm

ad.

SD

juv.

- Horstpaar, regelmäßig anwesend - Horstpaar mit flüggen Jungen -Anzahl flügger Junge pro HPa - Horstpaar ohne flügge Jungen

- Anzahl flügger Junge pro HPm - Altvogel

- Siedlungsdichte

- Jungvogel

AK- Tpl.-Altkreis Templin

Gebietsbeschreibung

Der ehemalige Kreis Templin als Untersuchungs­gebiet befindet sich im heutigen Landkreis Ucker­ mark . Dieser Altkreis Templin umfasst eine Fläche von 996 km² 1.000 km²( Statistisches Jahrbuch der DDR , 1972/1989). Die Fläche beinhaltet Waldflä­chen(~ 40%), Ackerflächen(~ 30%), Seen(~ 7%). Die restlichen Flächen teilen sich in Grünland, Siedlungs- und Wirtschaftsflächen( Gewerbege­biete, Unternehmen etc.) auf. Das Untersuchungs­gebiet wird von den Auswirkungen der Eiszeit charakterisiert. Hauptendmoränen, Endmoränen­züge, Geschiebemergel der Grundmoräne und San­dergebiete unterschiedlicher Art und Weise prägen die Landschaft. Es bildeten sich von Nordost nach Südwest verlaufende Schmelzwasserrinnen. Diese sind die Basis für die Entstehung von Moor- und Feuchtgebieten im Altkreis Templin . Differenzier­tere Beschreibung des Untersuchungsgebietes stellt BUKOWSKY in SEYBOLD( 2020) vor.

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Methode

Der Weiẞstorch ist auch im Altkreis Templin die Art, die am besten in ihrer Bestandsentwickelung erfasst wurde. Durch Kontrolle der Horste wer­den die Horstpaare und ihre Reproduktion nach­gewiesen. Diese Kontrollen beginnen etwa Mitte März und enden etwa Anfang August des laufen­den Jahres. In der Statistik werden die Anzahl der kontrollierten Horste, der nicht besetzte Horste, HPa, HPm, Hpo, juv.ges., JZa, JZm notiert. Die vom Landesamt für Umwelt Beauftragten führ­

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ten und führen die Kontrollen durch. In 57 Orten ( im Verhältnis zu 69 Horsten im Altkreis Temp­ lin ), in denen Anwohner in der Nähe der Horste wohnen, werden regelmäßig während der Brutzeit Auskünfte zum Horstgeschehen( Ankunft des BP, Anzahl der juv. bzw. besondere Vorkommnisse am Horst") abgefragt. Weitere Informationen er­folgen durch die Mitarbeiter der Naturwachten des Naturparkes Uckermärkische Seen und der Natur­wacht Warnitz. Und nicht zuletzt erfassen einzelne Mitglieder der Fachgruppe Ornithologie/ Arten­schutz beim Regionalverband des NABU Templin das Geschehen an den Weißstorchhorsten. So führt diese Art der Datenerfassung, neben den ei­genen Kontrollen, zu einer hohen Genauigkeit der Erfassung der Bestandsentwicklung und Repro­duktion des Weiẞstorches. Zu dieser dargestellten Datenerhebung wurde zusätzliche historische und aktuelle Literatur mit ihrem Bezug auf das Land Brandenburg und den Altkreis Templin ausgewer­tet( HEINRICH 1974; DORNBUSCH 1987, 1990; KLAFS& STÜBS 1987; ABBO Brandenburg 2001; LUDWIG 2001, 2010, 2019; RYSLAVY 2011).

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4.1

Ergebnisse

Bestandsentwicklung

Die Bestandsentwicklung des Weißstorches im Bun­ desland Brandenburg wurde eindrucksvoll in Publi­kationen von LUDWIG( 2001, 2010, 2019) dargestellt.

Im Vergleich der HPa im Land Brandenburg ( Quelle: Storchenpopulation Brandenburg https: // brandenburg.nabu.de >...> Weißstorch) und dem Altkreis Templin zeigen sich im Zeitraum 1992­2021 ähnlich verlaufende Schwankungen. Es gibt sogenannte Erfolgsjahre und Störungsjahre". In der Betrachtung der beiden Verläufe wird deutlich, dass die Anzahl der HPa einen leichten Trendanstieg zeigt. Jedoch ist ab 2016 im Land Brandenburg und im Altkreis Templin wieder ein Absinken der Anzah­len der HPa zu sehen.

Die Betrachtung der Datenlage bezüglich der HPa wäre nur ein Ausschnitt des Geschehens. Erst die Gesamtschau von HPa, HPm, HPo, juv. ges., JZa und JZm kann Auskunft über Tendenzen geben.

Der Zeitraum 1958 bis 1999 lässt sich wie folgt beschreiben:

Über dem Durchschnitt von 35 HPa liegen die Jahre 1970, 1971, 1975 und 1980. Hier liegen die Anzahlen