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des Rieselbetriebes ab Ende der 1960er aus hygienischen Gründen, nachdem auch die Produktion von Gemüse in den Parzellen verboten worden war. Anfang der 1990er Jahre existierten noch Reste der Rieselflächen bei Wansdorf, Falkenberg und Hobrechtsfelde , 1994 noch ca. 5 ha Teichfläche bei Waẞmannsdorf. Letztgenannte wurden als Forschungsprojekte noch bis Ende des Jahrhunderts genutzt und mit dreistufig gereinigtem Abwasser der Kläranlage Waßmannsdorf beschickt( TESSMANN in LUA 1997). Wie überall spielten Abwasserteiche und Rieselfelder für die Vogelwelt eine große Rolle, vor allem auch für durchziehende Limikolen. Deshalb stellten sie in unterschiedlicher Ausprägung für die Ornithologen ein günstiges Beobachtungsareal dar, neben den Rieselfeldern z. B. die Abwasserteiche bei Nauen und Kyritz ( KALBE 1965). Die Rieselfelder um Berlin wurden in den 1920er bis 1940er Jahren( GARLING 1929, 1932, 1940; KRÖSCHE 1935) und erneut nach dem Zweiten Weltkrieg ornithologisch untersucht( z. B. GÜNTHER& STREIFFELER 1968, DITTBERNER& DITTBERNER 1969, 1979, Übersicht bei MÄDLOW 1993). Die nördlich Berlins gelegenen Rieselparzellen wurden nach deren Aufgabe vielfach überbaut oder mit schnellwüchsigen Gehölzen aufgeforstet. Die südlich Berlins eingerichteten Rieselkomplexe blieben teils großflächig ungenutzt oder extensiv genutzt und entwickelten sich zu Hochstaudenund Brachflächen mit durchaus bedeutenden Brutvogelvorkommen( MÖNIG& HORN 1999), so z. B. für den Wachtelkönig und etliche seltenere
Otis 30( 2023) Sonderheft
Passeres. Bemühungen der Ornithologen, einen Teil weiter mit nun gereinigtem Abwasser zu beschicken und zu erhalten, schlugen fehl.
Typisch für den Südteil der Mark ist die Bergbaufolgelandschaft. Bereits im 19. Jahrhundert wurden Tagebaue zur Braunkohlenförderung angelegt, die nach Auskohlung teilweise mit Abraum wieder verfüllt wurden oder deren Restlöcher sich nach Wiederanstieg des Grundwassers zu Seen entwickelten. Vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde in der Lausitz der Abbau der Braunkohle forciert. Es entstanden teilweise sehr große und tiefe Seen einerseits und großflächige Halden andererseits. Aufgrund der geologischen Strukturen im Flözbereich mit sauren Röhrichtsanden ist die Bergbaufolgelandschaft hier durch teilweise extrem niedrige pH- Werte charakterisiert. Das Wasser in den Gewässern weist durch ungepufferte SO- und SO- Ionen teilweise pHWerte unter 4,0 auf, auch die durch Material tieferer Schichten gebildeten Halden sind meist sehr sauer( PIETSCH 1965, KALBE 1997a). Dadurch sind die entstandenen Gebiete zunächst lebensfeindlich, erst nach Jahren stabilisieren sich die Systeme und lassen auch eine Entwicklung zu Lebensräumen für Vögel zu. So siedeln in der Haldenlandschaft schützenswerte Arten wie Flussregenpfeifer, Brachpieper und Steinschmätzer, an den Gewässern vor allem verschiedene Möwenarten, u. a. Schwarzkopfmöwe, Mittelmeermöwe, Steppenmöwe( KAMINSKI& MICHAELIS 1995, MÖCKEL 2014), erste aktuell fast ausschließlich am Stoßdorfer See, letzte an meh
Abb. 11: Ehemalige Rieselfelder bei Schenkenhorst 2021. Foto: W. Mädlow.