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Heinz Wawrzyniak Gertfred Sohns
DER SEGGENROHRSÄNGER
DIE NEUE BREHM- BÜCHEREI
Abb. 34:„ Brehm- Band" zum Seggenrohrsänger von H. WAWRZYNIAK und G. SOHNS( 1977) mit Untersuchungsergebnissen vom Rietzer See.
Anfang der 1960er Jahre war wenig über die Vogelwelt des Unteren Havelgebietes mit dem Gülper See, Pareyer Luch und Überflutungsflächen zwischen Strodehne und Havelberg bekannt. A. ZIETEMANN hatte zwar Erich RUTSCHKE mündlich berichtet, dass das gesamte Gebiet ein hervorragendes Brut-, Durchzugs- und Überwinterungsgebiet sei, aber kaum jemand aus Potsdam oder Berlin hatte sich dorthin„ verirrt“. Wohl um der Meldung nachzugehen, organisierten E. RUTSCHKE und M. FEILER am 9.4.1961 eine mehrtägige Fachgruppenexkursion der Potsdamer an den Gülper See. Dort bestätigte sich, dass dieses Gebiet tatsächlich eines der wichtigsten Wasservogelgebiete Brandenburgs ist. Mehrere Tausend Spießund Pfeifenten rasteten damals im Gebiet, für alle Teilnehmer unvergessen, als die Enten als großer Schwarm, von Süden kommend, auf dem See einfielen. In den Folgejahren bestätigten sich solche Zahlen eindrucksvoll, Mitte der 1960er sogar noch weit höher mit bis zu 10 000 Spießenten! Das wussten die Binnenländler bis dahin absolut nicht! Folgerichtig wurde das Untere Havelgebiet zum
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Hausgebiet der Potsdamer Ornithologen und zum wichtigsten Forschungsgebiet für Wasservögel für E. RUTSCHKE. Wie sich schnell herausstellte, war es durch Meliorationen stark bedroht, so dass auch die Zentrale für Wasservogelforschung zusammen mit den ortsansässigen Ornithologen den fast aussichtslos scheinenden Kampf zur Unterschutzstellung begann; leider nur für einen Teil des Gebietes erfolgreich.
Die älteste Fachgruppe entstand 1947 auf Initiative von Wilhelm RIECK( 1886-1967) in Jo achimsthal , damals noch Arbeitsgruppe„ Feldornithologie" genannt. Ihr gehörte auch Otto MANOWSKY an, ein alter Haudegen der Vogelkunde im besten Sinn des Wortes, der sich speziell mit den Brut- Vorkommen des Gänsesägers um den Werbellinsee herum beschäftigte. Dafür war ihm kein Baum zu hoch, um an die Bruthöhle zu kommen, oder kein Weg zu weit, um mit dem Moped ( er besaß eine Moped- Werkstatt in Joachimsthal ) durch dick und dünn die urige Landschaft zu durchqueren. Auch W. RIECK gehörte noch einer Generation an, die die Natur hautnah erleben wollten, auch unter Inkaufnahme von Strapazen und körperlichen Belastungen. So bezeichnete RUTSCHKE( 1983) ihn als einen der letzten echten „ Heideläufer". Auch wenn er kaum etwas publizierte, verdanken wir ihm interessante Brutbeobachtungen am Schreiadler und über die Vogelwelt der Schorfheide sowie zur Balz, Brut, Jungenaufzucht und allgemeiner Fortpflanzungsbiologie des Gänsesägers( vgl. KALBE 1990).
Ebenfalls bereits ab 1947 fand sich im Raum Finsterwalde ein Freundeskreis von fünf bis sieben jugendlichen Ornithologen zusammen, die zwar noch nicht fest als Fachgruppe organisiert waren, aber doch fast täglich die Umgebung durchstreiften( GRÄTZ 1985 und pers. Mitt.).
Die Fachgruppe Ornithologie Königs Wuster hausen / Zossen bildete sich zunächst in selbiger Stadt, schloss sich dann aber mit Zossen zusammen. Eng verbunden ist sie unter anderem mit den Namen Gisela DECKERT ( Vorsitzende), Bernd LUDWIG, Günter Linde, Ingo MerTENS, Gerhard KRETLOW, Karl- Heinz WOLLENBERG und Lothar HAENSCHEL. Zu den monatlichen Treffen kamen in den 1970er Jahren durchschnittlich 12-15 Personen. Die Fachgruppe setzte einen Schwerpunkt im Naturschutz mit Gebietskontrollen und Initi