Heft 
(2023) 30. Sonderheft
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Kalbe und Mädlow: Zur Geschichte der brandenburgischen Ornithologie

reichten Stand eingenommen. Eine recht aktuelle Gesamtübersicht über die Vogelwelt lag vor. Mit den regionalen Fachgruppen waren nun große Teile des Landes avifaunistisch abgedeckt. Die Tä­tigkeit war von gemeinschaftlichem Handeln auf regionaler Ebene, Bezirksebene und Landesebene geprägt. Die Avifauna- Arbeit festigte den Zusam­menhalt über die Bezirksgrenzen hinweg. Mit der Zentrale für Wasservogelforschung, den zentralen Fachausschüssen und themenbezogenen Arbeits­gruppen waren Organisationsformen vorhanden, die Arbeitsvorhaben auf den Weg bringen und

3.5.3 Wissenschaftliche Einrichtungen

Eine große Bedeutung sowohl für die Wasservo­gelforschung als auch für die Avifaunistik erlangte die Gründung einer wissenschaftlichen Station der Pädagogischen Hochschule Potsdam am Gülper See und in der Unteren Havelniederung, die von Erich RUTSCHKE vorangetrieben wurde.

Diese Station entwickelte sich schnell zum Treffpunkt der Ornithologen, nicht nur aus Bran­ denburg . Zunächst( 1961) war die Windmühle in Prietzen gekauft worden, in der einfache Schlaf­

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auf viele Schultern verteilen konnten. Fortbildun­

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und Tagungen förderten Zusammenhalt und Weiterbildung der ehrenamtlichen Ornithologen, schulische Angebote sorgten für Ornithologen­nachwuchs. Quantitative Bestandserfassungen von brütenden und rastenden Vögeln waren zur Selbstverständlichkeit geworden. Laufende Moni­toringprogramme gab es allerdings nur für weni­ge sehr seltene Brutvogelarten. Außerdem fehlte eine zentrale Datensammlung, so dass wertvolle Daten einer zentralen Auswertung kaum zugäng­lich waren.

möglichkeiten bestanden, von der aus man mit starkem Spektiv( damals fest installiert ein bino­kulares Zeißgerät) fast den gesamten See überbli­cken konnte, später( 1975) den auf der Havelinsel liegenden Bauernhof Hünemörder, der größeren Gruppen Unterkunft bot. Neben Schlafräumen im Haupthaus und verschiedenen Nebengebäuden standen ein Küchentrakt, Versammlungsräume, Labors und im Keller die Bar Upfe zur Verfü­gung.

Abb. 49: Die alte Bockwindmühle bei Prietzen am Gülper See- 1961 von der Pädagogischen Hochschule Potsdam

erworben und für Feldarbeiten genutzt. Foto: H. Schreiber( 1971).