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Ornithologischer
Dr. Victor Wendland
zum 80. Geburtstag
1976 Heft 2
Band 1
Abb. 60: Der neue„ Ornithologische Bericht" ab 1976- nunmehr als Zeitschrift.
beruflichen Gründen, blieb der Stadt aber als regelmäßiger Gastbeobachter treu.
Inhaltlich wurden die bereits Ende der 1960er Jahre begonnenen Aktivitäten verstärkt fortgesetzt. Die Zahl von Siedlungsdichte- Untersuchungen stieg weiter an( WITT 1978) und ermöglichte bald eine erste Gesamtauswertung hinsichtlich der Vogelgemeinschaften der Grünanlagen( ELVERS 1978). Auch die stadtweite Erfassung ausgewählter Arten wurde fortgesetzt, so beispielsweise eine Gesamterfassung der Wasservogelbruten an allen West- Berli ner Gewässern, die 1972/73 von Wolfgang- Dietrich
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LOETZKE organisiert worden ist( LOETZKE 1976). Letzterer hatte 1971 von Armin LÜDTKE für einige Jahre die Leitung der Beobachtergruppe im DBV übernommen( OTTO& WITT 2002).
Die Beringung durchziehender Kleinvögel wurde nach Versuchen in einigen anderen Gebieten ab 1972 auf den Gatower Rieselfeldern fortgesetzt. Neben Bernd KRÜGER und Michael LENZ wurden hier unter anderem Hinrich ELVERS und Christian POHL aktiv, die sich zur„ Berliner Beringergemeinschaft" zusammenschlossen.
Wer etwas über ornithologische Ergebnisse veröffentlichen wollte, war entweder auf überregionale Fachzeitschriften( z. B. Ornithologische Mitteilungen, Vogelwelt, Journal für Ornithologie) oder auf wenige regionale Blätter angewiesen. Zu letzteren gehörten insbesondere die vom Volksbund Naturschutz herausgegebenen„ Berliner Naturschutzblätter". Diese Publikationsmöglichkeiten reichten für den gestiegenen Mitteilungsbedarf nicht mehr aus, und außerdem war es angezeigt, auch den halbjährlichen Beobachtungsberichten den Charakter zitierfähiger wissenschaftlicher Veröffentlichungen zu verleihen. So wurde der„ Ornithologische Bericht", nachdem 1965-1975 insgesamt 22 Ausgaben als vervielfältigte Rundschreiben erschienen waren, 1976 als offizielle, zitierfähige und gebundene Zeitschrift mit zwei Heften jährlich neu etabliert. Sie enthielt fortan neben den Halbjahres- und Brutberichten eine Vielzahl von Einzelbeiträgen, die Erfassungsergebnisse, faunistische Zusammenfassungen zum Vorkommen von Arten oder auch autökologische Untersuchungen an einzelnen Arten präsentierten. Die technische Realisierung erfolgte über die gesamte Zeit des Bestehens der Zeitschrift durch Wolfgang- Dietrich LOETZKE( WITT 2009).
Diese schlichten grauen Hefte mit ihren Beobachtungsberichten übten auf manche aktiven Feldbeobachter eine heute nur noch schwer nachvollziehbare Faszination aus. Ich erwartete das Erscheinen der Hefte in den 80er Jahren mit solcher Spannung, dass ich es manchmal nicht abwarten konnte und die frisch gedruckten Hefte bei W.-D. LOETZKE persönlich abholte, um nicht noch die Tage bis zum Versand warten zu müssen. Manche Beobachter kannten die Beobachtungsberichte fast auswendig und konnten aus dem Stegreif sagen, wie viele Nachweise von bestimmten Arten vorlagen oder auf welches Datum die bisher frühesten Nachweise von Zugvögeln fielen. Es gab ja keine schnelle Kommunikation über Internet. Man erfuhr von vielen interessanten Beobachtungen erst mit Erscheinen des jeweiligen Beobachtungsberichtes.( W.M.)