widmete sich schwerpunktmäßig dem Greifvogelschutz. Diese Aktivitäten wurden seit 1996 vom Verein Aquila, Arbeitsgemeinschaft zum Schutze wildlebender Greifvögel und Eulen Woblitz e. V. unterstützt. Die Naturschutzstation Peitzer Teiche ( Leitung: Hans- Peter KRÜGER ) befasste sich mit dem Naturschutz in Fischteichgebieten. Alle diese dem Landesumweltamt angegliederten Stationen legten einen Arbeitsschwerpunkt auf Ornithologie und Vogelschutz.
Dies galt insbesondere auch für die Naturschutzstation Rietzer See bei Schenkenberg unter der Leitung von Gertfred SOHNS. Sie erhielt die Bezeichnung„ Staatliche Vogelschutzwarte ". Schwerpunkte der Tätigkeit waren die Betreuung des Schutzgebietes am Rietzer See sowie landesweit die Organisation eines Schilfbrüterprogramms sowie behördlicherseits die Organisation der wissenschaftlichen Vogelberingung in Brandenburg in Kooperation mit der Beringungszentrale Hiddensee. G. SOHNS war bereits seit 1975 ehrenamtlicher Beringungsobmann für den Bezirk Potsdam und beschreibt in KöPPEN& GÖRNER( 2018) den Übergang des Beringungswesens in die neuen Strukturen in der Wendezeit.
Die Station war jedoch personell nur schwach besetzt, und zahlreiche Aufgaben, die in anderen Ländern typischerweise von den Vogelschutzwarten wahrgenommen wurden, waren in der Zentrale des Landesumweltamtes in Potsdam angesiedelt. Dazu gehörten unter anderem die Koordination der Horstbetreuer für seltene Greifvögel und Störche sowie die Sammlung von Bestandsdaten seltener und gefährdeter Brutvogelarten. Letztere wurden ab dem Jahr 1992 in regelmäßigen Jahresberichten in der Zeitschrift„ Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg “( N& L) veröffentlicht( RYSLAVY 1993). Auch die Gebietskulisse der 1997 benannten ersten zwölf Europä ischen Vogelschutzgebiete wurde hier erarbeitet ( ZIMMERMANN& RYSLAVY 1998). Die ersten beiden Fassungen der Roten Liste der gefährdeten Brutvögel wurden von LOEW& ZERNING( 1992) und DÜRR et al.( 1997) vorgelegt.
Auf Grundlage des Nationalparkprogrammes der DDR entstanden in den 1990er Jahren der Nationalpark Unteres Odertal sowie die elf Naturparke und drei Biosphärenreservate. Deren Arbeit
wurde zunächst zentral von der Landesanstalt für
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Großschutzgebiete koordiniert und gesteuert. Ein für die Ornithologie günstiger Umstand war, dass hier Martin FLADE tätig wurde, der seit 1989/90 beim Dachverband Deutscher Avifaunisten ( DDA ) gemeinsam mit Johannes SCHWARZ und anderen Mitstreitern ehrenamtlich mit dem Aufbau eines Monitoringprogramms für häufige Brutvogelarten befasst war. Dieses Monitoring bestand aus den beiden Komponenten Revierkartierung und Punkt- Stopp- Zählung. FLADE konnte dieses Programm nun zum Bestandteil der Umweltbeobachtung in den Großschutzgebieten machen und seine Einführung damit wesentlich befördern. So gab es 1995 bereits 62 bearbeitete Punkt- Stopp- Routen, davon 51 in den Großschutzgebieten. Als„ nächstbestes" Bundesland folgte Niedersachsen mit 35 Routen( FLADE 1996). Nicht zuletzt deshalb ist es heute möglich, für Brandenburg belastbare Trends der Bestände häufiger Arten seit 1995 anzugeben ( RYSLAVY et al. 2019).
1998 erfolgte im Landesumweltamt eine Umstrukturierung, und die Aufgaben der Staatlichen Vogelschutzwarte gingen nun von der Station am Rietzer See auf die Naturschutzstation Buckow über. 1999 ging H. Litzbarski in den Ruhestand und Torsten LANGGEMACH übernahm die Leitung der Vogelschutzwarte. Aus Potsdam kam dann Torsten RYSLAVY, vom Rietzer See Tobias DÜRR hinzu, so dass die ornithologischen Fachaufgaben nun an der Vogelschutzwarte in Buckow konzentriert wurden. Die Stationen Baitz und Rietzer See wurden Außenstellen der Staatlichen Vogelschutzwarte, letztere wurde später vom Landesamt für Umwelt aufgegeben und wird seitdem vom NABU Regionalverband Brandenburg/ H. ehrenamtlich betreut. 2007 wurde die Naturschutzstation Woblitz der Vogelschutzwarte angegliedert.
Die Aufgaben der Vogelschutzwarte wurden nun wesentlich ausgeweitet und können hier nur beispielhaft aufgeführt werden( vgl. LITZBARSKI& LANGGEMACH 2009). Weitergeführt wurden der Großtrappenschutz und die Betreuung der Trappengebiete in Kooperation mit dem Förderverein Großtrappenschutz. Monitoring wurde nunmehr zu einer zentralen Aufgabe, forciert durch die Aufnahme der Umweltbeobachtung ins Bundesnaturschutzgesetz, die Inkraftsetzung einer Bund- Länder- Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring und die Aufnahme von Vogeldaten in