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(2023) 30. Sonderheft
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Ornithologen sind zufrieden, wenn sie ihre Daten digital gemeldet oder sich über Internetforen aus­getauscht haben. Auf Papier gedruckte Auswer­tungen gehören für sie einer vergangenen Zeit an. Das führt aber auch zu Problemen. Denn die Ergebnisse solcher Kommunikation sind kaum dauerhaft gesichert. Und auch wenn dies der Fall ist wovon man etwa bei den ornitho- Daten aus­gehen kann bleibt die Frage, wie die riesigen Datenmengen noch beherrscht und ausgewertet werden sollen. Zusammenfassende Auswertungen wie avifaunistische Jahresberichte dürften auch weiterhin unentbehrlich bleiben, um den Über­blick über die Entwicklung der Vogelwelt zu be­halten. Die Form solcher Auswertungen wird sich allerdings sicher ändern, sie werden digital und stärker automatisiert sein müssen.

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Vor dem Hintergrund der skizzierten Ent­wicklung zeichnet sich ab, dass es zunehmend schwerer werden wird, Vereinsarbeit am Laufen zu halten und Vorstandsämter zu besetzen. Man­che regionalen Fachgruppen sind heute bereits stark überaltert. Ein hoher Altersdurchschnitt und traditionelle Arbeitsweisen machen es für junge

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Leute unattraktiv, solchen Gruppen beizutreten. Es gibt aber auch Gegenbeispiele, wie die sehr po­sitive Entwicklung der Fachgruppe Potsdam zeigt: Durch eine aktive Willkommenskultur und attrak­tive Angebote können auch heutzutage durchaus noch junge Menschen für Fachgruppenarbeit ge­wonnen werden.

Möglicherweise können neue, spontanere Or­ganisationsformen die klassische Vereinsarbeit perspektivisch ablösen. Allerdings bleibt dann das Problem, wie Arbeit kontinuierlich, über projekt­bezogene Aktivitäten Einzelner hinaus, abgedeckt werden kann. Und wenn finanzielle Mittel ins Spiel kommen, ist eine verantwortliche Struktur unab­dingbar. Eine solche wird zukünftig möglicher­weise hauptamtlich vorgehalten werden müssen, wobei die Frage der Finanzierung völlig offen ist.

Viele staatliche Aufgaben im Vogelschutz und -monitoring können nur durch breite Beteiligung von Hobbyornithologen erfüllt werden. Dies auch zukünftig zu gewährleisten ist damit nicht nur eine Aufgabe ornithologischer Vereine, sondern auch der zuständigen Behörden.