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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Doris Dönhoff-Kracht und Knut Dönhoff: Schulangst und Lernbehinderung- eine empirische Studie

Tab. 26: Zusammenhänge(Rangkorrelationen nach Kendall= tau) zwischen Intelligenzquotienten (IQ) und Schulnoten; Stichprobenumfang(n), Signifikanz(p; zweiseitig).

Legende:

Le= Lesen

Re= Rechtschreiben

De= Deutsch

Ma= Mathematik

Bio= Biologie

Rel= Religion

Erd= Erdkunde

Spo= Sport

Ge= Geschichte

Mus= Musik

Ku= Kunst

Schulnoten Le Re De Ma Bio IQ

n 244 215 342 597 8 tau-08-07-.14-2-Z p A221.001.001.01

Rei Erd Spo Ge Mus Ku 91 125.539 41 57 43

-.08-.18 11-01-32-12 32O1: 2001-97:= 003,30

Die Unterstreichungen kennzeichnen signifikante Zusammenhänge.

dem Intelligenzquotienten verwundern; überlegt man jedoch, daß mit steigender Schulstufe auch die Anforderungen im Fach Musik ansteigen, so z. B. Notenle­sen, das ein gewisses Maß an intellek­tuellen Fähigkeiten voraussetzt, Gegen­stand wird, so wird ein derartiger Zusam­menhang, der für Fächer wie Deutsch, Mathematik, Biologie und Erdkunde mehr oder weniger stark vermutet wird, auch für das Fach Musik plausibel(für den Regelschulbereich vgl. Kühn 1983, 154 f.). Der nicht sehr enge, bei der Grö­ße der Stichprobe jedoch hochsignifi­kante Zusammenhang zwischen Sport und IQ reicht für eine differenzierte In­terpretation nicht aus.

Für den sprachlichen Bereich und das Fach Sport erwies sich in der vorliegen­den Untersuchung die Anzahl der Ge­schwister als ähnlich sichere(bzw. unsi­chere) Prädiktorvariable wie der Intelli­genzquotient: Vier von sieben Korrela­tionen waren signifikant und lagen in vergleichbarer Höhe: Die Korrelationen mit Lesen, Rechtschreiben und Deutsch hatten Werte zwischen tau= 0,22 und tau= 0,26, mit Sport tau=,14. Ein derartiges Ergebnis läßt vermuten, daß bei Kindern aus der sozialen Grund­

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schicht mit hoher Geschwisterzahl sich die soziokulturelle Deprivation beson­ders in den Noten des Faches Deutsch zeigt.

Zwischen der Dauer des Schulbesuchs der Schule für Lernbehinderte(X= 4,80 Jahre) und den Angsttestsummen in den einbezogenen Angsttests(mit Ausnah­me des SAT) zeigten sich für den AFS Werte zwischen r=0,03 bis r= 0,02; für den FS 5-10 ergab sich ein Koeffizient von r=0,05 und für den KAT r= 0,12, die alle insignifikant sind. Der so häufig genannte Schonraumcharakter der Schule für Lernbehinderte und/oder Be­zugsgruppeneffekte scheinen sich im Verlauf des Sonderschulbesuchs auf die - wie bereits besprochen- ohnehin teil­weise niedrigen Angstwerte ihrer Schü­lerschaft nicht verändernd auszuwirken (vgl. auch Denz u. a. 1980). Eine Abhän­gigkeit der Veränderung des Angstni­veaus von den schulischen Sozialisa­tionsbedingungen, wie sie für den Regel­schulbereich festgestellt wurde(vgl. Schwarzer und Royl 1979), konnte bei den untersuchten lernbehinderten Son­derschülern somit nicht abgesichert wer­den.

Zusammenfassung der Hauptergebnisse

Im folgenden werden einige Haupter­gebnisse kurz dargestellt. Der Fragebo­gen für Schüler(FS 5-10), der Angstfra­gebogen für Schüler(AFS; bis auf die SkalaSchulunlust) wie auch der Kin­der-Angst-Test(KAT) sind(mit einigen Einschränkungen) bei lernbehinderten Oberstufenschülern einsetzbar, wenn auch die von den Test-autoren mitgeteil­te Faktorenstruktur des FS 5-10 und AFS, d.h. die Zuordnung der Items zu den gewählten Dimensionen wie auch die Anzahl der Faktoren, nicht mit den in der vorliegenden Untersuchung er­mittelten Ergebnissen übereinstimmt. Der Schulangst-Test(SAT) konnte auf­grund fehlender Angaben des Testau­tors zu den Gütekriterien nicht hinrei­chend auf seine Einsetzbarkeit bei dem Personenkreis lernbehinderter Schüler überprüft werden; die vom Testautor an einer kleinen Stichprobe gewonnenen Daten geben keinen Hinweis für die Ein­setzbarkeit dieses Tests an lernbehinder­ten Schülern für die angegebenen Zwecke.

Im Vergleich zu Regelschülern ergaben sich bei den untersuchten lernbehinder­ten Schülern keine durchgängigen Ab­weichungen: Lediglich im FS 5-10 wie­sen die lernbehinderten Schüler niedri­gere, in den SubtestsManifeste Angst undSchulunlust höhere Werte als die Eichpopulation auf.

Die allgemein höheren Angstwerte der weiblichen im Vergleich zu den männli­chen Respondenten sind durch Soziali­sationseffekte(anerzogene Geschlechts­stereotype, eher Angst als Jungen zu äu­ßern) zu erklären und müssen nicht tat­sächlich erlebten geschlechtsspezifi­schen Angstunterschieden entsprechen. Mit höherer Intelligenz nehmen die Werte in der AFS-SkalaSoziale Er­wünschtheit und im KAT ab, ein Ergeb­nis, das durch die mit Zunahme der In­telligenz wachsenden sozialen Kompe­tenzen begründet wurde.

Allgemein ist wohl für Schüler aller Schultypen mit gewissen Einschränkun­gen von einer negativen Beziehung zwi­

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XIII, Heft 3, 1987