HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XIV, Heft 2, 1988
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Tab. 1: Modell des didaktischen Vorgehens und mögliche Störbereiche im arithmetischen Anfangsunterricht (vgl. Grissemann& Weber, 1982; Lorenz, 1982)
Methodisches Vorgehen
Konkreter Operationsaufbau; Hand lungsvo1llzug unter Beachtung der quantitativen Struktur
Bildhafte Darstellung der Operationen(und ziffernmässige)
Ziffernmässige Darstellung; allmählicher Verzicht visueller Bedeutung; Obergang zu lo0gisch-unanschaulicher Handlung
Automatisierung im Zeichenbereich; "Kopfrechnen"
Sachaufgaben
geforderte bzw. al ausgebildet unter
stellte kognitive Fähigkeiten
Visuelle Antizipation von Teilschritten; Rückblick als vorstellungsmäßi
es Erinnern;
N Torob- jmotontsche Ausführung
Visuelle Vorstellung des Operationsablaufs bei statischer Darstellung;(fein-) motorische Ausführung der Schreibbewegung, motorisches Gedächtnis
Visuelle Vorstellung der Operationen an anschaulichen Handlungskorrelaten; auditives Gedächtnis
Assoziationsgedächtnis; Gedächtnis für unanschauliche(bis sinnentleerte) Vorgaben;
Leseleistung; Umsetzung Sprache -Bild; visuelle Handlungsvorstellung bei Texten 1.S.v. Textverständnis;"Weltwissen”, Alltaqgserfahrun
mögl. Störbereiche
Visuelle Gliederung, visuelles "Denken", RaumLage-Beziehung, vis. Figur-Hintergrund-Differenzierung; Grobmotorik
Visuelles Gedächtnis; visuelles Operieren
operative Abstraktion; auditives Langzeitgedächtnis
Assoziationsfähigkeit; auditives Kurzzeitgedächtnis (Arbeitsspei
Sprachvers nis, visuel Operieren
angenommene Genese
primäre neurogene Schwächen, lianrnehmungsdifferenzierung; RaumLage-Orientierung; Körperschema; Küörperkoordination; visuo-motorische Koordination; sekundäre Schwächen, Deprivation; geringe Ausdauer+ Erfahrungsdefizit, entwicklungsbedingte(neurologische) Schwäche, Lateralisierungsverzögerung mit Rechts-LinksOrientierung; taktil-kinästhetische Störung
fehlerhaftes Signalverständnis; Erfahrungsdefizit
neurogene oder durch Deprivation bedingte Gedächtnisschwäche; auditive Interferenzanfälligkeit; geringe Ausdauer; Konzentrationsmange|
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fehlerhaftes Situationsverständnis; verfestigte Sprachstörung; Kommunikationsschwäche; durch Deprivation bedingte Wortunkenntnis
Beispiele möglicher Fehlertypen
"Piaget"-Fehler
2+3= 3(auffüllen statt hinzufügen) 2+4x=5+x=5
Ordnen der Mengenplättchen nach
Merkınalen
75- 42= 15 oder 51 (Stellenwertverdrehungen) 87- 35= 70 (Stellenwertzusammenfassung und): /erarehung(35= 3+5 = 8
441- 6= 36
(Orientierung des Rests,
4 statt 2)
48+ 26= 54
58+ 5= 43
(Zehnerübertrag in falsche Richtung)
Stellenwerte und Operati
onen werden verdreht
(- statt+):
25+4= 92 oder 56, 12
43+ 3= 51 oder 24, 84 75, 57 etc.
Analogieversagen: 8+5=13 18+5=?
62- 5= 7(Zehner vergessen)
8 x 8= 68(Persistenz) Rückfall auf ehemalige, aber ineffiziente Strateogien wie Abzählen, Marker: 4: 9=27(3- 9 gewußt) +_9
A "Zu Fuß braucht Gert 15 min, mit dem Fahrrad
ist er dreimal so schnell." + 3x 15= 45 "Von seinem Konto will Kaufmann S. 3.850,- DM abbuchen.”
(Mit Vorsicht einzusetzende) Tests
EFT(Witkin, 1971), MFFT(Kagan, 1964), BT 1-2(Mellone et al., 1967), BT 2-3(Emmet, 1966), FBIT(Hebbel& Horn, 1976, TEKO(Winkelmann, 1975), HAWIK(Tewes, 19E3; Untertests Mosaik, FL, RD, BE), ITK(Neumann, 1980), KFT 4-13(Heller et al., 1976), HIT 1-2(Kratzmeier, 1977), TES(Kornmann, 1977), FEW(Frostig, 1979)
1972), DCS(Weidlich, 1972) (Bilder malen)
LGT-3(Bäumler, 1974), BTS (Horn, 1972)
HAWIK-UT, BO, Z-S, RD, GF BT 1-2, 2-3
TEKO
Zahlenfolgen 3(Stark et al., 1973}
HAWIK UT, Z-S, ZN
KT 3-4(Kramer, 1972)
KTL(Düker, 1965)
Test d2(Brickenkamp, 1972)
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PET(Angermaier, 1977) (Geschichten fortsetzen, verändern)
HAWIK-UT, AV, BO, WT, AW
Bereiche möglicher Früherkennung aus Eltern-, Arztbericht(nicht mehr gegliedert
a) Motorik Laufen, Springen, auf Strich gehen, beidbeinig/re/li hüpfen, fangen, Extremitätenkoordination, Schnürsenkelbinden, Jacke knöpfen, Schreiben, Malen, Bewegung imitieren etc.
Visuveller Bereich Gegenstände, Polygome, Anordnung auf Tisch abmalen, aus dem Gedächtnis malen (eigenes Zimmer), Abstände schätzen/vergleichen, zeit]. räuml, Verläufe beschreiben; Alltagshandeln: zuviel Marmelade aufs Brot, Interesse/Vermeidung von Spielen wie Lego, Memory, FischerTechnik, Malen etc., Diskrimination von Symbolen (Erstlese-/Rechenunterr.); unter Tuch verdeckte Operationen(Wegnehmen, Hinzufügen, Drehen)
Auditiver Bereich Gedichte/Lieder auswendig lernen, Anweisungen befolgen, Zahlwiederholung
Intermodalität
Von Texten malen, Rückwärts zählen, Verwechslung oben/ unten, vorne/hinten(selten), rechts/links(oft)
Jens H. Lorenz- Einzelfallarbeit bei Kind
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