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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Jens H. Lorenz ­

Schluß

Die Arbeit mit rechenschwachen Kin­dern gestaltet sich deshalb so schwierig, weil die didaktischen Vorgaben, wie sie beispielsweise in einem Schulbuch reali­siert sind, für sie nicht greifen. Zwar ist es i.d.R. nicht notwendig, neue, bislang noch nicht dagewesene Materialien oder Veranschauungsmittel, Zugänge und Me­thoden zu entwickeln, doch stellt die Passung der verfügbaren Mittel auf die Besonderheiten des Kindes, seine indivi­duellen Strategien der Informationsauf­

Einzelfallarbeit bei Kindern mit Rechenschwierigkeiten

nahme und-verarbeitung den Lehrer und Therapeuten vor Probleme. Der Schüler offenbart seine idiosynkratische Vorgehensweise bei arithmetischen Pro­blemen erst während der Bearbeitung, wobei eine schlichte Fehleranalyse einen ersten, aber letztlich unzureichenden Weg darstellt. Zwar ist nicht jedes Kind in der Lage, detaillierte Angaben über seine Lösungsversuche zu machen, aber die Methode deslauten Denkens er­scheint z.Z. das Verfahren der Wahl, um Aufschluß über die Besonderheiten des speziellen Kindes erhalten und auf diese

abgestimmte, neue diagnostisch-thera­peutische Lehr-Lern-Situationen schaf­fen zu können.

Aufgrund des Vorangesagten muß von dem Gedanken der Entwicklung eines Programms zur Diagnose und Behe­bung von Rechenstörungen wegen der Vielzahl ihrer Erscheinungsformen Abschied genommen werden, so sehr der Praktiker in Schule, Beratungsstelle und anderen remedialen Instutionen dies auch beklagen wird.

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Anschrift des Verfassers:

Jens Holger Lorenz

Institut für Didaktik der Mathematik Universität Bielefeld

D-4800 Bielefeld 1

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HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XIV, Heft 2, 1988